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WDR Fernsehen: Bundestagspräsident Lammert kritisiert Krisenmanagement zu Guttenbergs

Geschrieben am 22-02-2011

Düsseldorf (ots) - In der WDR Sendung Eins zu eins hat sich heute
Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert kritisch zum
Krisenmanagement von Karl Theodor zu Guttenberg in der Affäre um
seine Doktorarbeit geäußert: "Die Presseerklärung, die Karl Theodor
zu Guttenberg am vergangenen Freitag gegeben hat, war jedenfalls kein
überzeugender Beitrag zur Problembewältigung und ich kann mir seinen
Auftritt (...) nur so erklären, dass ihm zum damaligen Zeitpunkt das
Ausmaß der Schlampigkeit nicht klar war, mit der die Arbeit verfasst
und eingereicht worden ist."

In der Sendung nahm Lammert im Gespräch mit Anke Plättner auch
Stellung zu den Vorwürfen, Guttenberg habe den wissenschaftlichen
Dienst des Bundestages für seine Doktorarbeit genutzt. Er betonte,
dass das Recht an der Verwertung dieser gutachterlichen
Stellungnahmen keineswegs an den Abgeordneten übergehe. Wenn er es
weiter verwerten möchte, bedürfe es einer förmlichen Genehmigung.
Wenn Arbeiten des wissenschaftlichen Dienstes ohne Quellenangaben
genutzt würden, dann, so Lammert wörtlich, "(...) wäre das
offenkundig ein doppelter Verstoß sowohl gegenüber den Regelungen des
deutschen Bundestages in der Nutzung des wissenschaftlichen Dienstes
als auch gegenüber den wissenschaftlichen Mindeststandards bei der
Verfassung von wissenschaftlichen Arbeiten."

Als Konsequenz aus den Vorfällen kündigte Lammert eine erneute
Befassung des Ältestenrates an: " Es würde mich nicht überraschen,
wenn der jüngste Vorgang Gegenstand einer erneuten Befassung im
Ältestenrat des Bundestages mit dem Umgang mit Texten aus dem
wissenschaftlichen Dienst sein würde. Ich habe mehrfach alle
Fraktionen auf die Regelungen aufmerksam gemacht."

Norbert Lammert sieht auch die Verantwortung der Universität:
"Dass dieser Vorgang erhebliche Zweifel an die Seriosität des Umgangs
einer deutschen Universität mit der Vergabe von akademischen Titeln
erzeugt, das wird - wenn sich der Pulverdampf um die Person verzogen
hat - in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rücken."

Norbert Lammert weiter: "Dass die Medien nun entdecken, dass es
sich bei diesem Kollegen nicht um einen Außerirdischen handelt, den
sie aber der deutschen Öffentlichkeit über Monate aber genau als
solchen verkauft haben, gehört für mich auch zur notwendigen
Aufarbeitung."



Pressekontakt:
Angela Kappen, Sonja Steinborn
WDR-Pressestelle, Funkhaus Düsseldorf
Tel. 02 11/89 00-5 06
presse.duesseldorf@wdr.de


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