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EU Parlament stimmt für gesetzliche Kennzeichnung von Textilien mit Pelzbesatz - VIER PFOTEN fordert weitergehende Regelungen

Geschrieben am 12-05-2011

Hamburg (ots) - Gestern hat das Europäische Parlament für eine
neue Verordnung zur Etikettierung von Textilien gestimmt. Demzufolge
soll es in der EU zukünftig bei Textilien verpflichtend sein,
Bestandteile tierischen Ursprungs wie Pelz als solche zu
kennzeichnen. Es wird erwartet, dass auch der EU-Ministerrat dem
Vorschlag zustimmt. Die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN begrüßt
die Entscheidung als ersten Schritt für eine bessere Wahlfreiheit des
Konsumenten, aus Sicht des Tier- und Verbraucherschutzes sind jedoch
weitere Vorgaben notwendig.

Verbraucher bekommen in Zukunft die Möglichkeit, tierische
Bestandteile von Textilien eindeutig zu erkennen. Damit Konsumenten
sich ausreichend über Pelzbestandteile informieren können, bedarf es
nach Überzeugung von VIER PFOTEN jedoch weiterer Angaben. "Aus
Tierschutzsicht sind Informationen zur Tierart, der geografischen
Herkunft und zur Tierhaltung notwendig. Erst wenn der Kunde auf dem
Etikett lesen kann, dass es sich z. B. um ein Fuchsfell aus China
handelt und das Tier in einem Gitterkäfig mit einem Quadratmeter
Fläche gehalten wurde, ist er ausreichend informiert", sagt
Wildtierexperte Thomas Pietsch. Pelze werden unter grausamen
Bedingungen in Pelzfarmen produziert, 100 Millionen Nerze, Füchse
oder Marderhunde werden dafür weltweit jährlich getötet. Pietsch
betont: "Je mehr der Käufer über die Hintergründe der Pelzproduktion
erfährt, desto leichter wird ihm eine Entscheidung gegen dieses
tierquälerisch hergestellte Erzeugnis gemacht."

Das EU Parlament begründet die Erweiterung der Textilkennzeichnung
damit, dass es für Verbraucher zunehmend schwieriger wird, echten
Pelz von Kunstfell zu unterscheiden und so die Gefahr des ungewollten
Kaufs von Pelz besteht. Freiwillige Kennzeichnungen der Pelzbranche
wertet das EU Parlament als "unzureichend". "Bestehende Siegel der
Pelzindustrie wie das Origin Assured Siegel sind aus Tierschutzsicht
völlig indiskutabel und finden sich nur bei einem kleinen Teil teurer
Produkte. Nach unserer Erfahrung wird Pelzbesatz im Handel
uneinheitlich, nicht selten sogar falsch oder gar nicht
gekennzeichnet verkauft", so Pietsch.

Nach dem Willen des EU Parlamentes soll die Kommission eine Studie
über Gesundheitsgefahren von Stoffen durchführen, die bei der
Herstellung oder Verarbeitung von Textilerzeugnissen verwendetet
werden. Eine von VIER PFOTEN 2010 durchgeführte Untersuchung von
Schadstoffen in Pelzwaren unterstreicht die Notwendigkeit dieses
Schrittes: Inbesondere giftiges und allergenes Formaldehyd fand sich
in fast allen untersuchten Pelzen in oft hohen Konzentrationen.
Pelzkleidung verursacht demzufolge nicht nur weltweit enormes
Tierleid, sondern kann auch die Gesundheit des Menschen gefährden.
"Die neue EU Verordnung ist ein Schritt in die richtige Richtung,
aber weitere müssen folgen. Der Verbraucher hat auch beim kleinsten
Pelzbesatz das Recht auf die ganze Wahrheit über das Produkt", sagt
Pietsch.



Presserückfragen an VIER PFOTEN:
Thomas Pietsch
Wildtierexperte VIER PFOTEN
Tel: 040-399249-30
E-Mail: thomas.pietsch@vier-pfoten.org


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