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ROG zum Internationalen Tag der Pressefreiheit: 38 größte "Feinde der Pressefreiheit" weltweit / Tunesische Regierung nicht mehr auf Liste

Geschrieben am 03-05-2011

Berlin (ots) -

Sperrfrist: 03.05.2011 00:05
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.

Zum Internationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai stellt
Reporter ohne Grenzen (ROG) die neue Liste der größten "Feinde der
Pressefreiheit" vor. Den Titel verdienen in diesem Jahr 38 Staats-
und Regierungschefs, Könige, paramilitärische Gruppen, kriminelle
Netzwerke und extremistische Organisationen. Sie missbrauchen ihre
Macht, um kritische Medien zu zensieren, Journalisten zu entführen,
zu foltern und zu ermorden. 30 dieser Akteure sind Vertreter oder
Organe der Staatsmacht.

Ein langjähriger "Feind der Pressefreiheit", der tunesische
Machthaber Zine el-Abidine Ben Ali, ist von der Liste verschwunden.
Dafür stagniert die Lage in anderen arabischen Staaten oder hat sich
verschlimmert. Zehn der Feinde finden sich wie im vergangenen Jahr in
der Region Naher Osten / Nordafrika. Neu hinzugekommen ist in diesem
Jahr der König von Bahrain, Hamad bin Issa al-Chalifa.

"Die Niederschlagung der Demonstrationen in Syrien, Jemen oder
Bahrain geht mit Gewalt gegen Pressevertreter und massiver Zensur
einher", so Michael Rediske, ROG-Vorstandssprecher. "Diese
autoritären Herrscher verweigern sich jeglicher Liberalisierung und
fürchten das freie Wort als Wegbereiter einer Demokratie", so Rediske
weiter.

Mit Festnahmen, Übergriffen, Beschlagnahmungen von Zeitungen und
der Sperrung von Internetseiten versuchen die Herrscher Syriens,
Jemens und Bahrains, Nachrichten über die Proteste in ihren Ländern
und kritische Meinungen zu unterdrücken. Auch ausländische
Journalisten wurden verhaftet und ausgewiesen, anderen
Korrespondenten wurde die Einreise verweigert.

In Saudi Arabien achtet König Abdullah Al-Saud darauf, dass der
Funke der Rebellion nicht auch auf sein Land überspringt. Er
verhängte ein rigides Berichtsverbot. Die politische Macht der
königlichen Familie fußt auf einer vollständigen
Nachrichtenkontrolle. In Libyen sind seit Februar 2011 bereits vier
Journalisten bei den Gefechten getötet worden. Mohammed al-Gaddafi
zählt schon seit Jahren zu den größten "Feinden der Pressefreiheit".

Neun "Feinde der Pressefreiheit" kommen aus europäischen Ländern
und Staaten der ehemaligen Sowjetunion: In vielen GUS-Staaten
herrschen seit Jahren autoritäre Machthaber und großer Stillstand bei
der Medienfreiheit. Die Präsidenten Usbekistans, Turkmenistans,
Aserbaidschans und Kasachstans bleiben auf der Liste. Auch der
belarussische Präsident Alexander Lukaschenko bereitet seinem
langjährigen Titel "Feind der Pressefreiheit" erneut traurige Ehre:
Seit seinem offensichtlich manipulierten Wahlsieg im Jahr 2010 haben
sich die Überwachung der Medien und Verfolgung von Medienschaffenden
verschärft.

Auf der Liste stehen außerdem nicht-staatliche Gruppierungen wie
private Milizen auf den Philippinen, islamistische Gruppen wie die
Taliban in Afghanistan und Pakistan, kriminelle Gruppen wie die
italienische Mafia oder Drogenkartelle in Mexiko.

"Die Gewalt solcher Gruppen ist unberechenbar", sagt Rediske. "Die
Unantastbarkeit von Berichterstattern wird nicht akzeptiert".
Insbesondere religiöse und terroristische Gruppen stützten sich
häufig auf Argumentationen, in denen Medien nur als
Propagandainstrumente auftauchen. Kriminelle Gruppen sehen die
Entführung und Ermordung von Reportern als legitimes Mittel an.
"Anführer, die sich auf die Einhaltung von Presse- und
Meinungsfreiheit verpflichten ließe, gibt es nicht."

Die kolumbianische FARC (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens)
ist von der Liste gestrichen worden. In den vergangenen drei Jahren
hat die Guerilla-Gruppe keine größeren gezielten Angriffe mehr gegen
Medienmitarbeiter, wie Geiselnahmen, unternommen. Auf der Liste
bleibt hingegen die kolumbianische paramilitärische Gruppe "Aguilas
Negras" ("Schwarze Adler"). Bis heute sind die rechtsextremen Milizen
für viele Gewalttaten und Drohungen gegen Journalisten
verantwortlich.

Die ausführliche "Liste der Feinde der Pressefreiheit" finden Sie
hier (Englisch): http://bit.ly/moxlzW

Bei Interviewwünschen und Rückfragen wenden Sie sich bitte an
unsere Pressestelle.



Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen
Anja Viohl
Pressearbeit
presse@reporter-ohne-grenzen.de
www.reporter-ohne-grenzen.de
T: +49 (0)30 202 15 10 - 16
mobil: 0157 84 74 09 22
F: +49 (0)30 202 15 10 - 29


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