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Bundesverband WindEnergie und BUND: Ausbaupotentiale der Windenergie an Land stärker nutzen und Stromverbrauch entscheidend reduzieren

Geschrieben am 23-06-2011

Berlin (ots) - Für den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) und den Bundesverband WindEnergie ist das Gesetzespaket der
Bundesregierung für die Energiewende mit heißer Nadel gestrickt.
"Wenn das Erneuerbare-Energien-Gesetz so verschlimmbessert wird, dass
der landseitige Ausbau der Windkraft behindert und die
energieintensive Industrie zu viele Schlupflöcher bekommt, wird
wertvolles ökologisches Porzellan zerschlagen", sagte der
BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. Die Geschwindigkeit, mit der die
Bundesregierung das Gesetzespaket auf den Weg gebracht hat, sei
extrem ambitioniert. "Das birgt die Gefahr sachlicher Fehler.
Besonders im Bereich der Windenergie an Land führen die geplanten
Maßnahmen eher zu einer Vollbremsung als zu einer Beschleunigung. Es
ist der Sache eines zügigen Atomausstiegs nicht dienlich, wenn sich
die Bundesregierung bereits im Herbst einem Fehlerbeseitigungsgesetz
widmen muss", unterstrich der Präsident des Bundesverbandes
WindEnergie (BWE), Hermann Albers.

"Die erneuerbaren Stromquellen haben mehr Potential, als die
Bundesregierung glaubt. Schwarz-Gelb scheint die Wende hin zu 100
Prozent regenerativen Strom nicht wirklich zu wollen, sondern weiter
auf die Zementierung der Großstrukturen in der Energieerzeugung und
Jahrzehnte weiterer Kohleverstromung zu setzen", sagte Weiger. Er
forderte die Abgeordneten des Bundestages auf, im
Erneuerbare-Energien-Gesetz das Ausbauziel von 35 Prozent
Erneuerbarer Energie bis 2020 auf 45 Prozent zu erhöhen. Der
BUND-Vorsitzende kritisierte außerdem das Vorhaben, energieintensive
Industrien von den Kosten für die Erneuerbaren Energien noch stärker
als bisher auszunehmen. Weiger: "Die Privilegien für die Industrie
wurden immer weiter ausgedehnt, obwohl gerade die energieintensiven
Unternehmen von den durch die Erneuerbaren gesunkenen Preise an den
Strombörsen stark profitieren. Aufgrund der Ausnahmen zahlen alle
anderen Verbraucher schon jetzt jährlich zwei Milliarden Euro, die
eigentlich die Industrie zahlen müsste." Es fehlten außerdem
gesetzgeberische Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz: "Das
wichtigste Gesetz für eine Energiewende fehlt im Gesetzespaket.
Energiesparen und die Erhöhung der Energieeffizienz sind immer noch
Stiefkinder der Politik dieser Bundesregierung. Dringend erforderlich
sind ein ambitioniertes nationales Energieeffizienzgesetz und eine
wirksame Effizienz-Richtlinie auf EU-Ebene."

Für den BWE besonders problematisch sind die in der EEG-Novelle
vorgesehenen Vergütungskürzungen für die Windenergie an Land. Der
Gesetzesentwurf der Bundesregierung steht damit den Empfehlungen des
von ihr selbst beauftragten Begleitgutachtens entgegen. "Es ist schon
erstaunlich, dass die Bundesregierung das wissenschaftliche
Begleitgutachten und die Meinung der Sachverständigen vollkommen
ignoriert. Wir begrüßen, dass sich der Bundesrat in seiner letzten
Sitzung den Vorschlägen dieses Begleitgutachtens angeschlossen hat.
Das zeugt davon, dass man sich in den Bundesländern intensiv mit der
Thematik beschäftigt hat. Entscheidend ist jetzt, dass sich auch die
Bundestagsabgeordneten mit dieser Frage auseinandersetzen und die
Position der Bundesländer angemessen berücksichtigen. Denn klar ist:
Wird das EEG so beschlossen wie die Bundesregierung es vorsieht,
werden die Bundesländer ihre Ausbau- und Klimaziele nicht erreichen",
sagte Albers.

BUND und BWE sehen vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, aber
auch in den anderen Bundesländern noch erhebliche Potentiale für den
Ausbau und die Modernisierung (Repowering) von Windkraftanlagen.
Windenergie an Land hat nach Ansicht beider Verbände das größte
Potential und ist die kostengünstigste Erneuerbare Energie. Hinzu
komme, dass der Atomausstieg nur mit mehr Windkraft zu bewältigen
sei. Eine vom BWE in Auftrag gegebene Studie des Fraunhofer Instituts
für Windenergie und Energiesystemtechnik belegt, dass sich bundesweit
auf lediglich zwei Prozent der Fläche bis zu 65 Prozent des
nationalen Strombedarfs erzeugen lässt.

Ein BUND-Hintergrundpapier zu Energieeffizienz und Stromsparen
finden Sie unter: http://is.gd/2KPEfH

Eine aktuelle BUND-Position zur Windenergie finden Sie im Internet
unter: http://is.gd/6urYiO



Pressekontakt:
Pressekontakt: Alexander Sewohl, Pressesprecher Bundesverband
WindEnergie e.V., Tel. 030-28482-121, E-Mail:
a.sewohl@wind-energie.de bzw. Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher,
Tel. 030-27586-425/-489, E-Mail: presse@bund.net; www.bund.net


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