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ots.Audio: Greenpeace ist mit einem Team in Fukushima, um die Situation zu untersuchen und zu dokumentieren. Thomas Breuer, Leiter des Atom- und Energiebereichs bei Greenpeace ist vor Ort.

Geschrieben am 08-04-2011

Hamburg (ots) -

(Ihr habt hochradioaktiv strahlendes Gemüse gefunden. Was bedeutet
das?)

Thomas Breuer:

Wir haben am Montag Spinat und Kohlproben genommen, die wir
untersucht haben und die beiden Radioaktivitätslevel, in den beiden
Gemüsesorten, im Spinat war 160fach über der erlaubten Maximalmenge
und bei dem Kohl war es 18fach über der erlaubten Maximalmenge. Das
heißt viel, viel, viel zu hoch. Die Folge daraus ist, dass das Gemüse
nicht gegessen werden darf, weil es einfach einen negativen Effekt
aus die Gesundheit haben kann und somit gefährlich ist für die
Menschen. Das Hauptproblem ist, das es keine flächendeckenden,
offiziellen Messungen von Gemüse, von den einzelnen Gärten gibt, was
die Regierung unserer Meinung nach anbieten müsste, um sicher zu
gehen, dass die Menschen kein verstrahltes Gemüse essen. Aber das
passiert leider nicht.

(Wie war dein heutiger Tag und was habt ihr gemacht?)

Heute sind wir wieder in den Süden gefahren von Koreana. Das etwa
50 Kilometer westlich des havarierten Reaktors liegt. Die Strecke bis
Iwaki, Küste liegt, etwa 45 Kilometer südlich des havarierten
Reaktors. Wir haben auf diesem Weg Messungen vorgenommen. Wir haben
uns im Prinzip die ganze Zeit durch ein Tal bewegt und haben dort das
erste Mal tatsächlich seid wir in der Region sind einen kleinen
Lichtblick gehabt. Dieses Tal ist auch kontaminiert, aber deutlich
geringer als alles andere, was wir bisher gesehen haben. Vor einem
Geschäft, wo wir auch gemessen haben, kam der Besitzer raus und
fragte, was wir denn gemessen hätten. Wir waren doch dann endlich mal
froh, dass wir ihm sagen konnten, dass die Radioaktivitätslevel zwar
erhöht sind, aber nicht in einem gefährlichen Bereich. Später am
Nachmittag sind wir zu einer Ökofarm gefahren. Eine Bauernfamilie hat
uns auch wieder um Hilfe gebeten, ob ihr Gemüse nicht auch testen
können. Die Kontamination, die wir jetzt dort erstmal auf dem Hof und
auf den Feldern messen konnten, waren glücklicherweise auch nicht
extrem hoch, wie wir es an anderen Stellen gefunden haben, aber doch
erhöht. Wir haben dann auch Spinat und Kohl genommen, werden das
jetzt in den nächsten Tagen untersuchen. Das war ein sehr emotionales
Erlebnis. Die Bauersfrau hat uns gesagt, dass sie in der
Vergangenheit nie über Atomkraft nachgedacht hat und sie hat uns
gegenüber gesagt, dass sie sich bei ihren Kinder dafür entschuldigt,
dass sie nicht gegen die Atomkraft gekämpft hat und ihren Kinder
jetzt so etwas, was hier passiert ist hinterlässt und damit auch mit
Verantwortung trägt. Das war ein unglaublich starkes Statement. Wir
waren sehr, sehr bewegt, das zu hören.

Achtung: Audiomaterial enthält nur die Antworten.

ACHTUNG REDAKTIONEN:

Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte
an ots.audio@newsaktuell.de.



Pressekontakt:
Greenpeace e. V., Pressestelle, Simone Miller, Tel. 040 / 30 618 343


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