(Registrieren)

Rheinische Post: Minister hilflos

Geschrieben am 30-05-2011

Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Antje Höning:

Kaum ist Daniel Bahr als Gesundheitsminister im Amt, muss er eine
erste Krise managen. Eine schwere Aufgabe, zumal die Quelle der
EHEC-Verseuchung noch nicht endgültig gefunden ist. Eine zu schwere
Aufgabe für Bahr. Und so geriet sein Auftritt nach dem gestrigen
Krisengipfel zu einer Vorstellung der Hilflosigkeit. Mehr als die
Bürger - nein, natürlich politisch ganz korrekt: "die Bürgerinnen und
Bürger" - zu einem gründlichen Waschen von Händen und Gemüse
aufzufordern, fiel dem jungen FDP-Minister nicht ein. Hätte Bahr es
doch mit dem Philosophen Ludwig Wittgenstein gehalten: Wovon man
nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen. Bahr ist hilflos,
manche Spanier verantwortungslos. Während in Deutschland inzwischen
14 Menschen gestorben sind und viele mit der Komplikation HUS
kämpfen, sorgen sich spanische Politiker um ihre Exporteure und
denken als erstes darüber nach, ob sie Deutschland bei der EU
verklagen sollen. Dabei war es ein Gebot der Fürsorge, dass deutsche
Behörden die Bürger warnten, nachdem sie erste Hinweise auf
EHEC-verseuchte Gurken erhalten hatten. Inzwischen haben die Behörden
anderer Länder nachgezogen. Erst Leben retten, dann über
Schadenersatz sprechen. So herum muss es gehen.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

334838

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Palins Inszenierung Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Frank Herrmann: Eines muss man Sarah Palin lassen: Sie versteht es perfekt, sich in Szene zu setzen. Mit einer frühsommerlichen Publicitytour steht sie auf einmal wieder im Mittelpunkt, nachdem man sie bereits abschreiben wollte. Sarah Palin auf der Harley-Davidson als Rockerbraut, als Darling ergrauter Vietnamkriegsveteranen - solche Bilder kommen an in der amerikanischen Provinz. Ob sie bedeuten, dass die Vorzeigefigur der Rechten beim Rennen ums Weiße Haus an den Start geht, bleibt offen. mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Atomausstieg Bielefeld (ots) - Manchmal tut man vom Grundsatz her das Richtige und bekommt dennoch keinen Applaus dafür. Ähnlich erlebt es Bundeskanzlerin Angela Merkel. Weder das verfrühte Handeln kurz nach der Atomkatastrophe von Japan noch der Plan, die Kernkraftwerke bis spätestens 2022 - also elf Jahre früher als vorgesehen - stilllegen zu wollen, sind Entscheidungen, die Angela Merkel und ihrer Regierung den ganz großen politischen Erfolg garantieren. Daran ändert auch nichts, dass die Mehrheit der Deutschen den Ausstieg nach wie vor für mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Der globale Gurken-Gau Zur Ausbreitung des EHEC-Keims in Deutschland und Europa Cottbus (ots) - Die Gurke ist Schuld! Das war eine Schlagzeile, nachdem der aggressive EHEC-Erreger auf spanischem Exportgemüse nachgewiesen worden war. Uns Lausitzern kann ein solcher Generalverdacht nicht gefallen. Die Gurke steht hier als Markenzeichen für gesunde Frische, dafür garantieren viele regionale Landwirtschaftsbetriebe aus dem Spreewald und Sachsen mit ihrem Namen. Doch jetzt werden sie ohne Grund zu Opfern der Globalisierung, wenn Verbraucherministerin Aigner auch eine Woche nach dem Auftreten des Keims noch ganz generell mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Bereinigung eines Irrtums Zu den Energiebeschlüssen der Bundesregierung Cottbus (ots) - Es gibt starke Indizien dafür, dass nicht Fukushima der Anlass für die jetzige Energiewende der Bundesregierung war, sondern die Kombination aus der fernen Katastrophe und der sehr nahen Wahl in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Aber auch wenn das Motiv dieser Energiewende nicht überzeugend ist, ihr Konzept ist es trotzdem. Die Koalition geht zurück zu den alten rot-grünen Ausstiegsdaten, aber bei der Umsteuerung auf erneuerbare Energien noch darüber hinaus. Die Zielvorgaben werden verschärft und die Förderungen mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Merkels politisches Bravourstück = von Lothar Leuschen Düsseldorf (ots) - Angela Merkel ist wieder da. Die als Zauderin verschriene, als Mutti verlachte Bundeskanzlerin hat wieder einmal Instinkt bewiesen, jenen Instinkt, der sie bisher jede Krise ihrer Partei oder ihrer Regierungskoalition überstehen ließ. Und der vom Kabinett in der Nacht zu gestern beschlossene Atomausstieg ist ihr Meisterstück. Der promovierten Physikerin gelingt damit gleichsam die Quadratur des Kreises: Sie gibt der Union ein umwelt- und energiepolitisches Profil. Sie stärkt ihren notleidenden Koalitionspartner, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht