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Greenpeace berechnet Gewinne aus Atomlaufzeiten / Bundeskanzlerin Angela Merkel muss Abschaltdaten für Atommeiler festlegen

Geschrieben am 03-05-2011

Hamburg (ots) - Im Falle eines vorzeitigen Atomausstieges würden
den Energiekonzernen RWE, Eon, EnBW und Vattenfall enorme Gewinne
verloren gehen. Dies zeigen Berechnungen der Umweltschutzorganisation
Greenpeace. Bei dem von Greenpeace geforderten Ausstieg aus der
Atomkraft bis 2015 würden die Konzerne rund 75 Milliarden Euro
gegenüber der beschlossenen Laufzeitverlängerung verlieren. Bei einer
Abschaltung im Jahr 2020 wären es etwa 60 Milliarden Euro. Greenpeace
fordert Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, ein Energiekonzept mit
klar definierten Abschaltdaten für alle Atomanlagen in Deutschland
vorzulegen und sich vom System der Strommengenberechnung zu
verabschieden.

"Greenpeace warnt davor, der aktuellen Ausstiegs-Euphorie ohne
wenn und aber zu trauen. Die Manager und Lobbyisten der Atomkonzerne
werden um jedes Jahr Laufzeit für ihre gefährlichen aber profitablen
Uralt-Meiler kämpfen", sagt Tobias Riedl, Atomexperte von Greenpeace.
"Angela Merkel darf jetzt nicht noch einmal vor den Energie-Konzernen
in die Knie gehen."

Im Falle eines endgültigen Abschaltens der sieben ältesten
Reaktoren und des Pannenmeilers Krümmel würden den Konzernen 25
Milliarden Euro entgehen. Für die restlichen neun Atomkraftwerken
beliefe sich der ausbleibende Gewinn bei einem Ausstieg bis 2015 auf
etwa 50 Milliarden Euro. Greenpeace schätzt, dass ein Atomkraftwerk
etwa eine Millionen Euro Gewinn pro Tag erzielt. Laut einer Studie
des Öko-Instituts von 2009 könnte diese Summe noch höher ausfallen.
Anlässlich der im vergangenen Jahr beschlossenen Laufzeitverlängerung
haben alle Reaktoren Strommengen zugeschrieben bekommen. Die sieben
ältesten Meiler erhielten Strommengen für umgerechnet acht Jahre, die
restlichen Reaktoren für 14 Jahre.

Durch das System der Strommengen konnten die Energieunternehmen
Uralt-Meiler, wie zum Beispiel Neckarwestheim 1, vor dem Abschalten
sichern. Der Reaktor wurde monatelang mit minimaler Leistung
gefahren, um nicht dem rot-grünen Atomausstieg zum Opfer zu fallen.
"Wir brauchen klare und gesetzlich festgeschriebene Abschaltdaten für
die Atommeiler. Nur so wird es Planungssicherheit für die
Energiebranche und die deutsche Wirtschaft geben. Darüber hinaus
erhöht sich die gesellschaftliche Akzeptanz für eine mögliche
Energiewende", sagt Riedl.

Eine kürzlich veröffentlichte Studie von Greenpeace zeigt, dass
die vier großen Energieunternehmen in den letzten Jahren kaum in
Erneuerbare Energien investiert haben. Deren Anteil an nachhaltig
erzeugtem Strom beträgt gerade einmal 0,5 Prozent. Gleichzeitig haben
die Konzerne in den letzten Jahren aber Ihre Gewinne drastisch
gesteigert. Innerhalb des Zeitraums von 2002 und 2009 haben die
Stromkonzerne ihre Gewinne vervierfacht.

Achtung Redaktionen: Tobias Riedl erreichen Sie unter Tel.
0171-8891 096, Pressesprecherin Simone Miller unter Tel. 0171-870
6647. Im Internet finden Sie den Greenpeace-Plan für die Energiewende
in Deutschland: http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/th
emen/energie/DerPlan.pdf


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