(Registrieren)

Rheinische Post: Verlassen in Afghanistan Kommentar Von Helmut Michelis

Geschrieben am 03-06-2011

Düsseldorf (ots) - Sterben deutsche Soldaten in Afghanistan, weil
sie mit veralteter Technik kämpfen müssen? Vor 40 Jahren wurde der
Schützenpanzer "Marder" an die Truppe übergeben, gestern fuhr ein
solcher "Marder" auf eine Mine - mit schrecklichen Folgen für die
Besatzung. Zwar ist der für die Panzerschlacht in der norddeutschen
Tiefebene entwickelte "Marder" inzwischen mehrfach modernisiert
worden. Trotzdem macht es sehr nachdenklich, dass er im Jahr 2011 das
am besten geschützte deutsche Fahrzeug in Afghanistan sein soll. Wenn
das Verteidigungsministerium aus Anlass des jüngsten Angriffs
mitteilt, ab 2013 könnten Fahrzeuge statt Menschen zum Aufspüren und
Räumen von Sprengfallen eingesetzt werden, so ist das ein Beweis für
die schwer nachvollziehbare Zähigkeit, mit der auf aktuelle
Bedrohungen reagiert wird. Ist es wirklich vertretbar, in jedem Fall
auf deutsche oder europäische Lösungen zu warten? Es hat lange
gedauert, bis in Deutschland akzeptiert wurde, dass am Hindukusch
Krieg geführt wird. Wer dessen Notwendigkeit bejaht, der muss ohne
Wenn und Aber für die optimale Ausrüstung der Soldaten sorgen, die
sich zunehmend im Stich gelassen fühlen. Angesichts des Drucks der
Taliban muss auch die Taktik geprüft werden. Es geht nicht darum, vor
dem Terrorismus zu weichen. Doch ein bloßes "Weiter so" könnte
unnötig neue Opfer fordern.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

335622

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Afghanistan Halle (ots) - Fatal ist, dass die Täter in zumindest einem Fall über exklusives Wissen verfügten, mutmaßlich übermittelt von afghanischen Polizisten. Da wird es für Thomas de Maizière schwierig. Der CDU-Politiker hat recht mit dem Hinweis, dass sich auch der schuldig mache, der nichts tue. Doch die Bemerkung, die Taliban griffen immer häufiger mit ferngezündeten Sprengladungen an, "aus dem Hinterhalt, anonym, feige", ist auch hilflos. Denn die Gotteskrieger zeichnen sich ja gerade dadurch aus, dass ihre Moral anders ist. Es stimmt mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Kommentar Mittelbayerische Zeitung zu Afghanistan Regensburg (ots) - So war es nie gedacht, aber leider hat uns die Realität eingeholt: Bilder von Trauerfeiern für in Afghanistan getötete Soldaten werden zur Regel, und sind nicht mehr die Ausnahme. Wer wie der Verteidigungsminister von Fortschritten im Kampf gegen die Taliban spricht, verharmlost die Situation. De Maizière hat nur dann Recht, falls er meint, dass Deutschland den Kampf um die Herzen der Menschen in Afghanistan nicht aufgeben darf. Aber wenn das nach wie vor Ziel des Einsatzes ist, dann läuft etwas grundsätzlich falsch. mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Für Serbien liegt die EU noch in weiter Ferne - Leitartikel Berlin (ots) - Er kannte keine Menschlichkeit. Für sich selbst aber nimmt er sie wie selbstverständlich in Anspruch. Sein letzter Wunsch vor der Auslieferung an das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag wurde sogar erfüllt. Ratko Mladic, ehemaliger serbischer General und Militärchef der bosnisch-serbischen Armee im balkanischen Bürgerkrieg (1992 bis 1995), als solcher der berüchtigte "Schlächter vom Balkan", durfte vor seiner Überstellung an das UN-Gericht noch einmal das Grab seiner Tochter Ana aufsuchen. Die hatte sich 1994 im Alter mehr...

  • WAZ: Der Staat muss locken - Kommentar von Dietmar Seher Essen (ots) - Vater Staat war immer ein begehrter Arbeitgeber. Mit guter Bezahlung, geregeltem Aufstieg, sicherem Arbeitsplatz. Beamtet zu sein. Das war was. Davon träumten ganze Generationen. Die Erfolgsstory aus der Zeit des Wirtschaftswunders ist lange zu Ende. Der Staat stellt heute mehr Angestellte als Beamte ein, und Angestellte sind kündbar. Das Laufbahnsystem gilt als unflexibel. Erschöpfung gilt als häufige Ursache für Frühpensionierungen. Gerade im Polizeidienst ist die Bezahlung angesichts der Herausforderungen des Einsatzes mehr...

  • Westfalenpost: zu Afghanistan Hagen (ots) - Helmut Schmidt hat stets zur Besonnenheit bei deutschen Auslandseinsätzen gemahnt. Nicht alle Konflikte dieser Erde gehen uns etwas an, sagte der Altbundeskanzler in aller Klarheit. Wie schwierig die Dinge in Afghanistan liegen - darum dürfte nicht nur der frühere Verteidigungsminister Schmidt wissen. Weltmächte wie die Sowjetunion sind am Hindukusch grausam gescheitert. Und machen wir uns nichts vor, auch der Westen droht dort sehenden Auges auf ein Desaster zuzusteuern. Ein weiterer toter Bundeswehrsoldat am Himmelfahrtstag mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht