(Registrieren)

Mittelbayerische Zeitung: Kommentar der Mittelbayerischen Zeitung Regensburg zu den Problemen bei der Einführung des Bundesfreiwilligendienstes

Geschrieben am 04-08-2011

Regensburg (ots) - Etikettenschwindel

Weil es mehr Bewerber für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) gibt
als Stellen, zieht Familienministerin Kristina Schröder (oder ein
ignoranter Ministerialer) einen Trick aus dem Hut, der den lahmenden
Bundesfreiwilligendienst (BFD) in Schwung bringen soll. Das Dumme
dabei: Der Trick funktioniert nicht. Mit den Worten "Ego te papam
carpem" ("Ich taufe dich Karpfen") sollen findige Mönche einst in der
Fastenzeit einen fetten Braten gesegnet haben, um die fleischlose
Zeit straflos zu umgehen. Schröder will jetzt kurzerhand Zehntausende
von jungen Leuten im FSJ in BFD-ler umtaufen lassen. Das wird aber
nicht gelingen, zumindest nicht so schnell, wie es sich die
Bürokraten des Ministeriums vorstellen. Das FSJ hat sich in
Jahrzehnten bewährt, bietet Einstiege ins Berufsleben, ein
pädagogisches Konzept und soziale Sicherheit - Argumente, auf die
sich der BFD (noch) nicht stützen kann. Wenn die Ministerin also aus
dem Urlaub zurückkehrt, muss sie als erstes den Unsinn, den ihr Haus
veranstaltet, einkassieren. Denn anders als bei den Mönchen werden
solche Sünden nicht erst im Jenseits bestraft.

von Reinhold Willfurth



Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

345805

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: zu neuer Schulbehörde in Sachsen-Anhalt Halle (ots) - Sachsen-Anhalt schrumpft: Immer weniger Einwohner, immer weniger schulpflichtige Kinder, immer weniger Angestellte im Öffentlichen Dienst. Und im Landesetat wird das Geld immer knapper. Just in dieser Situation bastelt sich das Kultusministerium eine neue Behörde: ein Landesschulamt. Das klingt reichlich absurd. Überraschend ist auch, mit welchem Gleichklang die Landtagsfraktionen den Plan gutheißen. Und dabei völlig vergessen, welches Signal sie an eine Bevölkerung senden, der derzeit immer nur das Hohelied vom Sparen mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Gäfgen Halle (ots) - Der Fall Gäfgen steht inzwischen für die Widersprüche, die mitunter zwischen Recht und Rechtsempfinden klaffen. Dass eine Frankfurter Strafkammer den Vernehmungsbeamten und den damaligen Vize-Polizeipräsidenten rechtskräftig wegen des Verstoßes gegen das Folterverbot verurteilt hat, war nötig. Aber es war der hochrangige Polizist gewesen, der selbst in einer Aktennotiz auf das strafbare Verhalten aufmerksam gemacht hatte, mit dem er das Leben des Kindes noch retten zu können glaubte: Gäfgen war bei der Geldübergabe mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Nostalgie ist die Utopie der Konservativen Berlin (ots) - Ach ja, früher. Da war die Union eine moderne, weltoffene Partei, herzlich und von Mitmenschlichkeit beseelt: Die Mitglieder sprachen konstruktiv mit- und nur gut übereinander, man gönnte sich Erfolg. Und das Christliche erst: Das Eheversprechen galt so viel wie das Ehrenwort, keine der sieben Todsünden hatte eine Chance im Bollwerk des Guten. Werte über Werte, von Bayern bis Kiel. Es ging um Deutschland, um Zukunft, um das Wir. Loyalität war Trumpf, Eigennutz verboten. Immer wieder faszinierend, wie triste Tage im milden mehr...

  • Weser-Kurier: Zum Urteil gegen Gäfgen Bremen (ots) - Es gibt in der Justiz eines Rechtsstaats immer wieder Urteile, die selbst für rechtskundige Bürger nur schwer nachvollziehbar sind. Aber die Menschenrechte (und die Rechte, die sich aus deren Verletzung ergeben) gelten auch für diejenigen, die die gesetzlichen Regeln missachten und das schwerste Verbrechen begehen, das sich denken lässt. Das mag lapidar klingen, ist aber eines der Prinzipien, das den Rechtsstaat von anderen Ordnungen unterscheidet. Der Preis, den wir für die Einhaltung dieses Prinzips zahlen, kann mehr...

  • Rheinische Post: Angst an der Börse Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Georg Winters: Gerade mal einen Tag hat die neue Zuversicht an der Börse gehalten. Seit gestern ist die Angst zurück - die Angst vor neuen Rückschlägen für die US-Wirtschaft, vor einer Verschärfung der Schuldenkrise, vor Zinserhöhungen, die Gift für die Konjunktur und für die Aktienmärkte wären. Eine Rezession in Amerika würde auch für Europa ein Mega-Problem. Die Amerikaner haben die Zinsen auf null heruntergefahren, sie haben die Notenpresse angeworfen und Wachstum auf Pump produziert. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht