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Neue OZ: Kommentar zu Marokko / Verfassung / Referendum

Geschrieben am 30-06-2011

Osnabrück (ots) - Kluger König

Der arabische Frühling war gewaltig, revolutionär, aber
unvollendet. Die Diktatoren Ägyptens und Tunesiens sind von der Macht
gefegt. Doch ob die Stunde der Demokratie schlägt, ist fraglich.
Viele Vergleiche wurden mit den Freiheitsbewegungen in Osteuropa
gezogen. Doch wo sind die arabischen Václav Havels und Lech Walesas?
Ganz zu schweigen von Libyen, das im Bürgerkrieg versinkt, weil der
Tyrann Muammar al-Gaddafi wohl bis zur letzten Kugel kämpfen will.

Nur in Marokko herrscht kein Chaos, aus gutem Grund: König
Mohammed VI. hat wie kein anderer Herrscher in der krisengebeutelten
Region ein Gespür für das politisch Gebotene gezeigt. Den
aufkeimenden Protesten nahm er viel Wind aus den Segeln, indem er
einen Teil seiner Macht an Regierung und Parlament abtreten will.
Darüber wird heute das Volk entscheiden. Und die Chance ist groß,
dass eine Mehrheit diesen Mittelweg wählt. Denn der König wird
weiterhin die Kontrolle über Militär und Imame behalten, um
Stabilität zu garantieren.

Marokko wird somit keine lupenreine Demokratie, aber wohl auch
nicht im Chaos versinken. Die kaum entwickelten Parteien haben nun
Zeit, ihre Macht auszubauen. Das ist ein großer Fortschritt. Stets
hat der wirtschaftsfreundliche König Frauenrechte und einen moderaten
Islam gefördert. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich Mohammed VI.
eines Tages auf die repräsentative Rolle des spanischen oder
englischen Königshauses zurückziehen wird, wenn die Zeit reif dafür
ist.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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