(Registrieren)

ZDF-Politbarometer Extra Hamburg Februar 2011 / Absolute Mehrheit für die SPD nicht auszuschließen / Sehr großer Vorsprung von Olaf Scholz als gewünschter Erster Bürgermeister

Geschrieben am 11-02-2011

Mainz (ots) - Gut eine Woche vor der Bürgerschaftswahl in Hamburg
ist nicht klar ermittelbar, ob die kleineren Parteien den Sprung über
die Fünf-Prozentgrenze schaffen werden. Für den Fall eines Scheiterns
von FDP oder Linke könnte die SPD nach momentanem Stand eine absolute
Mehrheit der Sitze in der Bürgerschaft erreichen.

Auf jeden Fall ist es absehbar, dass es in Hamburg bei der
vorgezogenen Bürgerschaftswahl zu einem eindeutigen Machtwechsel
kommen wird. Wenn schon am kommenden Sonntag gewählt würde, dann käme
in der Politbarometer-Projektion die CDU nur noch auf 23 Prozent, die
SPD könnte mit 46 Prozent rechnen, die Grünen kämen auf 14,5 Prozent,
die Linke auf 6 Prozent, die FDP auf 5 Prozent und die sonstigen
Parteien zusammen auf 5,5 Prozent.

Diese Projektionswerte, bei denen auch die statistischen
Fehlerbereiche von Umfragen zu berücksichtigen sind, geben lediglich
die Situation für die Parteien in dieser Woche wieder und stellen
keine Prognose für den Wahlausgang am 20. Februar 2011 dar. Vor dem
Hintergrund stark gesunkener Bindungen an die Parteien gerade in
einer modernen Großstadt wie Hamburg sind auch kurzfristig noch
deutliche Veränderungen möglich. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass
insbesondere bei Landtagswahlen noch sehr starke
Mobilisierungseffekte in den verschiedenen Wählerlagern in der Woche
vor der Wahl stattfinden können. Zudem geben 50 Prozent aller
Wahlberechtigten an, noch nicht sicher zu sein, ob und wen sie wählen
wollen oder wie sie ihre fünf Landesstimmen auf die Parteien
verteilen wollen.

Bei der letzten Wahl im Februar 2008 hatte die CDU 42,6 Prozent
erhalten, die SPD 34,1 Prozent, die Grünen 9,6 Prozent, die Linke 6,4
Prozent, die FDP 4,8 Prozent und die Sonstigen zusammen 2,5 Prozent.

Die Wahl in Hamburg ist dabei ganz eindeutig durch die Situation
vor Ort bestimmt. So meinen 80 Prozent der Befragten, dass ihre
Wahlentscheidung hauptsächlich von der Landespolitik beeinflusst ist,
lediglich 18 Prozent orientieren sich dabei vorrangig an der Politik
im Bund (weiß nicht: 2 Prozent).

In Hamburg wird nicht nur die dortige CDU leicht negativ
beurteilt, sondern vor allem auch ihr Spitzenkandidat: Der amtierende
Erste Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU) bekommt auf der
+5/-5-Skala nur einen Durchschnittswert von minus 0,5. Sein
Herausforderer von der SPD Olaf Scholz hingegen verfügt über hohes
Ansehen (plus 1,6) und wird parteiübergreifend positiv bewertet.

Bei der Frage, wen man nach der Wahl lieber als Ersten
Bürgermeister hätte, führt Olaf Scholz mit 58 Prozent sehr deutlich
vor dem Amtsinhaber Christoph Ahlhaus, der nur auf 20 Prozent kommt
(keinen von beiden: 10 Prozent; kenne nicht/weiß nicht: 12 Prozent).

Im Vergleich zur letzten Bürgerschaftswahl 2008 hat vor allem die
CDU bei den wichtigen Themen erheblich an Kompetenz verloren und
liegt dort jeweils hinter der SPD. Dies gilt sogar für die klassische
CDU-Domäne Wirtschaftskompetenz: Jetzt setzen 36 Prozent auf die SPD
und nur noch 22 Prozent auf die CDU (keine Partei: 22 Prozent; weiß
nicht: 15 Prozent). Auch beim Thema Schule und Bildung führt die SPD
mit 34 Prozent vor der CDU mit 18 Prozent und den Grünen mit 17
Prozent (keine Partei: 8 Prozent; weiß nicht: 17 Prozent). Bei der
Bekämpfung der Finanzprobleme Hamburgs vertrauen 33 Prozent am
ehesten der SPD und 24 Prozent der CDU (keine Partei: 21 Prozent;
weiß nicht: 15 Prozent).

Die Umfrage zu diesem Politbarometer Extra in Hamburg wurde wie
immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die
Interviews wurden in der Zeit vom 7. und 10. Februar 2011 bei 1.686
zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Dabei
wurde auch das neue Wahlrecht in Hamburg berücksichtigt. Die
Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in
Hamburg. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Parteianteil von 40
Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10
Prozent rund +/- zwei Prozentpunkte.

Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 -
70-16100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer



Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
Telefon: +49-6131-70-12121
Telefon: +49-6131-70-12120


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

315299

weitere Artikel:
  • ZDF-Politbarometer Februar I 2011 / Hartz IV: Regierung und Opposition gleichermaßen schuld an fehlender Einigung / Mehrheit erwartet mehr Demokratie in Ägypten Mainz (ots) - In dieser Woche sind die Gespräche im Vermittlungsausschuss über eine Einigung für die vom Bundesverfassungsgericht verlangte Änderung bei Hartz IV erfolglos beendet worden. Heute wird darüber im Bundesrat abgestimmt. Die Schuld, dass es bisher zwischen CDU/CSU und FDP auf der einen Seite und SPD und Grünen auf der anderen nicht zu einer Einigung gekommen ist, weisen 59 Prozent Regierung und Opposition gleichermaßen zu, 15 Prozent sehen die größere Schuld bei der Regierung und 12 Prozent bei der Opposition (weiß nicht: mehr...

  • Kalb: Schutz der Privatanleger verbessert Berlin (ots) - Der Deutsche Bundestag hat das Anlegerschutz- und Funktionsverbesserungsgesetz in zweiter und dritter Lesung verabschiedet. Dazu erklärt der haushalts- und finanzpolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Bartholomäus Kalb: "Die Finanzkrise hat gezeigt, dass dem Vertrauen in die Integrität und Funktionsfähigkeit der Finanzmärkte große Bedeutung zukommt. Auch viele Privatanleger haben in der Finanzkrise Geld verloren. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass es zwischen Anlegern auf der einen Seite mehr...

  • DUH warnt Automobilindustrie vor Festhalten an "brandgefährlichem" chemischen PKW-Kältemittel Berlin (ots) - Bisheriges klimaschädliches Kältemittel R 134a seit Jahresbeginn für neue Fahrzeugtypen verboten - Von der Autoindustrie favorisierte Chemikalie 1234yf birgt bei Unfällen akute Lebensgefahr für Insassen und Retter - US-Umweltbehörde EPA bemängelt fehlende Sicherheitsstandards und verweigert bislang Zulassung - DUH-Bundes¬geschäftsführer Resch fordert Einhaltung der Zusage der deutschen Automobilindustrie durch VDA-Präsident Wissmann aus 2007, zukünftig das natürliche Kältemittel CO2 zu verwenden Seit Januar 2011 mehr...

  • Mission beendet - KFOR Hubschrauber kehren nach Deutschland zurück Köln (ots) - Nach mehr als elf Jahren geht eine erfolgreiche Ära zu Ende: Der Flugbetrieb deutscher Hubschrauber Bell UH-1D von Luftwaffe und Heer konnte aufgrund der positiven politischen Entwicklung im Rahmen des Kosovo Force-Einsatzes (KFOR) eingestellt werden. Nach der Alpenüberquerung landeten die letzten Hubschrauber zu einem Empfang auf dem Fliegerhorst in Landsberg / Penzing. Der Auftrag der Hubschrauberbesatzungen umfasste vorwiegend die medizinische Versorgung aus der Luft sowie umfangreiche Lufttransporteinsätze. Nach mehr...

  • Bald Freiheit für die Hühner? / Käfighaltung von Legehennen Thema im Bundesrat (mit Bild) Bonn/Berlin (ots) - Heute hat das Land Rheinland-Pfalz einen Entschließungsantrag zum Verbot der Kleingruppenkäfige für Legehennen im Bundesrat eingebracht. Damit könnte das Ende der Hühnerqual eingeleitet sein. Das Land Nordrhein-Westfalen ist dem Antrag beigetreten. Der Deutsche Tierschutzbund begrüßt die Initiative, kritisiert zugleich scharf das Ansinnen des Deutschen Bauernverbandes und auch der Geflügelindustrie, lange Bestandsschutzfristen für bestehende Käfiganlagen und zudem Schadensersatzzahlungen im Falle eines Verbots mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht