(Registrieren)

Neue OZ: Kommentar zu Tepco / Japan

Geschrieben am 24-05-2011

Osnabrück (ots) - Unsägliche Salamitaktik

Das späte Eingeständnis des Fukushima-Betreibers Tepco ist keine
Überraschung. Den meisten Experten war nach Erdbeben und Tsunami
schnell klar, dass der marode Meiler nicht ungeschoren davongekommen
sein konnte. Der Hinweis auf Kernschmelzen in drei Reaktorblöcken
statt in einem ändert auch nichts an der derzeitigen Lage. Sie bleibt
zehn Wochen nach der Katastrophe höchst prekär - obwohl der Super-GAU
nahezu aus den Schlagzeilen verschwunden ist.

Gleichwohl entlarvt Tepcos Bekenntnis eine unsägliche
Salamitaktik. Wer derart scheibchenweise Informationen zu einem
Nuklear-Desaster kommuniziert, muss sich vorhalten lassen, mit dem
Leben anderer zu spielen. Die heldenhaften Helfer der ersten Tage
wurden fahrlässig ins Verderben geschickt.

Tepco allein zum Sündenbock zu stempeln reicht allerdings nicht.
Auch die Regierung hat sich nicht mit Ruhm bekleckert. Sie wiegelte
ab, beschwichtigte, schloss zwar Kernschmelzen nicht aus, nannte sie
aber meistens "möglich" und "partiell". Vorwürfe muss sich
gleichfalls die Internationale Atomenergiebehörde gefallen lassen: Am
14. März - nur drei Tage nach dem Unglück - verkündete sie, es gebe
keine Kernschmelze. Dabei lagen ihr die dafür notwendigen Belege
überhaupt nicht vor. Das alles beweist: Der Mensch sollte die Finger
von dem lassen, was er im Notfall nicht mehr beherrscht.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

333747

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu EHEC Osnabrück (ots) - Hände waschen! Ein Jahr ist es her, dass die Weltgesundheitsorganisation Pandemiealarm auslöste. Um gut gegen die Schweinegrippe gerüstet zu sein, bestellten die Bundesländer Impfstoff für Milliarden. Als sie am Ende auf einem Großteil des Stoffes sitzen blieben, ernteten sie wegen ihres Übereifers auch Spott. Vielleicht ist es dieser bitteren Erfahrung geschuldet, dass die Verantwortlichen im Fall der aktuellen EHEC-Erkrankungen zunächst äußerst verhalten reagierten. Hinzu kam sicher noch, dass solche mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Geburtsfehler im Ansatz Zu den Polizeireformen in Sachsen und Brandenburg Cottbus (ots) - Die Polizeireformen in Sachsen und Brandenburg sind nicht mehr aufzuhalten. Trotz heftiger Kritik, trotz massiver Zweifel, trotz einer Volksinitiative in Brandenburg, die mit dem Gewicht von mehr als 90 000 Unterschriften den Potsdamer Landtag zur Umkehr bewegen wollte. Nach Lage der Dinge werden zum Ende des Jahrzehnts in beiden Ländern gut 4500Polizisten weniger zur Verfügung stehen. Das ist eine Größenordnung, die notwendig sein mag, um dem polizeilichen Beitrag zu den Sparkonzepten der Regierungen in Dresden mehr...

  • Lausitzer Rundschau: 20 Jahre als Herausforderung Die Cottbuser Universität und ihr Jubiläum Cottbus (ots) - In knapp drei Wochen feiert die Cottbuser Universität ihren 20. Geburtstag mit einer opulenten Festwoche. Dazu hat sie auch allen Grund - hat sich die im Juli 1991 als einzige technische Universität des Landes Brandenburg gegründete Hochschule doch ordentlich herausgemacht. Waren es anfangs etwa 1500Studenten, sind es heute rund 6500. Die fünf Diplom-Studiengänge haben sich zu einem Fächerkanon von 35 Studiengängen mit den neuen Abschlüssen Bachelor und Master gemausert. Als im Vergleich zu den altehrwürdigen mehr...

  • Rheinische Post: Schavan: Anlaufstelle für sexuellen Missbrauch soll erhalten bleiben Düsseldorf (ots) - Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, die Anlaufstelle der Beauftragten für sexuellen Kindesmissbrauch dauerhaft zu erhalten. "Die Anlaufstelle hat großartige Arbeit geleistet und den Opfern wichtige Hilfestellung angeboten. Deshalb spricht vieles dafür, dass sie ihre Arbeit fortsetzen sollte", sagte Schavan der "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). Zu den Forderungen der Missbrauchsbeauftragten Christine Bergmann sagte Schavan: "Die Empfehlungen sind eine gute Grundlage für mehr...

  • Rheinische Post: Verbraucherschützer mahnen weitere Banken ab Düsseldorf (ots) - Nach dem Urteil des Landgerichts Frankfurt/Main gegen die Gebührenpraxis der Deutschen Bank hat der Bundesverband der Verbraucherzentralen weitere Banken abgemahnt. Wie die"Rheinische Post" (Mittwochausgabe) unter Berufung auf die Verbraucherschützer berichtet, verlangen auch die Sparkasse Essen, die Unicredit Deutschland (früher HypoVereinsbank), die Targobank (früher Citibank) und die Commerzbank für unverlangt zugesandte Kontoauszüge Geld von den betroffenen Kunden. Bei der Commerzbank betrage die Gebühr nach Angaben mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht