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Neue OZ: Kommentar zu Guttenberg

Geschrieben am 22-02-2011

Osnabrück (ots) - Wir haben Besseres verdient!

Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient. Zu dieser
Erkenntnis kam Anfang des 19. Jahrhunderts der französische Philosoph
Joseph Marie de Maistre. Folgt man ihr und schaut sich dann das
unsägliche Spektakel um den Doktortitel eines Karl-Theodor zu
Guttenberg an, möchte man schreien: Wir haben Besseres verdient!

Ein Gutes hat die Diskussion. Sie zeigt den Zustand der
politischen Kultur in diesem Land. Die einen prügeln, weil es so
schön passt, auf den ehemaligen Vorzeigeminister ein. Die anderen
bauen bis heute unverdrossen weiter am Schildwall zum Schutz ihres
Recken, wohl wissend um die Folgen seines Falles. Der Machterhalt von
Merkel & Co. steht auf dem Spiel.

Die unglücklichste Figur in diesem Drama gibt der
Verteidigungsminister selbst ab. Er mutet an wie ein Mann, der mit
einer gestohlenen goldenen Uhr von einem Detektiv erwischt wird.
Reflexartig bestreitet der Täter zunächst den Diebstahl, zeigt aber
beim Eintreffen der Polizei Reue. Das Angebot, die Beute - den
Doktortitel - zurückzugeben, ändert aber an der Tat nichts. Sein
unwissenschaftliches Arbeiten hat zu Guttenberg eingeräumt. Das
Aberkennen des Doktortitels durch die Universität Bayreuth steht zu
erwarten. Der Minister hat den Rücktritt bislang ausgeschlossen.
Schade.

Um zum Vergleich zurückzukehren: Auch ein Ladendieb bleibt ein
vollwertiges Mitglied der Gesellschaft. Als Polizeipräsident ist er
aber nicht vorstellbar.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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