(Registrieren)

IZ Klima zum CCS-Gesetzentwurf der Bundesregierung: Föderalisierung keine Antwort auf globale Klimaherausforderung - Länderklausel behindert Technologieentwicklung

Geschrieben am 13-04-2011

Berlin (ots) - Das IZ Klima hat den heute vorgelegten Entwurf
eines CCS-Gesetzes als nicht ausreichend bezeichnet. "Ich begrüße es,
dass nach langen Monaten nun endlich ein Entwurf vorliegt und das
Gesetzgebungsverfahren in Gang kommt", sagte der
IZ-Klima-Vorstandsvorsitzende Klaus von Trotha. "Allerdings ist die
faktische Einführung eines Ländervetos ein Hemmschuh für die
Entwicklung der Technologie. Die Föderalisierung des Klimaschutzes
kann kein Weg zur Lösung dieser globalen Herausforderung sein. Durch
die zeitliche und mengenmäßige Begrenzung der CO2-Speicherung im
Rahmen eines Demonstrationsanlagengesetzes ist den sicherlich ernst
zu nehmenden öffentlichen Bedenken wirkungsvoll Rechnung getragen,
die jetzt vorgeschlagene Länderklausel wird aber eher verhindern,
dass wir endlich dazu kommen, in einer großindustriellen Anwendung
die Technologie zu demonstrieren."

Im Übrigen führe die im Gesetz angelegte Föderalisierung dazu,
schon jetzt auch den Aufbau einer künftigen Transportinfrastruktur
für CO2, etwa von den großen CO2-Punktquellen in der süddeutschen
Industrie zu nationalen oder sogar internationalen Speicherorten im
Norden, zu erschweren.

Er appellierte an Bundestag und Länder, das Gesetz im
Beratungsverfahren entsprechend zu verändern. "Es muss ermöglicht
werden, diese wichtige Klimaschutzoption auch wirklich zu entwickeln,
um all die kritischen Fragen, die gestellt werden, auch mit
entsprechender Praxiserfahrung beantworten zu können. Dafür ist ein
bundeseinheitliches Gesetz aus sachlichen und politischen Gründen
unabdingbar. Noch liegen wir in der Entwicklung der Technologie
weltweit vorne, wir sollten diese Position nicht verspielen. Deswegen
brauchen wir schnell Investitions- und Rechtssicherheit, auch damit
die nicht unerheblichen Fördermittel aus Brüssel im Rahmen des
europäischen Klimapaketes auch nach Deutschland fließen können",
sagte von Trotha.

Nach den Katastrophen in Japan erscheine es umso dringlicher, sich
der Bedrohung durch den Klimawandel mit Entwicklung aller möglichen
Technologien zu stellen. Die zu erwartenden Naturkatastrophen in
Folge des Klimawandels ließen Ereignisse erwarten, die durchaus die
Dimension des jetzt in Japan erlebten Tsunamis mit entsprechenden
Folgen für Menschen und Wirtschaft erreichen können.

Das 2 Grad-Ziel fordere eine Reduzierung der CO2-Emissionen um
80-95% bis zur Jahrhundertmitte, dafür sei die CCS-Technologie
unentbehrlich, auch wegen der nicht ersetzbaren CO2- Emissionen aus
Industrie-Prozessen (u.a. Stahl, Aluminium, Zement), die etwa 15% der
Emissionen in Deutschland ausmachen. "Auch die Ersetzung des Anteils
der Kernenergie im deutschen Energiemix sowie die
Ausgleichskraftwerke für wind- und sonnenarme Tage werden noch auf
Jahrzehnte fossile Stromerzeugung in Deutschland erforderlich machen.
Dafür brauchen wir CCS und international erst recht", begründete von
Trotha erneut die klimapolitische Dringlichkeit der CCS-Entwicklung.



Pressekontakt:
Michael Donnermeyer
Geschäftsführer IZ Klima e.V
Tel.: 030-20 61 37 891
E-Mail: donnermeyer@iz-klima.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

326479

weitere Artikel:
  • Kalb: Nationale Steuersystematik nicht kaputt machen Berlin (ots) - Die EU-Kommission hat den Entwurf zur überarbeiteten Energiesteuerrichtlinie vorgelegt. Dazu erklärt der haushalts- und finanzpolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Bartholomäus Kalb: "Derzeit liegt der EU-Mindeststeuersatz für Diesel bei 33 Cent pro Liter. Er soll nach den Vorstellungen der EU-Kommission bis 2020 auf 41 Cent steigen. Der Steuersatz in Deutschland liegt derzeit schon bei 47 Cent pro Liter, also schon viel höher. Die Anhebung des Mindeststeuersatzes für Diesel führt also mehr...

  • Kommunale Spitzenverbände und Freistaat Bayern schließen Vereinbarung für das Kopieren von Noten in Kindertageseinrichtungen mit der GEMA und der VG Musikedition München (ots) - Die kommunalen Spitzenverbände und der Freistaat Bayern übernehmen rückwirkend zum 1. Januar 2011 für alle Kindertageseinrichtungen des Landes die Vergütung und Dokumentation für das Kopieren von Noten und Liedtexten. Die Vertragsunterzeichnung fand heute im Rahmen einer Pressekonferenz im Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen statt. Den Vertrag unterzeichneten Staatssekretär Markus Sackmann für den Freistaat Bayern, der Präsident des Bayerischen Gemeindetags, Dr. Uwe Brandl, mehr...

  • Köpsel: Der Minister hat die richtige Antwort gegeben Berlin (ots) - Als angemessen und hochwillkommen hat der Landesvorsitzende Ost im Deutschen BundeswehrVerband die jüngsten Äußerungen des Verteidigungsministers in der Zeitung "Die Welt" über Vorurteile gegen die Bundeswehr gewertet. Hauptmann Uwe Köpsel sagte am Mittwoch, es sei höchste Zeit gewesen, den abwertenden Bezeichnungen im Stile von "Prekariatsarmee", "Unterschichtentruppe" und "Ossifizierung" entgegenzutreten, wie sie unter anderem der Bundeswehr-Hochschullehrer Michael Wolffsohn verbreitet hatte. "Der Minister mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: Strahlenschutz-Behörde fordert offenen Fonds für Rückbau von Atomanlagen - Kritik des Bundesrechnungshofes unterstützt Berlin / Saarbrücken. (ots) - Das Bundesamt für Strahlenschutz hat die Kritik des Bundesrechnungshofes an der mangelhaften Überprüfbarkeit der Rückstellungen der Atomenergiebetreiber für die Entsorgung stillgelegter Kernkraftwerke unterstützt. "Der derzeitigen Rückstellungspraxis fehlt die Transparenz", sagte ein Sprecher der Behörde der "Saarbrücker Zeitung" (Donnerstagausgabe). Es sei zu hinterfragen, ob durch das derzeitige Verfahren sichergestellt sei, dass bei Bedarf die notwendigen Gelder zur Verfügung stünden und die Kosten mehr...

  • Bareiß: CCS braucht in Deutschland eine faire Chance Berlin (ots) - Heute hat das Bundeskabinett ein Gesetz zur Demonstration und Anwendung von Technologien zur Abscheidung, zum Transport und zur dauerhaften Speicherung von Kohlendioxid (C02) beschlossen. Dazu erklärt der Koordinator für Energiepolitik der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Thomas Bareiß: "Der Kabinettsbeschluss zur Speicherung des klimaschädlichen C02 mit der CCS-Technologie bietet eine sehr gute Grundlage, um in Deutschland die C02-Emissionen anzugehen und ist ausdrücklich zu begrüßen. Der Ansatz, eine an fachliche mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht