(Registrieren)

Nahverkehr Rheinland: Neue Dieseltriebwagen der DB ohne Rußfilter angeschafft

Geschrieben am 13-07-2011

Berlin (ots) - Pressemitteilung

Zweckverband Nahverkehr Rheinland will im hochbelasteten Kölner
Raum den Schienen-Dieselbetrieb "ungefiltert" fortsetzen - Deutsche
Umwelthilfe wirft Bahnchef Grube Wortbruch vor für die Bestellung von
Dieseltriebwagen ohne Rußfilter - DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen
Resch fordert von Nahverkehr Rheinland und Deutscher Bahn
Nachbesserung des Kaufvertrages und Ausstattung sämtlicher
Nahverkehrstriebwagen mit Dieselpartikelfilter

Die Zweckverbände Nahverkehr Rheinland (NVR),
Schienenpersonenverkehr Rheinland-Pfalz Nord sowie Nahverkehr
Westfalen Lippe verzich¬ten bei ihrer Neuausschreibung von insgesamt
7,2 Mio. Streckenkilometern pro Jahr auf eine moderne Filterung der
Dieselabgase und gefährden damit die Gesundheit von Hunderttausenden
von Anwohnern in der dicht besiedelten Region.

Im Rahmen einer Ausschreibung haben die Verbände die DB Regio
Rheinland beauftragt, den Verkehr auf den Nahverkehrsstrecken des so
genannten Kölner Dieselnetzes zu betreiben und das bestehende Angebot
auszuweiten. Vor diesem Hintergrund hat die Deutsche Bahn AG beim
Fahrzeugbauer Alstom dieser Tage insge¬samt 56
dieselbetriebeneTriebwagen für den Verkehrsverbund Nahverkehr
Rheinland bestellt, die aus Kostengründen ohne Dieselpartikelfilter
ausgestattet sind.

Die neuen Fahrzeuge werden vor allem in mit Luftschadstoffen hoch
belastete Innenstadtbereiche einfahren. Daher kritisiert die Deutsche
Umwelthilfe e.V. (DUH), dass die Fahrzeuge nicht mit der mordernsten
Abgasreinigungstechnik ausgestattet sein sollen. "Bahnchef Grube wird
mit dieser Bestellung wortbrüchig. Aus Kostengründen soll auf die
modernste Abgasreinigung verzichtet werden, die andernorts bereits
seit Jahren in den gleichen Fahrzeugen erfolgreich eingesetzt wird.
Wir fordern Nahverkehr Rheinland und die Deutsche Bahn auf, die
Bestellung nachzubessern und für sämtliche 56 Fahrzeuge geschlossene
Dieselpartikelfilter zu bestellen.", so DUH-Bundesgeschäftsführer
Jürgen Resch.

Die neuen Schienenfahrzeuge sollen 2012/2013 ausgeliefert werden.
Auf Filtertechnologie zur Eindämmung von Partikelemissionen wurde bei
der Ausschreibung verzichtet, obwohl diese bei anderen Triebwagen
bereits als Standard im Einsatz ist. So fahren die gleichen Fahrzeuge
bereits seit 2006 mit Partikelfilter auf der Taunusbahn. Nach
Informationen der DUH wurde die Möglichkeit, Dieselpartikelfilter als
Nebengebot in der Ausschreibung anzubieten, ausgeschlossen. Der
Verkehrsexperte Axel Friedrich kritisiert die statt dessen zum
Einsatz kommende Abgasreinigungstechnik: "Innermotorische Lösungen
zur Eindämmung von Partikelemissionen lösen das Problem nicht. Durch
die Erhöhung des Einspritzdrucks im Motor werden die ausgestoßenen
Partikel noch kleiner. Selbst wenn der Grenzwert für Partikelmasse
eingehalten wird, bleibt also das Problem einer stark erhöhten
Partikelzahl. Dies ist besorgniserregend, weil die ultrafeinen
Partikel besonders gesundheitsschädlich sind, da sie noch tiefer in
die Lunge eindringen und vor allem Herz-Kreislauf-Erkrankungen
auslösen".

Entgegen ihrer öffentlichen Bekenntnisse, Neufahrzeuge im
Schienenverkehr nur noch mit Partikelfilter zu beschaffen, beteilige
sich die Deutsche Bahn AG erneut an dieser Fehlentwicklung. "Wieder
müssen wir erleben, dass Worte und Taten in Sachen Umweltschutz bei
der Deutschen Bahn AG weit auseinanderliegen. Um die Verantwortung
für diese Entscheidung von sich zu weisen, bemüht sich die DB AG nun
zusätzlich darum, die klare Aussage ihres Vorstandsvorsitzenden vom
letzten Jahr im Nachhinein zu relativieren und auf
Streckenlokomotiven und Rangierloks einzuschränken. Das ist völlig
inakzeptabel ", kritisierte DUH-Bundesgeschäftsführer Resch den
Versuch der Deutschen Bahn, ihren Wortbruch zu verteidigen. Damit
werde der in hohem Maße von Luftverschmutzung belastete Kölner Raum
auch in Zukunft durch den Bahnverkehr zusätzlich beeinträchtigt.



Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-0, Mobil: 0171
3649170, resch@duh.de

Dorothee Saar, Leiterin Verkehr Deutsche Umwelthilfe e.V., Hackescher
Markt 4, 10178 Berlin, Mobil: 01511 6225862, Tel.: 030 240086772,
Fax: 030 2400867 - 19, saar@duh.de

Dr. Axel Friedrich, Verkehrsberater der DUH, Mobil: 0152 294 83857,
axel.friedrich.berlin@gmail.com


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

342347

weitere Artikel:
  • stern-Umfrage: Absolute Mehrheit für Rot-Grün in Nordrhein-Westfalen - Kraft kommt gut an Hamburg (ots) - Ein Jahr nach ihrem Amtsantritt kann sich die rot-grüne Minderheitsregierung in Düsseldorf über steigende Zustimmung freuen. Wäre jetzt Landtagswahl, kämen nach einer stern-Umfrage SPD und Grüne zusammen auf 54 Prozent. Sie hätten damit rund 7 Punkte mehr als bei der Wahl 2010 und wären nicht mehr auf die Stimmen der Linken angewiesen. Zu verdanken ist der Zugewinn allerdings ausschließlich der Stärke der Grünen. Sie erreichen in der stern-Umfrage 21 Prozent, rund 9 Punkte mehr als bei der Landtagswahl im Mai 2010. mehr...

  • BUND veröffentlicht Jahresbericht: Zahl der Mitglieder erreicht neuen Rekord. Berlin (ots) - Pressemitteilung vom 13. Juli 2011 BUND veröffentlicht Jahresbericht: Zahl der Mitglieder erreicht neuen Rekord. Verband will mit breiter Unterstützung Energiewende beschleunigen und ökologische Agrarreform voranbringen Berlin: Insgesamt 461000 Mitglieder und Förderer unterstützten den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) im letzten Jahr. Mit einem Zuwachs von drei Prozent auf 276000 konnte der Umweltverband bei seinen Mitgliedern sogar einen neuen Höchststand verzeichnen. Außerdem unterstützten mehr...

  • Armut, fehlende Sicherheit, frühe Verheiratung: Millionen Mädchen in armen Ländern wird Bildung verwehrt Berlin (ots) - 13.07.2011 Mädchen und Frauen haben beim Zugang zu Bildung immer noch das Nachsehen. Dies geht aus dem neuen Bericht "Make it right: Ending the crisis in girls' education" der Global Campaign for Education (GCE) und RESULTS hervor. Zwar sind die Einschulungsraten für Mädchen in den vergangenen Jahren stark angestiegen, doch noch immer zwingen Armut, die Gefahr sexueller Gewalt und frühe Verheiratung Mädchen dazu, die Schule vorzeitig abzubrechen. In einigen Regionen der Welt beendet nur eines von zehn eingeschulten mehr...

  • Der Tagesspiegel: Pflegereform: SPD streitet über die Belastung besser Verdienender Berlin (ots) - Die SPD ist sich uneins, ob sie besser Verdienende bei der Pflegereform stärker belasten soll. In dem Pflegekonzept, auf das sich die Bundestagsfraktion nach Informationen des Berliner "Tagesspiegels" (Mittwochsausgabe) verständigt hat, wurde die Frage der Finanzierung deshalb offen gelassen. Zuvor hatte die zuständige Arbeitsgruppe der Fraktion vorgeschlagen, die Beitragsbemessungsgrenze von derzeit 3712,50 Euro für die Pflege auf 5500 Euro monatlich heraufzusetzen. Das entspräche der geltenden Obergrenze für die mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Rüstung Experte: Nachlassende Nachfrage in Deutschland und Europa Halle (ots) - Der Rüstungsexperte der Stiftung Wissenschaft und Politik, Christian Mölling, sieht die zunehmenden deutschen Rüstungsexporte ins außereuropäische Ausland als Konsequenz der nachlassenden Nachfrage in Deutschland und Europa. "Die deutsche Rüstungsindustrie ist nicht mehr in der Lage, ihr Einkommen auf dem deutschen oder europäischen Markt zu erzielen", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe). "Sie ist gezwungen zu exportieren. Dabei wird die Situation noch schlimmer werden. Denn mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht