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Rheinische Post: Stresstest mit wenig Wert

Geschrieben am 15-07-2011

Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Antje Höning:

Auf den ersten Blick heißt es aufatmen. Alle deutschen Banken, die
von der europäischen Finanzaufsicht einem Stresstest unterzogen
wurden, haben bestanden. Sie haben einen ausreichend großen
Kapital-Puffer, um einen kräftigen Wirtschaftseinbruch überstehen zu
können. Doch ist das Banken-System wirklich robust, wie die
Bundesbank lobte? Nein. Die hessische Landesbank Helaba etwa hat den
Test eigentlich nicht bestanden und wäre an den Pranger gestellt
worden, hätte sie sich nicht vorgestern selbst aus dem Rennen
genommen. Natürlich kann man sich, wie Helaba und Aufsicht, darüber
streiten, welche Formen von Kapital als eiserne Reserve geeignet
sind. Doch erst in Kenntnis des Test-Ergebnisses auszusteigen, ist
billig. Das ist so, als würde man sich einen Tag vor Übergabe des
schlechten Abitur-Zeugnisses von der Prüfung abmelden. Auch die
erfolgreichen Banker können die Hände nicht in den Schoß legen. Die
größten, real drohenden Stress-Situationen wurden von der Aufsicht
gar nicht durchgespielt - die Pleite Griechenlands etwa, die hohe
Abschreibungen für Banken bedeuten würde. Und dass Landesbanken wie
die WestLB den Test bestanden haben, sollte man auch nicht
überbewerten. Das war nur möglich, weil sie in den vergangenen Jahren
Milliarden-Staatshilfen erhalten haben. Mit Stabilität aus eigener
Kraft hat das nichts zu tun.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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