(Registrieren)

Westdeutsche Zeitung: Schulkonsens Von Frank Uferkamp

Geschrieben am 19-07-2011

Düsseldorf (ots) - Vielleicht kann man sogar von einer Sternstunde
der Landespolitik sprechen: Nach mehr als 40 Jahren haben die beiden
politischen Lager - vertreten von SPD und Grünen auf der einen und
der CDU auf der anderen Seite - zu einer Verständigung gefunden. Sie
trägt alle wesentlichen Züge eines Kompromisses in sich und hat daher
sehr gute Chancen, eine langfristige Perspektive zu bieten.

Denn beide Seiten sind über ihre - langen - Schatten gesprungen.
Erstmals seit einem Jahr hat die Minderheitsregierung in einem
wichtigen Politikfeld die größte Oppositionspartei zur Zusammenarbeit
gewinnen können und damit ihre Chancen gezeigt. Die CDU wiederum hat
erstmals seit vielen Jahren ideologische Blockaden in der
Schulpolitik gelöst. Gewinner sind die Kommunen und mit ihnen
natürlich die Eltern und Schüler, die dort leben. Denn sie alle haben
nun Planungssicherheit.

Und darauf kommt es an. Allzu lange haben sich die Parteien in
Grundsatzdiskussionen über Schulformen und Strukturen verkämpft. Der
letzte Konsens stammte aus dem Jahr 1969. Damals wurde die
Hauptschule in der Verfassung festgeschrieben - mit Stimmen der CDU
und der SPD. Danach aber ging der Streit los: Die Kooperative Schule
(Koop-Schule) und später die Gesamtschulen wurden von der CDU
bekämpft, die SPD wiederum hätschelte mit mehr Personal ihren
Liebling, die Gesamtschule.

CDU-Landeschef Norbert Röttgen hat sich nun gegen parteiinterne
Widersacher durchgesetzt und akzeptiert das längere gemeinsame
Lernen, also den integrativen Unterricht. Im Gegenzug räumten
Hannelore Kraft (SPD) und Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) die
gerade erst erfundene Gemeinschaftsschule ab und geben damit eine
Bestandsgarantie für die Gymnasien ab - was gerade für die Grünen
schmerzhaft ist.

Dieser Konsens ist aber vor allem wichtig, weil er nun den Weg
ebnet für das, was wirklich notwendig ist: kleinere Klassen zu
schaffen und besseren Unterricht zu ermöglichen. Auch darauf haben
sich die Parteien im Grundsatz geeinigt. Alles das sind gute
Nachrichten. So wichtig und richtig der Streit um Grundsätzliches
ist, am Ende müssen Ergebnisse stehen. Den Beteiligten ist eine große
Leistung geglückt.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Martin Vogler
Telefon: 0211/ 8382-2373
martin.vogler@westdeutsche-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

343331

weitere Artikel:
  • Neues Deutschland: Mit Vorsatz Berlin (ots) - Grundsätzlich sind die Ergebnisse der jüngsten Untersuchungen zur Reallohnentwicklung durch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) nicht überraschend. Selbst die Tarifabschlüsse der vergangenen Jahre haben inzwischen nicht mehr viel mit der goldenen Regel zu tun, nach der sie sich am Zuwachs der Produktivität plus einem Zuschlag für die Preisentwicklung zu orientieren haben. Beunruhigend ist allerdings, wie vom DIW gleichfalls zu Tage gefördert wurde, dass die größten Verlierer gerade jene Einkommensgruppen mehr...

  • Berliner Zeitung: Berliner Zeitung zum Haushalt des rot-roten Senats Berlin (ots) - Was soll also ein Haushaltsentwurf so kurz vor der Wahl? Er soll Wahlwerbung für die Regierenden sein. Seht her, so die Botschaft, wir sind hoch seriös. Wir legen die Hände nicht in den Schoß, wir sind nicht amtsmüde, wir arbeiten hart. Wir wissen, dass wir sparen müssen, wir wissen aber auch, dass wir nichts kaputtsparen dürfen. Also wählt uns, denn wir standen und stehen für eine Politik mit Augenmaß. Jedoch: Bei aller demonstrativen Tatkraft ist dieser Haushalt mit seinen minimalen Kostensteigerungen eher ein mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: zu Einkommensentwicklung Stuttgart (ots) - In Deutschland gibt es mehr Jobs, aber viele davon sind schlecht bezahlt. Auf den ersten Blick ist es eine schlechte Nachricht: Die realen Nettoeinkommen sind bei den untersten Gruppen um bis zu 22 Prozent gesunken, bei den Arbeitnehmern insgesamt dagegen nur um 2,5 Prozent. Das wirkt, als seien den Geringverdienern im großen Stil die Löhne gekappt worden, während die übrigen Beschäftigten ihren Besitzstand einigermaßen halten konnten. Tatsächlich aber ist etwas anderes geschehen: Viele, die in der Statistik als mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: MZ zur Umweltzone in Halle und Magdeburg Halle (ots) - Es geht nicht mehr darum, ob eine Umweltzone sinnvoll ist oder nicht. Sie kommt, auch in Halle. Deshalb ist es wichtig, die Bürger auf die Neuerung einzustimmen, sie zu informieren. Und möglichst rasch auch denen den Weg zu ebnen, die auf Ausnahmen angewiesen sind. Anstatt den Magdeburger Kollegen rechtswidriges Handeln zu unterstellen, ist es an der Zeit, von den Erfahrungen in der Landeshauptstadt zu lernen. Dort hat sich die Verwaltung offenbar rechtzeitig darauf vorbereitet, ihre Bürger beim Start der Umweltzone mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Berlin braucht ein Drehkreuz Christine Richter zum Streit über ein Nachtflugverbot am künftigen Großflughafen BER Berlin (ots) - Der Vorschlag sorgt für Wirbel: Der Präsident des Umweltbundesamtes, Jochen Flasbarth, fordert ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr am künftigen Großflughafen BER in Schönefeld. Damit spricht Flasbarth, der jetzt drei Monate lang mit seiner Behörde die Flugrouten überprüft, vielen Menschen in Airport-Nähe aus dem Herzen. Die Flughafengesellschaft, die politisch Verantwortlichen und die Airlines sehen das jedoch ganz anders. Der Streit über ein solch ausgedehntes Nachtflugverbot wird sicherlich noch einige Monate andauern, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht