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KJM-Vorsitzender Ring: "Chancen von Jugendschutzprogrammen nicht verspielen"

Geschrieben am 31-01-2011

München (ots) - "Die Chancen von Jugendschutzprogrammen dürfen
nicht verspielt werden. Ich hoffe, dass die Internetwirtschaft sehr
bald ein Jugendschutzprogramm entwickelt, das die KJM anerkennen
kann. Dann könnten wir Eltern zuverlässige und wirksame Filtersysteme
an die Hand geben, die das Risiko minimieren, dass Kinder beim Surfen
im Netz auf ängstigende und belastende Inhalte treffen", sagte der
KJM-Vorsitzende Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring beim kjm
transparent-Fachgespräch in München. Derzeit gebe es noch kein
Programm, das Internetseiten zuverlässig blockt und Eltern bei ihrer
Erziehungsarbeit unterstützt. Ring betonte drei Voraussetzungen für
Jugendschutzprogramme im Internet:

1. Selbstklassifizierung: Anbieter können dem Jugendschutzprogramm
mitteilen, für welche Altersstufe ihre Internetinhalte geeignet
sind.
2. Akzeptanz in der Gesellschaft: Möglichst viele Eltern sollten -
idealerweise kostenfreie Jugendschutzprogramme einsetzen.
3. Nutzerautonom: Jugendschutzprogramme müssen zuverlässig
beeinträchtigende und gefährdende Inhalte blockieren und Eltern
sollten sie nach ihren Wünschen konfigurieren können.

"Kein Internet ohne Filter", erläuterte jugendschutz.net-Leiter
Friedemann Schindler. Und bezog sich damit auf Filtersysteme im Netz,
die Nutzer etwa vor einer Unmenge von Viren und Spam schützen.
"Kinder haben ebenso ein Recht auf Schutz vor beeinträchtigenden
Internetangeboten. Und Anbieter müssen dieses Schutzinteresse junger
User berücksichtigen", so Schindler.

Die Frage von Moderatorin und KJM-Stabsstellenleiterin Verena
Weigand, ob die Gesellschaft denn Jugendschutzprogramme brauche, ließ
der Sprecher der AK Zensur und Netzaktivist Alvar Freude offen. Nach
seiner Auffassung könnten die Anforderungen an derlei Filtersysteme
nicht erfüllt werden; starre Altersgrenzen würden nicht
funktionieren. Freude setzt deshalb auf Medienerziehung statt Regeln.
"Wir schaffen Verkehrsregeln nicht ab, nur weil es Verkehrserziehung
gibt", erwiderte Hans Ernst Hanten, Leiter der Gruppe Medien beim
Bundesbeauftragten für Kultur und Medien. "Medienkompetenz und
Jugendschutz müssen ineinander greifen", sagte Florian Born,
Regierungsrat im Staatsministerium Baden-Württemberg. Alle
Möglichkeiten müssten ausgeschöpft werden, um Kinder und Jugendliche
vor gefährdenden Internetinhalten zu schützen.

Für Gabriele Schmeichel, FSM-Vorstandsvorsitzende und
Jugendschutz-beauftragte der Deutschen Telekom, sind
Jugendschutzprogramme der sinnvollste Weg, um Eltern ein Instrument
zum Schutz ihrer Kinder an die Hand zu geben. Die
Selbstklassifizierungen, die von Jugendschutzprogrammen ausgelesen
werden können, erlaubten es Anbietern, ihre Inhalte selbst zu
kennzeichnen. Damit seien die Grundrechte am besten geschützt;
Zensurvorwürfe dagegen nicht haltbar. Und aus der Perspektive einer
Mutter ergänzte Schmeichel: "Lieber ein restriktiveres als gar kein
Jugendschutzprogramm." Nach der Schockstarre, die das Scheitern des
novellierten Jugendmedienschutz-Staatsvertrags auslöste, müsse man
sich der Aufgabe widmen, auf Basis des geltenden Rechts ein von der
KJM anerkanntes Jugendschutzprogramm zu entwickeln, forderte Hanten.



Pressekontakt:
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Leiterin der
KJM-Stabsstelle, Verena Weigand,
Tel. 089/63808-262 oder E-Mail stabsstelle@kjm-online.de.
Diese Pressemitteilung finden Sie auch unter www.kjm-online.de.


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