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Agrokraftstoffe gefährden Ernährung / E10: "Brot für die Welt" fordert, Quote für Beimischung zu überdenken

Geschrieben am 08-03-2011

Stuttgart (ots) - Das evangelische Hilfswerk "Brot für die Welt"
warnt angesichts der Debatte um den Kraftstoff E10 davor, dass die
hohen deutschen und europäischen Agrokraftstoffquoten den Welthandel
mit Biomasse anheizen. Flächenkonkurrenz zum Anbau von
Nahrungsmitteln gefährdet die Ernährungsgrundlagen in armen Ländern.
"Die Bruchlandung bei der Einführung des E10-Treibstoffs muss genutzt
werden, die Gesamtquote für die Beimischung zu hinterfragen", betont
Klaus Seitz, Leiter der Abteilung Politik und Kampagnen von "Brot für
die Welt".

Schon die aktuelle Quote von 6,25 Prozent könne nur mit Importen
aus Entwicklungsländern erreicht werden, die mit erheblichen sozialen
und ökologischen Risiken behaftet sind, erläutert Seitz.

Die hohen europäischen Agrokraftstoffquoten heizen laut "Brot für
die Welt" den Welthandel mit Biomasse an. Wie ein Flächenbrand dehnen
sich Monokulturen in Afrika, Asien und Lateinamerika aus und
verhindern notwendige Agrarreformen, vertreiben bäuerliche Familien
und rauben Indigenen die Lebensgrundlage. Dies gilt für Zuckerrohr
für die Ethanolherstellung und für Sojabohnen und Ölpalmen für
Biodiesel. Die Flächenkonkurrenz führt zu Landgrabbing durch Konzerne
und gefährdet die Ernährungssicherheit, kritisiert das Hilfswerk.

Seit Herbst 2010 werden in evangelischen Kirchengemeinden
Postkarten an die Bundesregierung unterschrieben. "Niemand will
Hunger tanken", lautet die Forderung der Aktion von "Brot für die
Welt". "Statt weiter über Maßnahmen zur Erfüllung politisch
festgesetzter Beimischungsquoten zu diskutieren, sollte darüber
nachgedacht werden, wie der immense und wachsende Energiehunger im
Norden reduziert werden kann", fordert Seitz. Umsteuern sei dringend
notwendig, sonst würde die Menge an fossilen Treibstoffen nicht
absolut gesenkt. Bei diesem "Business as usual"- Ansatz dienten
Agrotreibstoffe nur dazu, wachsenden Verbrauch abzufedern. Damit sei
weder dem Klima genutzt, noch würde man drängenden Problemen unserer
Zeit, wie der Welternährung, der Beseitigung der Energiearmut in
Entwicklungsländern, Klimaschutz und Erhalt der Artenvielfalt
gerecht.



Für Rückfragen:

Rainer Lang, Tel. 0711 2159-147 oder 0174 313 56 51


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