(Registrieren)

Rheinische Post: Festung Europa

Geschrieben am 17-02-2011

Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Helmut Michelis:

Es sind Zehntausende meist junge Männer, die nichts zu verlieren
haben. Aber Europa reagiert erschreckend hilflos auf den
Flüchtlingsstrom nicht nur aus den taumelnden Diktaturen Nordafrikas.
Und in Deutschland streitet man darüber heftig. So tritt die
Polizeigewerkschaft für eine "Festung Europa" ein, bewacht durch eine
schlagkräftige EU-Küstenwache. Die Arbeiterwohlfahrt lädt dagegen die
Migranten ausdrücklich nach Deutschland ein: Asylanträge von
Tunesiern seien großzügig zu prüfen. Beide Extreme sind keine Lösung:
Wer würde auf Dauer die moralische Verantwortung für eine
Kanonenboot-Politik gegen hilflose Flüchtlinge übernehmen? Außerdem
sind Europas Grenzen wohl kaum lückenlos abzuriegeln. Andererseits
sprechen die gigantischen Zahlen dagegen, Flüchtlinge ungebremst
aufzunehmen. Damit wären auch Staaten wie Deutschland überfordert,
zumal eine Sogwirkung auf weitere Länder Afrikas die Folge wäre.
Europa muss sich schnell zu einem gemeinsamen Konzept in der
Asylfrage durchringen. Dazu gehört der Grenzschutz. Doch vor allem
sind breite politische und wirtschaftliche Hilfen nötig, um die
Lebensbedingungen in den Problemstaaten selbst zu verbessern. Sonst
geht Europa im Flüchtlingsstrom unter.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

316492

weitere Artikel:
  • Südwest Presse: Kommentar: zu Guttenberg Ulm (ots) - Aber klar: Bert Brecht hat sich für die Dreigroschenoper bei François Villon bedient, Goethe nahm für "Über allen Gipfel ist Ruh" Anleihen bei Johann Daniel Falk. Befindet sich Karl-Theodor zu Guttenberg also in guter Gesellschaft? Bedauere. Abkupfern ist nicht gleich abkupfern. Der Minister hat vor fünf Jahren eine wissenschaftliche Arbeit abgeliefert. Sie verlangt neue Erkenntnisse und schreibt vor, geistige Leistungen anderer eindeutig zu kennzeichnen. Nur so können Gutachter beurteilen, wie viel Gehirnschmalz ein mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit / Sterbehilfe Osnabrück (ots) - Gefährliche Entwicklung Die neuen Grundsätze der Bundesärztekammer zur Sterbehilfe werden auf dem Deutschen Ärztetag Anfang Juni in Kiel noch zu heftigen Debatten führen. Denn mit diesen Empfehlungen nimmt Ärztepräsident Jörg-Dietrich Hoppe kurz vor Ende seiner Amtszeit einen Richtungswechsel vor. Bisher stand Hoppe für einen ethisch klaren Kurs. Doch in den neuen Grundsätzen heißt es, im Einzelfall können Ärzten ihrem Gewissen folgen, wenn sie Patienten mit Todeswunsch helfen wollen. Fraglich bleibt, mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Affären / Guttenberg / Doktortitel Osnabrück (ots) - Der Doktor zwischen Sein und Schein Was für eine Welle der Empörung: Sie rollt mit einer Wucht durchs Land, als handelte es sich beim mutmaßlichen Doktor der Abkupferei Karl-Theodor zu Guttenberg um den populärsten Wissenschaftler des Landes. Das ist er aber nicht. Für die Bewertung von Deutschlands beliebtestem Politiker, Verteidigungsminister, Verwalter des drittgrößten Einzeletats des Bundes und Hoffnungsstern der CSU hat vorrangig die politische Leistung zu gelten - so welk Guttenbergs akademischer mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Belgien / Regierung Osnabrück (ots) - Pommes frites für alle Wer stets im Mittelmaß dümpelt, will wenigstens einmal an der Spitze stehen: Das haben die Belgier nun geschafft. Seit 249 Tagen kommen unsere Nachbarn ohne Regierung aus. Den unrühmlichen Rekord hat das Land ausgerechnet vom Irak übernommen. Wie konnte das geschehen? Schließlich leben die hitzköpfigen Flamen und Wallonen weder in bürgerkriegsähnlichen Verhältnissen noch in einem Bananenstaat. Allenfalls in einem Pommes-Land, das brachten die Studenten in Löwen gestern mit ihrer mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Nahost / Proteste Osnabrück (ots) - Nicht zu fassen Die Unruhen in Nordafrika und dem Nahen Osten sind buchstäblich nicht zu fassen. Zu unterschiedlich sind die Ziele der Protestierenden, zu verschieden die Rahmenbedingungen in den einzelnen Ländern, zu überwältigend ist die Dimension. In Bahrain fordert die schiitische Bevölkerungsmehrheit ein Ende der Diskriminierung durch die sunnitische Minderheit und eine Beschneidung der Macht der sunnitischen Königsfamilie. Die Iraner rufen nach dem "Tod des Diktators". Im Jemen soll der Präsident zurücktreten. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht