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Lausitzer Rundschau: Eight Points to Energie Cottbus Lausitzer blicken auf turbulente Zweitliga-Saison zurück

Geschrieben am 15-05-2011

Cottbus (ots) - Wenn die 2. Fußball-Bundesliga der Eurovision Song
Contest wäre, dann könnte man dem Beitrag aus der Lausitz gut und
gerne acht Punkte geben. Keine zwölf, dafür fehlte der krönende
Aufstieg und auch keine zehn, wobei Relegationsplatz drei durchaus
drin gewesen wäre. Die acht Punkte aber hat sich die Mannschaft von
Trainer Claus-Dieter Wollitz mit Rang sechs, mehr aber noch mit ihrem
attraktiven Fußball, redlich verdient. Der Beitrag von Energie
Cottbus hat dem Wettbewerb gut getan. Das war kein
kitschig-kostümierter Farbtupfer. Sondern ein rot-weißer Hingucker,
bei dem die Protagonisten immer wieder Überraschungen parat hatten -
meist positiver, ab und an aber auch negativer Art. Zum Auftakt
stürmten die Cottbuser energisch die Bühne: Vier Siege aus den ersten
fünf Spielen waren ein verheißungsvolles Intro - das denkwürdige 5:5
gegen den Karlsruher SC eine besonders schrille Nummer. Energie
präsentierte sich als Mannschaft mit modernem Spielrhythmus und
spektakulären Balltanzeinlagen. Doch im weiteren Verlauf hielt der
Cottbuser Beitrag nicht immer das, was die Auftaktsequenz versprochen
hatte. Ein seichtes Zwischenstück mit Niederlagen in Frankfurt und
Osnabrück deutete an, dass dies wohl kein Nummer-1-Hit werden würde.
Die mangelnde Harmonie zwischen Offensive und Defensive trat immer
häufiger zutage. Nach dem aufsehenerregenden 6:0 gegen den damaligen
Spitzenreiter Aue war jedoch zumindest vorstellbar, dass Energie bis
zum Saisonfinale oben mitmischen würde. Schade, dass es jedoch immer
wieder Misstöne, ja regelrechte Dissonanzen gab. Trainer Wollitz
wechselte als Medizinkoffer-malträtierender Dirigent häufig zwischen
Dur und Moll. Mal hob er zu euphorischen Jubelarien an, mal donnerte
er frustrierte Rücktrittsbässe in den Raum. Diese
Stimmungsschwankungen spiegelten sich in der Leistungskurve der
Mannschaft wider. Und weil Emil Jula zu einem Vertragspoker-Solo
ansetzte, in das später Jiayi Shao einstimmte, geriet Energie in der
Rückrunde aus dem Takt. Dabei hätte dieses Team der Schlager des
Jahres werden können. Besonders bei den Pokalerfolgen gegen die
Erstligisten Freiburg, Wolfsburg und Hoffenheim war richtig Musike
drin. Doch letztendlich wurde es eine Saison der verpassten
Möglichkeiten - weil Energie im Pokalhalbfinale in Duisburg und dem
vorentscheidenden Liga-Auftritt in Bochum die Stimme wegblieb.
Dennoch wird diese Saison den Fans in guter Erinnerung bleiben.
Besonders denen, die es rockiger mögen: Denn noch nie hat eine
Cottbuser Mannschaft im Profifußball so viele Saisontore geschossen
(65), noch nie trug der Zweitliga-Torschützenkönig das
Energie-Trikot. Überhaupt ist der kometenhafte Aufstieg des Nils
Petersen (25Tore) wohl die Geschichte dieser
Zweitliga-Saison. Dass er inzwischen für Bayern München interessant
ist, war so nicht zu erahnen. Das ist in etwa so, als hätte man vor
drei Jahren behauptet, ein Mädchen aus Hannover würde mit seinem
Erfolg eine Grand-Prix-Euphorie in Deutschland auslösen. Genau das
hat Lena Meyer-Landrut getan, und sie hat sich trotz des immensen
Drucks auch im Folgejahr wieder bestens behauptet. Gleiches mag man
Petersen wünschen - genau wie dem FCEnergie. Denn auch wenn
Trainer Wollitz einige Löcher stopfen muss: Das Gerüst der Mannschaft
sieht richtig gut aus. Die Stammspieler haben langfristige Verträge
und sind noch nicht am Ende ihrer Entwicklung angelangt. Wenn der FCE
nun kommende Saison noch ein Stück mit weniger Höhen und Tiefen
darbietet, sind am Ende womöglich zehn Punkte drin. Oder mehr.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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