(Registrieren)

VKU zum Kabinettsbeschluss des Kreislaufwirtschaftsgesetzes / Gesetzentwurf bremst kommunale Abfallwirtschaft aus

Geschrieben am 30-03-2011

Berlin (ots) - Der heute von der Bundesregierung beschlossene
Entwurf des Kreislaufwirtschaftsgesetzes trifft auf deutliche
Ablehnung bei der kommunalen Abfallwirtschaft. "Anders als vom
Bundesumweltministerium bisher behauptet, stellt er keinen
ausgewogenen Ausgleich zwischen den Interessen der kommunalen und der
privaten Entsorgungswirtschaft her", sieht Hans-Joachim Reck,
Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), die
vorgelegten Regelungen kritisch. "Die Überlassungspflicht für Abfälle
aus Haushalten wird eingeschränkt und zugunsten der gewerblichen
Sammlung durch private Entsorgungsunternehmen deutlich aufgeweicht."

Nach VKU-Ansicht rückt der Gesetzentwurf ohne Not von den engen
Voraussetzungen ab, unter denen eine gewerbliche Sammlung dort
zugelassen wird, wo grundsätzlich eine Überlassungspflicht von
Abfällen gegenüber der Kommune besteht. In seinem 2009er-Urteil hatte
das Bundesverwaltungsgericht diese definiert und wollte damit für
mehr Rechts- und Investitionssicherheit bei den Entsorgungsbetrieben
sorgen. Auch aus europarechtlichen Gründen seien Änderungen an den
Voraussetzungen für die gewerbliche Sammlung nicht zwingend
erforderlich, so Reck. "Ähnlich wie das Bundesverwaltungsgericht
haben anerkannte Rechtsexperten wie Professor Hans-Joachim Koch von
der Universität Hamburg festgestellt, dass die eingeengten
Voraussetzungen weitestgehend europarechtskonform sind."

Auch der durch den Gesetzesentwurf ermöglichten Einführung einer
einheitlichen Wertstofftonne unter privater Trägerschaft steht die
kommunale Abfallwirtschaft skeptisch gegenüber. Reck: "Auch in
Zukunft muss die Entscheidungshoheit über die Wertstofftonne bei den
Kommunen liegen. Die Wertstofferfassung aus Haushalten gehört in die
Hand der öffentlich-rechtlichen und nicht in die Trägerschaft
privater Entsorger." Nur so sei eine zuverlässige und flächendeckende
Wertstofferfassung für die angestrebten Recyclingziele möglich. "Die
Erlöse, die durch die Vermarktung der Wertstofferfassung aus dem
Abfall erzielt werden, müssen aber dem Bürger zugutekommen, da sie
zur Kostendeckung beitragen und damit die Gebührenkalkulation
stabilisieren. Sollte der jetzt vorliegende Entwurf Gesetz werden,
werden die Bürger zukünftig für die Privatisierung der
Wertstoffwirtschaft durch höhere Gebühren zur Kasse gebeten."



Pressekontakt:
Pressesprecher: Carsten Wagner
Fon: +49 30 58580-220
Mobil: +49 170 8580-220
Fax: +49 30 58580-100
carsten.wagner@vku.de

Stv. Pressesprecher: Beatrice Kolp
Fon: +49 30 58580-225
Mobil: +49 170 8580-225
Fax: +49 30 58580-100
kolp@vku.de

Stv. Pressesprecher: Stefan Luig
Fon: +49 30 58580-226
Mobil: +49 170 8580-226
Fax: +49 30 58580-100
luig@vku.de

Verband kommunaler Unternehmen e.V.
Hausvogteiplatz 3 - 4
10117 Berlin
www.vku.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

323782

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: Stoiber-Tochter Uni Konstanz entscheidet über Aberkennung des Doktortitels Halle (ots) - Die Universität Konstanz wird möglicherweise noch in diesem Frühjahr eine Entscheidung über die Aberkennung des Doktortitels von Veronica Saß fällen, der Tochter des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU). Das kündigte eine Sprecherin der Universität gegenüber der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Online-Ausgabe) an. Allerdings wollte sie den Namen der Person nicht nennen, da es "keine Person des öffentlichen Interesses" sei. Die "Abendzeitung" hatte zuvor über Plagiatsvorwürfe mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: Gesundheitsminister Rösler (FDP) hält Rückzug Westerwelles vom Parteivorsitz für möglich Köln (ots) - Köln - Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) hält einen Rückzug von Außenminister Westerwelle vom Amt des Parteivorsitzenden für möglich. Die FDP-Spitze werde am 11. April "beraten, wie es in haltlich und personell weiter geht", sagte Rösler dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstags-Ausgabe). Auf die Frage, ob er persönlich eine erneute Kandidatur Westerwelles für den FDP-Vorsitz auf dem Bundesparteitag im Mai begrüßen würde, antwortete Rösler ausweichend: Westerwelle habe "selbst erklärt, dass er am 11. April mehr...

  • WAZ: Merkel will der SPD in der Atomdebatte entgegenkommen Essen (ots) - Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will der SPD in der Atomdebatte entgegenkommen. In Absprache mit Parteichef Sigmar Gabriel und mit dem Fraktionsvorsitzenden Frank-Walter Steinmeier will sie den langjährigen Vorsitzenden des Rats für nachhaltige Entwicklung, Volker Hauff, in die Ethik-Kommission der Bundesregierung berufen. Das berichtet die WAZ-Mediengruppe (Donnerstagausgabe). Der Sozialdemokrat Hauff ist 70 Jahre alt und war in den 80er-Jahren unter anderem Forschungs- und Verkehrsminister. Die Expertengruppe soll mehr...

  • DLZ: Gefahr kontaminierter Schiffe in der Elbmündung: Ratlosigkeit in Brunsbüttel (Vorausmeldung) Heide (ots) - Die Lotsen fordern einheitliche Grenzwerte in Europa für die radioaktive Belastung von Schiffen und Containern. Die Hafengesellschaft sieht sich nicht betroffen, weil die meisten Schiffe aus Südamerika kommen. Und das Wasser- und Schiffahrtsamt geht davon aus, dass Schiffe, die Brunsbüttel erreichen oder passieren, schon in anderen europäischen Häfen vor Anker gegangen waren. Pressekontakt: Dithmarscher Landeszeitung Redaktion Telefon: 0481 68 86-211 redaktion@boyens-medien.de mehr...

  • Frankfurter Neue Presse: Keine Kapitulation vor dem Zeitgeist - Hessens FDP-Chef Jörg-Uwe Hahn zum politischen Energieschwenk seiner Partei. Frankfurt am Main (ots) - Nicht aus Opportunismus, sondern weil es eine klare Mehrheit gegen Atomkraft gebe, habe die FDP ihren Kurs in der Energiepolitik um 180 Grad geändert. So begründet Hessens FDP-Chef Jörg-Uwe Hahn in einem Gastbeitrag für die Frankfurter Neue Presse (Donnerstagsausgabe) den Schwenk seiner Partei nach den Wahlen vom vergangenen Sonntag. Diese haben für die FDP desaströs geendet. "Ich sage ausdrücklich: Wer uns Kapitulation vor dem Zeitgeist vorwirft, redet zynisch. Wir können nicht zwei Drittel der Menschen in mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht