(Registrieren)

Neue OZ: Kommentar zu Libyen / Westerwelle

Geschrieben am 13-06-2011

Osnabrück (ots) - Peinlicher Auftritt

Was für ein Pathos, was für ein Hohn. "Wir sind nicht neutral,
sondern wir stehen an der Seite der Demokratie und der Freiheit",
tönt Außenminister Westerwelle in Libyens Widerstandshochburg
Bengasi. Das klingt so, als hätte Westerwelle persönlich die Stadt
vor Wochen vor den Truppen von Diktator Gaddafi gerettet, die schon
die Vororte bombardiert hatten.

Richtig ist aber, dass seine Gesprächspartner heute tot wären oder
in einem Foltergefängnis sitzen würden, hätte die Welt vor dem Morden
weggeschaut, wie es die Bundesregierung getan hat. Deutschland lässt
die NATO-Partner bis heute im Stich, die versuchen, den Krieg des
Diktators gegen sein Volk zu stoppen.

Im UN-Sicherheitsrat in die Rolle eines Radikalpazifisten zu
schlüpfen, um später den Kämpfer für Freiheit und Gerechtigkeit zu
spielen, zeugt von purem Opportunismus. Dass die Bundesregierung nun
auch den Übergangsrat der Opposition anerkennen will, ist ein
weiterer Beleg für die Mutlosigkeit und Gestaltungsarmut
Westerwelles. Deutschland gehört mit diesem längst überfälligen
Schritt zu den letzten Ländern des Westens, die mit der Diktatur
brechen. Erst vor sechs Monaten hatte Westerwelle noch dem
sogenannten "Staatsmann" Gaddafi die Hand gereicht. Zum peinlichen
Gesamteindruck passt es, dass der Außenminister glaubt, mit ein paar
mitgebrachten Hilfsgütern als Gönner auftreten zu können.
Verständlich, dass der Empfang für die Deutschen in Bengasi sehr kühl
ausfiel.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

337173

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu Türkei / Wahl Osnabrück (ots) - Noch viel zu erledigen Die Wahl in der Türkei ist überwiegend friedlich verlaufen und hat die Demokratie gefestigt. Zumindest im Vergleich zu den Nachbarn Syrien, Irak und Iran erscheint der muslimisch geprägte Staat wie ein Musterland. Die islamisch-konservative AKP verdankt den haushohen Sieg vor allem der Popularität ihrer Führungsfigur Recep Tayyip Erdogan, aber auch dem wirtschaftlichen Aufschwung. Dennoch ist zu begrüßen, dass der türkische Ministerpräsident die von ihm gewünschte Zwei-Drittel-Mehrheit mehr...

  • Rheinische Post: Sorge in der Union über türkischen Anti-EU-Kurs Düsseldorf (ots) - Führende Unionspolitiker haben den türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyib Erdogan nach seinem klaren Wahlsieg aufgefordert, sich künftig wieder mehr an Europa zu orientieren. "Die Türkei ist Teil einer europäischen Wertegemeinschaft. Wir erwarten, dass sie das auch bleibt", sagte Unionsfraktionsvize Andreas Schockenhoff der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). "Für die Türkei gibt es zwei Versuchungen: einen übersteigerten Nationalismus und islamistische Abwege. Die gilt es zu verhindern", mehr...

  • Rheinische Post: Wirtschaftsweiser: Banken können Griechen-Pleite verkraften Düsseldorf (ots) - Der Wirtschaftsweise Christoph Schmidt hält eine Umschuldung Griechenlands für machbar. "Die meisten deutschen Banken könnten den Schuldenschnitt durchaus verkraften", sagte er der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). Und im Falle eines Falles wäre es besser, wenn Deutschland seinen Banken direkt über seinen Bankenrettungsfonds hilft, als immer neue Milliarden für neue europäische Rettungsschirme zu geben. Die deutsche Milliarden-Hilfe hält Schmidt für zwingend. "Die Hilfe ist notwendig, mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Verkauf Uniklinika bald zu haben? Halle (ots) - Die Landesregierung plant offenbar den Verkauf der Universitätsklinika in Halle und Magdeburg. Wie die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung in ihrer Dienstagausgabe berichtet, soll das Wissenschaftsministerium rasch prüfen, welche Möglichkeiten zur Privatisierung und zum Verkauf der beiden größten Krankenhäuser des Landes bestehen. Dies geht aus dem Entwurf einer Kabinettsvorlage hervor, die ursprünglich bereits heute von der Landesregierung beschlossen werden sollte. Dies wurde nun auf die kommende Woche verschoben. mehr...

  • OV: Die Rechnung ist noch offen Von Andreas Kathe Vechta (ots) - Was Griechenland betrifft, überschlagen sich die Nachrichten. Gestern Abend hat die Ratingagentur Standard & Poor's die Kreditwürdigkeit des Landes erneut drastisch herabgestuft. Die Aussagen waren mehr als deutlich: Griechenland-Anleihen werden als Ramschware bezeichnet, als Papiere mit hohem Risiko. Deutlich gestiegen sei die Wahrscheinlichkeit, dass es innerhalb eines Jahres zu Zahlungsausfällen kommt. "CCC" heißt der neue Status, was uns Normalbürgern nicht viel sagt. Doch "CCC" kommt kurz vor "D" - das Land mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht