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Galopprennsport vor dem möglichen Aus / Mehr als 3.000 Arbeitsplätze gefährdet (mit Bild)

Geschrieben am 31-03-2011

Köln (ots) -

Der deutsche Galopprennsport und die damit verbundenen mehr als
3.000 Arbeitsplätze stehen vor einem möglichen Aus. Dieses Szenario
befürchtet Albrecht Woeste (75), Präsident des Direktoriums für
Vollblutzucht und Rennen (DVR), Dachverband für den deutschen
Rennsport. Der ehemalige Chef des Henkel-Konzerns: "Es zeichnet sich
ab, dass bei der Neuregelung des Glückspielstaatsvertrages das alte
Rennwett- und Lotteriegesetz unter den Tisch fällt. Damit wären
Galopprennen hierzulande nicht mehr durchzuführen."

Denn der Glücksspielstaatsvertrag der Länder soll neu geregelt
werden. Obwohl er vor den Gerichten, zuletzt beim Europäischen
Gerichtshof (EuGH) gescheitert ist, versuchen die Länder eine
Neuordnung, um das Monopol für das staatliche Lotto- und
Sportwettangebot (Oddset) zu rechtfertigen.

Die Pferdewette ist seit 1922 im Rennwettlotteriegesetz geregelt.
Ein Bundesgesetz, das den gemeinnützigen Rennvereinen das Wetten zur
Finanzierung der Leistungsprüfungen in der Vollblutzucht ermöglicht
und privaten Buchmachern unter strengen Regeln Lizenzen zur Annahme
von Pferdewetten erteilt.

Durch die Abhaltung von Pferdewetten sichern die Vollblutzucht und
die Rennvereine, sowie Trainer, Futtermittelhändler, Transporteure
und viele andere Arbeitgeber über 3.150 Arbeitsplätze in der
Bundesrepublik. Die Vollblutzucht ist als Veredler verantwortlich für
viele Siege deutscher Pferde bei Olympischen Spielen und bedeutenden
Turnieren in Vergangenheit und Gegenwart. Die seit über 200 Jahren
durchgeführten Pferderennen sind heute ein Freizeitvergnügen für eine
Million Besucher in grünen Lungen der Großstädte und auf dem. Die
Rennen und die Zucht verursachen direkt und indirekt ein
Bruttoinlandseinkommen von mehr als 140 Millionen Euro / Jahr.
Woeste: "Die Entwürfe zum neuen Staatsvertrag sehen erhebliche
Restriktionen vor, die uns wirtschaftlich den Boden unter den Füßen
wegziehen. Neben den Arbeitsplätzen ist auch die Zukunft von über
2400 Zuchtstuten, 1000 Fohlen und über 8000 anderen Vollblütern in
Gefahr."

Der Chefmanager des deutschen Rennsports Andreas Tiedtke führt
aus, dass es juristisch keine Notwendigkeit mehr gibt, die
Pferdewette aus dem Regelungsgehalt des Bundes, der u.a. auch das
Automatenspiel regelt, in den Staatsvertrag zu überführen. "Weder die
beabsichtigte Öffnung für Sportwetten, noch die inkohärente Regelung
innerhalb der staatlichen Glücksspiele (Lotto, Oddset), erfordern
eine so wenig suchtgefährdende Wette wie die Pferdewette endgültig
von der Bildfläche verschwinden zu lassen."

Manfred Ostermann vom Gestüt Ittlingen, Präsident der deutschen
Vollblutzüchter und Besitzer, vertritt die Pferdebesitzer und
Züchter im DVR. "Ohne diese Galopprennen fehlen uns die geforderten
Nachweise, auch für den bislang so erfolgreichen Export deutscher
Vollblüter", führt er aus, "die teure Aufzucht würde sich nicht
lohnen. Viel schlimmer noch: Es würde zu einem Ausverkauf bereits
geborener Tiere in Deutschland kommen. Deren Wert würde schlagartig
sinken, zum Teil unter den Preis, den Ross-Schlachter in Polen und
Frankreich bieten. Wir müssten für ca. 7500 Pferde Gnadenhöfe
finden."

Fakten zum Galopprennsport:

Rennbahnen in Bad Doberan, Bad Harzburg, Berlin-Hoppegarten,
Baden-Baden (Iffezheim), Bremen, Dortmund, Dresden, Düsseldorf,
Frankfurt, Halle, Hannover, Krefeld, Köln, Leipzig, Magdeburg,
Mannheim, Mülheim, München, Neuss, Saarbrücken und weiteren 20
Standorten.

3.150 Arbeitsplätze (zum Teil für Geringqualifizierte) werden
durch den Rennsport gesichert.

Nach dem Tierzuchtgesetz ist die Vollblutzucht eine staatliche
Aufgabe, die u.a. an das Direktorium für Vollblutzucht und Rennen
e.V. delegiert ist. Es führt das Zuchtbucht und zusammen mit 40
gemeinnützigen Rennvereinen Leistungsprüfungen (Rennen) durch. Die
Rennvereine veranstalten im Totalisatorprinzip Wetten. Die Erträge
daraus fließen ausschließlich dem gemeinnützigen Zweck zu. 1 Million
Besucher besuchen pro Jahr über 180 Rennveranstaltungen mit
Leistungsprüfungen in der Vollblutzucht.

Das Direktorium für Vollblutzucht und Rennen e.V. (DVR) ist die
anerkannt Züchtervereinigung im Bereich Vollblutzucht, überwacht den
Wettbetrieb auf den deutschen Galopprennbahnen und entwickelt die
Vollblutzucht im Rahmen der Ziele des Tierzuchtgesetzes und der
Landespferdezucht. Präsident ist der ehemalige Henkel KgaA
Aufsichtsratsvorsitzende Albrecht Woeste, Vizepräsidenten sind der
Einrichtungsunternehmer und Vollblutzüchter Manfred Ostermann aus
Witten und der Neusser Rechtsanwalt Jan-Anthony Vogel.



Pressekontakt:
Daniel Krüger - krueger@besitzervereinigung.de
Büro: +49 221 7498-60
Handy: +49 162 733 2 339
Fax +49 221 7440-86
Für Interviewanfragen und zusätzliche Informationen stehen Ihnen auch
Herr Woeste, Herr Ostermann, Herr Vogel und Herr Tiedtke auf Anfrage
und nach Terminabsprache zur Verfügung.
Informationen: www.german-racing.com www.galopp-sport.de


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