(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar zu Eurokrise Drängende Fragen MARTIN KRAUSE

Geschrieben am 11-07-2011

Bielefeld (ots) - Italien liefert immer Gesprächsstoff. Seit
Jahren sind es häufig die nördlich der Alpen kaum nachvollziehbaren
Eskapaden von Regierungschef Silvio Berlusconi, die für Verwunderung
sorgen und für Schmunzeln. So sind sie eben, die Nachbarn. Wenn
Italien auf den internationalen Finanzmärkten keine Kredite mehr
erhält, wird alles anders. Sollte das G-7-Land, das noch immer eine
der größten Wirtschaftsnationen der Welt ist, an den Rand einer
Staatspleite geraten, dann bekommt die europäische Schuldenkrise eine
neue Dimension. Kein Wunder, dass in Brüssel und Berlin alle
Beteiligten versuchen, die Sorgen kleinzureden. Auch ohne
beunruhigende Politiker-Kommentare sind die Börsen nervös. Der
Eurokurs, den die Krisen in Griechenland, Portugal und Irland kaum
knicken konnten, ist auf Sinkflug gegangen. Jetzt droht eine
Bruchlandung. Europas Politiker können sich nicht mehr um
grundlegende Entscheidungen herumdrücken. Sie müssen drängende Fragen
beantworten. Wie viel darf die Währungsunion kosten? Wie hoch wäre
der Preis für eine Rückkehr zu währungspolitischer Kleinstaaterei?
Brüssels Plan zur Lösung der Krise war zu schlicht: Langfristig
sparen, langfristig jede nötige Liquidität garantieren. Doch egal, ob
Eurobonds ausgegeben werden oder das Geld gedruckt wird: Mit dem
Stopfen der Haushaltslöcher ist es nicht getan. Es fehlt ein
Masterplan, um den nicht wettbewerbsfähigen Südländern auf die Beine
zu helfen. Für eine gewisse Zeit müsste Deutschland bereit sein zur
Transferunion - sprich: zur Entwicklungshilfe. Einst brauchten
Bremen, das Saarland und das Ruhrgebiet Hilfe, heute der deutsche
Osten. Gibt es die Bereitschaft, jetzt den Peloponnes und Sizilien
gemeinsam auf Vordermann zu bringen? Oder überwiegt die Furcht vor
Misswirtschaft, Korruption und Eskapaden?



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

342031

weitere Artikel:
  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Windkraft Bielefeld (ots) - Die Mehrheit will den Atomausstieg, glaubt man den Umfragen. Wenn die Energiewende aber den Strompreis treiben sollte, nimmt die Begeisterung schon ab. Das wird in NRW auch die Landesregierung spüren, die mit ihrem Windkrafterlass Hürden abbauen will. Was das konkret heißt, wird in wenigen Jahren sichtbar sein. Die Räder sollen künftig eine Höhe von 150 Metern erreichen - fast so hoch wie der Kölner Dom. Während sich am Rhein niemand an den 157,38 Metern hohen Türmen stört, wird das bei den Windkraftanlagen der neuen mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Programm der Linken Bielefeld (ots) - Der alte Kampf innerhalb der Linken wird sich auch nach der Abstimmung über ein neues Parteiprogramm nicht in Luft auflösen: Die Realisten stehen den Hardlinern gegenüber. Einst hieß es Oskar Lafontaine gegen Gregor Gysi. Auch wenn diese Konfrontation der Persönlichkeiten vorbei ist, existiert sie inhaltlich weiterhin. Die beiden Lager, aus denen die Linke entstanden ist, sind zu verschieden. Die erhoffte Verschmelzung von WASG und Linkspartei zu einer politischen Macht ist gescheitert. Kein Wunder, dass aus den mehr...

  • Ostthüringer Zeitung: Kommentar zu EU-Finanzminister: Gera (ots) - Kommentar der Ostthüringer Zeitung zu EU-Finanzminister: Zwar müssen europäische Politiker eine Krise im Euro-Währungsraum eindämmen, die bis vor kurzem kaum jemand für möglich gehalten hatte. Blaupausen für Rettungspläne gibt es noch nicht. Angebracht wäre allerdings, sich nicht von Finanzmarkt-Akteuren und Spekulanten aufscheuchen zu lassen. Und bedächtig, aber bestimmt mitzuteilen, wie weit die Ausarbeitung von Rettungsplänen für taumelnde Euro-Staaten gediehen ist. Allen ist klar, dass es viel Zeit und Mühe braucht, mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Kooperation Uni/Gymnasien Halle (ots) - Die Universität Halle kooperiert mit Gymnasien, um Werbung für ein Studium an der Saale zu machen. Die Schüler erhalten im Gegenzug Orientierung in Sachen Studienfachwahl. Und - wenn sie besonders begabt sind - haben sie die Möglichkeit, im Frühstudium erste Studienleistungen schon während der Schulzeit zu erbringen. Beide Seiten profitieren also erheblich. Die Initiative ist aber kein Luxus, sondern zeigt, dass die Lage ernst ist. Für die Universität Halle, die trotz doppelter Abiturjahrgänge und Ende der Wehrpflicht mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Linke/Programm Halle (ots) - Wer freilich Banken verstaatlichen will, der macht nicht eben den Eindruck, als habe er aus dem Staatssozialismus Marke DDR viel gelernt. Dass Teile der Partei nicht "unwiderruflich" mit dem Stalinismus brechen wollen, lässt tief blicken. Der Anti-Militarismus der Linkspartei wiederum hat etwas sehr Schematisches. Als seien die Einsätze in Afghanistan oder auf dem Balkan nicht zwei verschiedene Paar Schuhe. Wie sie etwa gewaltsame ethnische Konflikte in Bosnien-Herzegowina bearbeiten würde, das wüsste man gern. Wegsehen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht