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Versicherungswissenschaft belegt: AKW sind nicht versicherbar - adäquate Haftpflichtprämien würden Atomstrom unwirtschaftlich machen / BEE verlangt ehrliche Kostendebatte in der Energiepolitik

Geschrieben am 11-05-2011

Berlin (ots) - Die deutschen Kernkraftwerke sind um mehrere
Größenordnungen unterversichert. Müssten die Betreiber ihre Anlagen
adäquat gegen nukleare Katastrophenfälle absichern, würde der Preis
für eine Kilowattstunde (kWh) Atomstrom je nach Versicherungsmodell
auf bis zu 2,36 Euro steigen.

Das entspräche dem Zehnfachen des durchschnittlichen
Haushaltsstrompreises. Damit sind die Risiken, die aus dem Betrieb
der AKW resultieren, in der Praxis nicht versicherbar. Zu diesem
Ergebnis kommt die Versicherungsforen Leipzig GmbH, die im Auftrag
des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) erstmals angemessene
Versicherungsprämien für Atomkraftwerke nach
versicherungswissenschaftlichen Maßstäben berechnet hat.

"Das Ergebnis zeigt exemplarisch, wie selektiv die Debatte um die
Kosten unserer Energieversorgung geführt wird. Die wahren Kosten der
Atomkraft werden ausgeblendet und im Falle eines schweren Unfalls auf
die Allgemeinheit abgewälzt", erklärt Björn Klusmann, Geschäftsführer
des BEE und ergänzt: "Die Erneuerbaren Energien haben dagegen
ehrliche Preise. Sie werden transparent ermittelt und sind dauerhaft
bezahlbar. Das muss man berücksichtigen, wenn man über die
finanzielle Seite der Energiewende diskutiert."

Nach Ansicht des BEE müssen von der Gesellschaft zu tragende
Belastungen, die sich nicht in den Preisen der jeweiligen
Energieträger widerspiegeln, offen gelegt werden und in die
Preisbildung einfließen. Nur so könnten Politik und Verbraucher
Kosten und Nutzen der Energiewende tatsächlich beurteilen und
nachhaltige Entscheidungen treffen. Die jetzt von der
Versicherungswissenschaft vorgelegte Berechnung der finanziellen
Risiken durch nukleare Katastrophenfälle liefere einen wichtigen
Beitrag zu dieser Debatte.

Klusmann: "Als wir die Studie im Dezember vergangenen Jahres bei
den Versicherungsforen in Auftrag gegeben haben, hätte niemand für
möglich gehalten, dass die berechneten Szenarien mit den Ereignissen
in Fukushima so schnell brutale Wirklichkeit werden. Diese Erkenntnis
ist ein triftiges Argument mehr, jetzt zügig den Ausstieg aus der
Atomkraft zu vollziehen und konsequent auf 100 Prozent Erneuerbare
Energien umzusteigen."

Langfassung der Studie sowie Pressematerial zum Download unter
www.bee-ev.de



Pressekontakt:
Daniel Kluge, Referent für Medien und Politik,
Fon: 030/2758170-15, Fax: -20
E-Mail: daniel.kluge@bee-ev.de, Internet: www.bee-ev.de


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