(Registrieren)

Mindener Tageblatt: Kommentar zu den Landtagswahlen: / Bundespolitisches Gewicht

Geschrieben am 25-03-2011

Minden (ots) - Angela Merkel und Guido Westerwelle steht ein
ungemütliches Wochenende bevor. Nicht, dass die europäische und
weltweite Krisenlage schon genug an den Nerven von Kanzlerin und
Außenminister, Parteichefin und Parteichef zerrt. Zusätzlich lassen
die sonntäglichen Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz und
Baden-Württemberg nichts Gutes für die Berliner Koalition erwarten.
Ein Machtwechsel in Mainz wird wohl trotz des scheinbar sicheren
Verlustes der absoluten SPD-Mehrheit kaum zu schaffen sein, weil die
vom Japan-Effekt profitierenden Grünen zum Machterhalt von Kurt Beck
bereitstehen. Der FDP droht stattdessen das Aus. Viel bitterer für
Union und Liberale wäre allerdings, käme es dagegen ausgerechnet im
schwarz-gelben Stammland Baden-Württemberg zur Umkehrung der
jahrzehntelang gewohnten Mehrheitsverhältnisse. Ein roter, womöglich
gar ein grüner Ministerpräsident in Stuttgart? Was bis vor Wochen
trotz aller Stuttgart-21-Aufregungen noch undenkbar schien, gewinnt
nun vor allem angesichts der dramatischen Entwicklungen in der
Atompolitik tatsächlich an Wahrscheinlichkeit. Merkel droht damit das
Nordrhein-Westfalen-Erlebnis ihres Amtsvorgängers Gerhard Schröder.
Auch deswegen, weil sie ähnlich wie einst er ihre eigenen
Traditionsbataillone mit rasanten Schwenks massiv verunsichert hat,
ohne damit die angepeilten Wählerschichten im gegnerischen Lager
wirklich zu beeindrucken. Könnte Merkel die ihr bei einer neuerlichen
Landtagswahl-Niederlage zweifellos sichere Personaldebatte wohl
dennoch überstehen, sieht das bei Guido Westerwelle deutlich
unsicherer aus. Eine weitere, eventuell gar doppelte schwere
Wahlschlappe der Liberalen dürfte seinen Untergang besiegeln. Anders
als die bereits absolvierte Urnengänge von Hamburg und Sachsen-Anhalt
hat dieses Wahlwochenende entscheidendes bundespolitisches Gewicht.
Man darf gespannt sein.



Pressekontakt:
Mindener Tageblatt
Christoph Pepper
Telefon: (0571) 882-/-248
chp@mt-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

323098

weitere Artikel:
  • Neues Deutschland: zu NATO und Libyen Berlin (ots) - Es ist noch keine vier Wochen her, da erklärte Generalsekretär Rasmussen nach einem NATO-Sondertreffen, dass die Allianz nicht gedenke, in Libyen militärisch einzugreifen. Acht Tage später war das größte Militärbündnis der Welt »bereit für jeden Eventualfall«. Und nachdem der zähe Streit um Führungsfragen beigelegt wurde, überschlagen sich nun die Entscheidungen. Erst einigte sich der Nordatlantikpakt auf eine Seeblockade gegen Waffenschmuggel, wenig später folgte der Formelkompromiss über die Kontrolle der immer mehr...

  • WAZ: Bauernopfer - Kommentar von Daniel Freudenreich Essen (ots) - Die Protokollaffäre rund um Wirtschaftsminister Rainer Brüderle hat ihr Bauernopfer gefordert, gefunden und bekommen: der BDI-Hauptgeschäftsführer geht. Werner Schnappauf muss sich zwei Fehler ankreiden lassen. Seinetwegen kam ein brisantes Protokoll nach außen, was auch für den BDI peinlich ist. Dann versuchte Schnappauf reichlich ungeschickt, sich samt Minister aus der Schusslinie zu nehmen, als er vom fehlerhaften Mitschrieb fabulierte. Das allein rechtfertigt einen Rücktritt nicht. Mit Blick auf die Wahlen am Sonntag mehr...

  • WAZ: SPD im Zangengriff - Kommentar von Walter Bau Essen (ots) - Alles spricht vom drohenden Machtverlust der CDU in Baden-Württemberg - doch auch für die Sozialdemokraten steht an diesem Wahlsonntag eine Menge auf dem Spiel. Ihnen droht der Rutsch auf Platz drei in der Wählergunst. Damit könnte der SPD die Führungsrolle im linken Lager wieder ein Stück mehr entgleiten. In mehreren ostdeutschen Bundesländern liegt die Partei bereits abgeschlagen hinter der Linkspartei. Nun schicken sich die Grünen im Ländle an, die Genossen zu überholen. Reicht es für Grün-Rot, müsste die SPD einem mehr...

  • WAZ: Landesregierung stoppt Erdgas-Probebohrungen in NRW - Die Arbeiten sollen bis Jahresende ruhen Essen (ots) - Die NRW-Landesregierung hat die umstrittenen Erdgas-Probebohrungen im Land vorerst gestoppt. Man habe sich mit dem US-Konzern ExxonMobil "darauf verständigt, die Erkundungsarbeiten bis zum Jahresende ruhen zu lassen", bestätigte eine Sprecherin des NRW-Wirtschaftsministeriums den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Samstagausgabe). Exxon wollte in den kommenden Monaten drei Probebohrungen im Münsterland durchführen. Laut Wirtschaftsministerium sollen die Erkundungsarbeiten erst dann wieder aufgenommen werden, wenn die Ergebnisse mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Nato-Einsatz in Libyen Bielefeld (ots) - Nato-Einsatz in Libyen Längst überfällig Es gibt wenige Situationen, in denen schnelles Entscheiden und Handeln mehr gefragt sind als in der aktuellen Lage in Libyen. Was macht die Nato? Sie wartet und diskutiert. Und entscheidet sich am Ende erst einmal für eine Minimallösung, die Überwachung der Flugverbotszone. Sollte sich das Bündnis am Wochenende tatsächlich sogar für die Übernahme des ganzen Kommandos entscheiden, wäre das längst überfällig. Es bleibt aber die Frage, welche Länder mitmachen und welches mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht