(Registrieren)

FDP-Vorstand Chatzimarkakis im stern: Westerwelle soll Parteivorsitz noch vor Parteitag an Lindner abgeben / Drohung mit Kampfkandidatur

Geschrieben am 30-03-2011

Hamburg (ots) - Als erster Politiker aus der FDP-Parteiführung hat
das Vorstandsmitglied Jorgo Chatzimarkakis Generalsekretär Christian
Lindner offen aufgefordert, das Amt des FDP-Parteivorsitzenden zu
übernehmen. "Lindner traut sich gegen den Strich zu bürsten und die
Wahrheit auszusprechen. Er kettet sich nicht sklavisch an die Union,
wie es Westerwelle getan hat. Ich sehe ihn als natürlichen
Nachfolger", sagt Chatzimarkakis in einem Gespräch mit dem Hamburger
Magazin stern.

Chatzimarkakis fordert im stern, Westerwelle solle bereits vor dem
offiziellen Parteitag im Mai seinen Rückzug vom Amt des Parteichefs
ankündigen: "Wer als Parteivorsitzender Schicksalswahlen verliert,
muss als Parteivorsitzender die Konsequenzen ziehen." Westerwelle
habe die Doppelbelastung als Außenminister und Parteivorsitzender
nicht überzeugend bewältigt.

Chatzimarkakis droht, einen dritten Kandidaten für das Amt des
Parteivorsitzenden ins Spiel zu bringen, sollte Westerwelle bis zum
11. April, dem entscheidenden Treffen der Parteiführung mit den
Länderchefs, sein Amt noch nicht aufgegeben haben: "Falls Westerwelle
Lindner nicht selbst einlädt, seine Nachfolge anzutreten, könnten
Dritte als Kandidaten ins Spiel kommen. In der Partei brodelt es",
sagt er. Chatzimarkakis ist Mitglied des "Dahrendorfkreis", einer
Gruppe von Abgeordneten des Bundestags und des EU-Parlaments, die für
eine sozial-liberale Ausrichtung der Partei stehen.

Auch Wolfgang Kubicki, FDP-Vorstandsmitglied und Fraktionschef im
Landtag Schleswig-Holsteins, übt im stern heftige Kritik. Er wirft
seiner Partei vor, den Ernst der Lage nach den verlorenen
Landtagswahlen nicht erkannt zu haben: "Das ist fast wie Kabarett",
sagt er in einem Interview. Kubicki attestiert den Liberalen im stern
ein Glaubwürdigkeitsproblem und fordert einen Kurswechsel: "Es wird
mit demselben Personal so nicht weitergehen. Köpfe transportieren
Themen. Und wir brauchen neue Themen."

Die FDP-Fraktionschefin im Bundestag, Birgit Homburger, macht
Kubicki "an vorderster Linie mitverantwortlich" für die
Wahlniederlage in Baden-Württemberg. Homburger sollte von ihrem Amt
als Fraktionsvorsitzende zurücktreten. Kubicki sagt, er rechne
ebenfalls damit, dass die stellvertretende Parteivorsitzende Cornelia
Pieper beim Parteitag im Mai nicht wieder antrete: "Sie würde sich
selbst keinen Gefallen damit tun und auf dem Parteitag wohl auch
keine Mehrheit bekommen."

Kubicki rechnet damit, dass Parteichef Guido Westerwelle im Mai
wieder für das Amt des FDP-Vorsitzenden kandidieren werde: "Wenn er
antritt, wird er eine Mehrheit bekommen. Alles andere würde die FDP
zerreißen." Westerwelle müsse allerdings seinen Führungsstil ändern:
"Guido Westerwelle muss sich als Politiker neu erfinden."



Pressekontakt:
stern-Redakteur
Axel Vornbäumen
Telefon: 030-20224-0


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

323641

weitere Artikel:
  • NRZ: Vorsitzender der Münchener Sicherheitskonferenz Wolfgang Ischinger fordert einen politischen Friedensplan für Libyen. Essen (ots) - Der Vorsitzende der Münchener Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, fordert einen politischen Friedensplan für Libyen. "Die Koalition würde einen großen Fehler machen, wenn sie sich allein auf militärische Ziele konzentrieren würde", sagte Ischinger der Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung (Essen, Mittwochsausgabe). Ein Friedensplan "wäre ein Vehikel, um nicht zuletzt auch die arabischen Staaten bei der Stange zu halten, die ein starkes Interesse an einem solchen Plan haben, um die Stabilität in Libyen und damit auch der mehr...

  • Neue Presse Hannover: Rösler fordert von FDP Neuorientierung Hannover (ots) - Der niedersächsische FDP-Landesvorsitzende und Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler hat von seiner Partei eine inhaltliche Neuorientierung gefordert. "Wir haben ein Glaubwürdigkeitsproblem. Das können wir nur beseitigen, wenn wir unsere liberalen Positionen klar definieren und sie überzeugend vertreten", sagte Rösler der in Hannover erscheinenden "Neuen Presse" (Mittwochausgabe). In der Atompolitik distanziert sich Rösler vorsichtig von FDP-Generalsekretär Christian Lindner. Der hatte gefordert, die sieben Kernkraftwerke, mehr...

  • LVZ: Grünen-Spitzenpolitiker Palmer: "Stuttgart 21" müsse in vernünftige Bahnen gelenkt werden und der Bahnhof oben bleiben Leipzig (ots) - Tübingens Grünen-Oberbürgermeister Boris Palmer, der als enger Vertrauter des designierten Grünen-Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, und für manche als Kandidat für das Amt des Landesverkehrsministers gilt, hat die Beibehaltung eines oberirdischen Stuttgarter Hauptbahnhofs als zentrales Wahlversprechen seiner Partei erneuert. In einem Gespräch mit der "Leipziger Volkszeitung" (Mittwoch-Ausgabe) sagte Palmer zugleich: "Die Aufgabe ,Stuttgart 21' in vernünftige Bahnen zu lenken und den mehr...

  • LVZ: FDP-Chef Zastrow: "Es ist kein Zukunftsrezept, wenn man jetzt versuchen sollte, die FDP anzupinseln" Leipzig (ots) - Der sächsische FDP-Partei- und Fraktionschef Holger Zastrow hat ein "Glaubwürdigkeits- und Vertrauensdefizit" der Partei beklagt, seit sie an der Regierung beteiligt ist. "Wir haben eine Wähler-Verwirrungsstrategie eingeschlagen", so Zastrow gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Mittwoch-Ausgabe). "Es ist kein Zukunftsrezept, wenn man jetzt versuchen sollte, die FDP grün anzupinseln." Als "völlig falsch" bezeichnete er es, wenn nun versucht werden sollte, "als FDP Politik danach zu entwickeln, was die Mehrheit mehr...

  • stern-RTL-Wahltrend: Grüne weiter im Aufwind - Linke auf Vier-Jahres-Tief Hamburg (ots) - Die Grünen setzen ihren bundesweiten Aufwärtstrend weiter fort. Im wöchentlichen stern-RTL-Wahltrend, der noch vor den Wahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz erhoben wurde, steigen sie um 1 Punkt auf 21 Prozent. Damit haben sie in den zwei Wochen seit Beginn der Reaktorkatastrophe von Fukushima insgesamt 6 Punkte zugelegt. Wie in der Vorwoche würden sich 33 Prozent der Wähler für die Union, 25 Prozent für die SPD und 5 Prozent für die FDP entscheiden. Die Linke verliert zum zweiten Mal in Folge 1 Punkt mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht