(Registrieren)

WAZ: Ängste unterschätzt. Kommentar von Daniel Freudenreich

Geschrieben am 08-03-2011

Essen (ots) - Umweltminister Norbert Röttgen ist noch einmal mit
einem blauen Auge davongekommen. Der Biosprit wird eingeführt. Das
war Röttgens Position, während Wirtschaftsminister Rainer Brüderle
auch über eine Verschnaufpause nachdachte. Dennoch hat Röttgen in der
E10-Debatte eine schlechte Figur abgegeben. Die Einführung war
mangelhaft vorbereitet - und daran ist nicht nur die Auto- oder
Mineralölbranche schuld. Auch das federführende Umweltministerium hat
die Bürger zu wenig informiert.

Röttgen hat die Ängste der Autofahrer vor dem Biosprit
unterschätzt. Als diese immer deutlicher wurden, ist Brüderle
kurzerhand mit der Idee für den Benzingipfel nach vorn geprescht. Es
ist nicht das erste Mal, dass der findige Wirtschaftsminister den
Kollegen Röttgen aussticht. Auch bei der Laufzeitverlängerung für
Atomkraftwerke erweckte Brüderle den Anschein des Siegers - mit
durchschnittlich zwölf Jahren mehr Laufzeit.

Für Röttgen kann es nun nur noch darum gehen, die E10-Einführung
ohne weitere Pannen über die Bühne zu bringen. Gewinnen kann er damit
nichts mehr. Ein Meisterstück des potenziellen Kronprinzen von Angela
Merkel war das nicht.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

319781

weitere Artikel:
  • WAZ: Kraftlose CDU. Kommentar von Walter Bau Essen (ots) - Da gibt es eine rot-grüne Koalition - als Minderheitsregierung ohnehin ein fragiles Gebilde -, die mit ihrer Finanzpolitik arg in Bedrängnis gerät. Nächste Woche droht vorm Verfassungsgericht der nächste Rückschlag. Der Haushaltsentwurf für 2011 stellt einen neuen Schuldenrekord auf. Alles in allem nicht eben ein souveräner Auftritt der Regierung. Welch ein Fest für die Opposition! Wenn es sie denn gäbe. Das Bild, das die NRW-CDU gerade bietet, hat den Namen Opposition nicht verdient. Statt offensiv und selbstbewusst mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Zu viel Arroganz beigemischt Zu den Pannen um den Biosprit E10 Cottbus (ots) - Der Streit ums neue Benzin E10 ist der klassische Fall einer politischen Informationskatastrophe: Sie entsteht, wenn der Staat ohne Vorwarnung ein Gesetz oder eine Verordnung erlässt und damit in das Leben von Millionen von Bürgern eingreift. Und wenn dann eine Mischung aus Unwissen der Betroffenen, Arroganz der Verwaltung und Sabotage von Lobbygruppen für Chaos sorgt. Ganz anders im Wirtschaftsleben. Bevor ein neues Produkt eingeführt wird, ermittelt die Firma die Wünsche der Kunden. Das Produkt wird entsprechend geformt. mehr...

  • Weser-Kurier: Der "Weser-Kurier" (Bremen) kommentiert in seiner Ausgabe vom 9. März 2011 die Debatte um eine Flugverbotszone über Libyen: Bremen (ots) - Libysches Labyrinth von JOerg Helge Wagner Joschka Fischer hat ja Recht: Europa hat keine Idee, keinen Plan, keine Initiative, um die blutige Krise in Libyen zu beenden. Als grüner Außenminister hatte Fischer im Sommer 1999 gemeinsam mit Kanzler Gerhard Schröder die deutsche Luftwaffe in ihren ersten Kriegseinsatz nach 1945 geschickt: gegen die serbischen Streitkräfte, die im Kosovo die Unabhängigkeitsbewegung zusammenschossen und dabei einen gewaltigen Flüchtlingsstrom Richtung EU auslösten. Da die allermeisten mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum E10-Gipfel Bielefeld (ots) - Heute ist Aschermittwoch, und da ist bekanntlich alles vorbei. Hoffentlich gilt das auch für die hysterische Diskussion um das E10-Super, die gestern beim Benzingipfel ihren unfreiwillig-karnevalistischen Höhepunkt fand. Da saßen vier Bundesminister mit den Spitzen der Auto- und der Ölindustrie zusammen, um den Autofahrern die Angst vor dem ungeliebten Treibstoff zu nehmen und dann den Ratschluss zu verkünden: Wir müssen besser informieren! Das ist ein Witz - und zwar ein schlechter. Drei Jahre hätten alle Beteiligten mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Flüchtlingen aus Afrika Bielefeld (ots) - Die arabische Revolte bringt vielen Nordafrikanern die Freiheit. Das ist eine gute Nachricht. Doch diese Revolution hat auch eine dunkle Seite: Immer mehr illegale Immigranten drängen aus den Maghreb-Staaten nach Europa. Täglich kommen neue Nachrichten vom Flüchtlingselend im Mittelmeer. Viele Immigranten ertrinken auf der Flucht nach Griechenland, Italien, Malta oder Spanien. Eine humanitäre Katastrophe zeichnet sich ab. Wie können wir diesen Menschen helfen? Langfristig ist es sinnvoll, die wirtschaftliche Entwicklung mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht