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OV: MEINE MEINUNG: Schaulaufen im Seebad Von Dirk Dasenbrock

Geschrieben am 26-05-2011

Vechta (ots) - Eigentlich wollte heute Dominique Strauss-Kahn
seinen großen Auftritt beim G8-Gipfel in Deauville, dem mondänen
Luxus-Seebad in Nordfrankreich, als IWF-Chef genießen - bevor er dann
seine Präsidentschafts-Kandidatur verkündet. Eigentlich. Es kam
anders. Dazwischen lag der tiefe Fall eines Polit-Stars. Jetzt wird
Frankreichs kleiner Präsident, Gastgeber Nicolas Sarkozy, die Szene
beherrschen. Samt Klatschspalten wegen schwangerer Gattin. Dabei gäbe
es Wichtigeres zu besprechen beim Gipfel. Zunächst mal braucht der
IWF einen neuen Chef. Den wollen diesmal die Schwellenländer, vor
allem China, selbst besetzen. Angela Merkel möchte erneut einen
Europäer. Aber gerade sie hat in der Vergangenheit bei der Besetzung
von Spitzenposten wenig Fortune und Durchsetzungskraft bewiesen.
Dabei könnte Europa einen eigenen Mann an der IWF-Spitze gerade jetzt
gut gebrauchen, denn natürlich ist die katastrophale Haushaltslage
einiger südeuropäischer Länder ein wichtiger Punkt auf der Agenda in
Nordfrankreich. Für China ist Griechenland eher uninteressant.

Immerhin: Die EU-Staaten haben sich kurz vor dem G8-Gipfel auf
einen Stresstest für Atommeiler verständigt. Diese Tests sollen
Naturkatastrophen, menschliches Versagen und Flugzeugabstürze
berücksichtigen. Wobei allen eines klar sein muss: Kein Meiler hält
einen Flugzeugabsturz unbeschadet aus, ob als Terrorangriff oder aus
technischem oder menschlichem Versagen. Wenn dieses Kriterium
tatsächlich mit einbezogen würde, müssten logischerweise alle
Atomkraftwerke abgeschaltet werden. Ob die Staats- und
Regierungschefs auch eine einheitliche Linie zu den
Freiheits-Aufständen in den arabischen Staaten skizzieren und das
Gipfel-Buch schreiben? Unwahrscheinlich.

Ansonsten gilt wohl auch für Deauville, was für alle G8-Gipfel der
letzten Jahre galt: Es gibt viel zu tun - reden wir drüber. Dieser
Gipfel der Großen war in seinen Anfängen sehr zielorientiert und
beschlussfreudig. Heute überwiegt eher das Schaulaufen.



Pressekontakt:
Oldenburgische Volkszeitung
Uwe Haring
Telefon: 04441/9560-333
u.haring@ov-online.de


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