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WAZ: Die Zivilcourage braucht Hilfe. Kommentar von Frank Preuß

Geschrieben am 01-08-2011

Essen (ots) - Wenn eine behinderte Frau am helllichten Tag in
einem Bus in Bochum ausgeraubt wird und die Fahrgäste sehen weg, dann
stimmt etwas nicht in unserer Gesellschaft.

Natürlich darf Zivilcourage kein Himmelfahrtskommando sein. Aber
oft genug geht es nicht um die Überwindung der eigenen Angst, sondern
nur um den Widerstand gegen die eigene Bequemlichkeit.

Wenn, wie unlängst in Duisburg, eine resolute 85-jährige Frau den
Angriff auf ein Kind verhindert, welche Argumente hätte ein
40-jähriger Mann, sich nicht einzumischen?

Ein Staat, der Zivilcourage stärken und schützen will, muss
allerdings für jene, die nicht wegsehen, mehr tun, als ihnen eine
Medaille um den Hals zu hängen und sie mit einem Händedruck zu
verabschieden. Er muss ihnen vor allem die Gewissheit geben, dass ihr
Einsatz einen Sinn gehabt hat.

In München verdonnerte ein Gericht jetzt einen Helfer dazu, 600
Euro Schmerzensgeld zu zahlen, weil er bei einer Auseinandersetzung
einen Schläger an der Hand verletzt hatte. In Dortmund muss ein
anderer nach einem Einsatz mit schweren Blessuren als Folge erleben,
dass seine Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung ohne Folgen für
jene bleibt, die ihm nicht halfen.

Das motiviert nicht gerade zur Selbstlosigkeit.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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