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Neue OZ: Kommentar zu Bundestag / Gesundheit / Gentechnik / PID

Geschrieben am 07-07-2011

Osnabrück (ots) - Kein Schlussstrich

Nur selten debattiert das Parlament so hochemotional wie über
Gentests an Embryonen. Es liegt auch daran, dass vieles mitschwingt,
wenn es um die Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID) geht:
unerfüllte Kinderwünsche, Spätabtreibungen und die Furcht behinderter
Menschen vor Diskriminierung.

Wie in den vergangenen Jahren hat der Bundestag über eine
bioethische Frage sachlich und auf hohem Niveau gestritten.
Herausgekommen ist eine klare Mehrheit, die sich nicht an
Fraktionsgrenzen orientiert. Auch wer das Ergebnis aus guten Gründen
kritisiert, wird begrüßen, dass Eltern zur Beratung verpflichtet sind
und eine Ethik-Kommission der PID zustimmen muss. Diese wichtigen
Bedingungen verhindern ein leichtfertiges Vorgehen. Doch wer meint,
die Abgeordneten hätten gestern einen Schlussstrich unter die
PID-Debatte gezogen, täuscht sich. Im Gegenteil: Die Entscheidung
wirft mehrere neue Fragen auf. Etwa: Wie weit stimmen die neuen
Regelungen mit dem Gendiagnostikgesetz und dem Abtreibungsparagrafen
218 überein? Zugleich ist zu befürchten, dass durch die Hintertür das
Embryonenschutzgesetz ausgehöhlt wird. Bisher führten die strengen
Regelungen dazu, Leben zu schützen. Das könnte bald aufgeweicht
werden. Fraglich ist auch, ob sich die Regelungen tatsächlich auf
wenige Ausnahmefälle eingrenzen lassen.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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