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RNZ: Der e-Pranger

Geschrieben am 11-04-2011

Heidelberg (ots) - Karrierebewusste Doktoranden aufgepasst: Wer
bei seiner Dissertation schummelt, kann auch noch Jahrzehnte später
entdeckt werden. Dank einfacher Textvergleichsprogramme, die Plagiate
im Sekundentakt orten können. Karl-Theodor zu Guttenberg wurde auf
diese Weise zu Fall gebracht. Und jetzt könnte eine ähnliche
Internetseite zumindest die Parteikarriere von Silvana Koch-Mehrin
beenden. Schließlich steht bei ihrer FDP gerade die große Neuordnung
auf dem Programm. Für Abschreiber dürfte der designierte Parteichef
Philipp Rösler jedenfalls keinen Platz mehr im künftigen Präsidium
haben. Die Vorgehensweise ist - das muss man zugeben: brutal ehrlich.
Kein Mensch wäre in der Lage, eine Vielzahl von Texten zu
vergleichen. Insofern dürfte die wissenschaftliche Seriosität unter
Jungakademikern in Zukunft deutlich steigen. Denn es ist nur eine
Frage der Zeit, bis Textvergleichsprogramme ihren Einzug in den
Uni-Alltag finden. Hausarbeiten á la "Paste & Copy" dürften dann
endlich der Vergangenheit angehören. Andererseits ist der e-Pranger
genau so abstoßend wie alle Einrichtungen, die nur den einen Zweck
der Denunziation verfolgen. Er kann nicht nur politisch, sondern auch
im Berufsleben missbraucht werden. Stehen die Vorwürfe erst einmal im
Raum, ist der Ruf ruiniert. Ob auf "Plagiat gefunden" noch ein "und
verifiziert" folgt, ist dann egal.



Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


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