(Registrieren)

WAZ: Peinliches Geschacher - Kommentar von Daniel Freudenreich

Geschrieben am 13-07-2011

Essen (ots) - Man stelle sich vor: Im Herbst platzt die Koalition
und es gibt Neuwahlen. Dann steht Deutschland am Rande einer
Staatskrise, weil es kein gültiges Wahlgesetz gibt. Das
Bundesverfassungsgericht müsste den neu gewählten Bundestag wieder
auflösen - oder selbst eingreifen und provisorische Regeln für den
Urnengang schaffen. Es ist beschämend, dass die Koalition bis heute
kein neues Wahlrecht verabschiedet hat - obwohl die Verfassungshüter
dazu drei (!) Jahre Zeit gegeben haben. Das Parlament hat auch schon
andere Fristen des BVG verstreichen lassen, doch hier geht es um
einen Grundpfeiler unserer Demokratie. Zu lange haben Union und FDP
geschachert, bis sie jüngst einen umstrittenen Kompromiss gefunden
haben. Die SPD hat Recht, wenn sie versucht, Schwarz-Gelb hier Beine
zu machen. Ob der Gang nach Karlsruhe geeignet ist, ist fraglich. Die
Verfassungshüter urteilen nicht von jetzt auf gleich. Wünschenswert
wäre ein Kompromiss aller Parteien. Fakt ist: Das Gesetz muss rasch
kommen. Ein Urnengang, für den Karlsruhe die Regeln aufstellen
müsste, wäre schädlich für das Ansehen des Parlaments.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

342476

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Unnütze Spekulationen Streit um Energiewende Cottbus (ots) - Ein Kernkraftwerk in Reserve und über den Klimafonds finanzierte neue Kohlekraftwerke? Das will schlecht zur gerade verkündeten Energiewende passen. Eine Wiederbelebung ideologischer Grabenkämpfe ist trotzdem fehl am Platz. Am Atomausstieg kommt keine Regierung mehr vorbei, schon gar nicht die schwarz-gelbe. Jede Regierung muss allerdings auch die Versorgungssicherheit im Blick behalten. Man stelle sich nur vor, im Winter würden die Lichter ausgehen. Das gesellschaftliche Klima für den Atomausstieg dürfte dann ebenfalls mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu EU / Asylrecht Osnabrück (ots) - Kurzsichtige Politik Bei den Stichworten Zuwanderung und Asyl ist auf die alten Reflexe Verlass. So halten in der Union viele eisern fest am Widerstand gegen einen leichteren Zuzug ausländischer Arbeitskräfte. Sie werden nicht müde, Risiken für den Sozialstaat zu beschwören. Auch auf europäischer Ebene blockiert die Bundesregierung deshalb nach Kräften beinahe jeden Versuch, Vorschriften zu harmonisieren. So ist die EU-Blue-Card-Richtlinie in Deutschland noch immer nicht umgesetzt. Auch die Pläne für ein Europäisches mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Europa / Finanzkrise Osnabrück (ots) - Der Euro ist es wert Europa steckt in einer fundamentalen Krise. Fällt der Euro, kippt das größte Projekt für Frieden und Wohlstand, das dieser Kontinent je gesehen hat. Sicher: Die Rettung der Währung wird teuer. Und es ist ärgerlich, wie etwa Athen seine Schulden frisiert hat. Das erinnerte wenig an Staatsräson, eher an Staatsbetrug. Doch ein Scheitern käme viel teurer als alle Rettungsmaßnahmen. In dieser historisch brenzligen Lage bedarf es historischer Entscheidungen. Deshalb ist die harsche Kritik mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Verkehr / A1 Osnabrück (ots) - Drohung aus Berlin Kommt nach der Energiewende jetzt die Verkehrswende? Früher rissen sich Landesfürsten um Bundesmittel für Verkehrsprojekte, jetzt schlagen sie Millionen aus. So jedenfalls sieht es der Bund, weil die NRW-Regierung die Autobahn 1 auf keinen Fall mithilfe privater Investoren ausbauen will. Die Drohung aus Berlin ist nicht zu überhören: Wenn ihr in NRW keine privaten Investoren wollt, dann könnt ihr auf den sechsspurigen Ausbau der A 1 lange warten. Verkehrspolitisch ist die Haltung Düsseldorfs mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Afrika / Merkel Osnabrück (ots) - Bittere Erkenntnis Die Ausschau nach neuen Märkten für deutsche Investoren ist per se noch nicht verwerflich. Insofern zielt die Kritik von Entwicklungshelfern ins Leere, Kanzlerin Merkel verfolge bei ihrer Afrika-Reise energiepolitische Interessen und besuche deshalb nur ressourcenreiche Länder. Wer Handel will, muss suchen, wo er blühen könnte. Dumm ist nur, dass Deutschland die ökonomische Bedeutung des Kontinents jahrelang unterschätzt hat. China und Indien haben sich längst, teils recht rigoros, wirtschaftliche mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht