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Westdeutsche Zeitung: Die monatelange Ungewissheit ist vorbei - Fall Mirco stärkt Vertrauen in die Polizei Ein Kommentar von Roland Busch

Geschrieben am 27-01-2011

Düsseldorf (ots) - Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber sie stirbt:
Mirco ist tot. Alles Hoffen war umsonst. Der elf Jahre alte Junge ist
Opfer eines schrecklichen Verbrechens geworden. Eines Verbrechens,
das die ganze Nation bewegt hat. Denn der Fall Mirco ist der Alptraum
aller Eltern: Mein Kind wird verschleppt und umgebracht, nicht weit
von der eigenen Haustüre entfernt. Und für die betroffene Familie aus
Grefrath kam die monatelange Ungewissheit hinzu: Was ist mit unserem
Mirco geschehen?

Zumindest diese Unklarheit ist nun beseitigt, die Familie kann
Abschied nehmen, so bitter dieser auch sein mag. Dazu beigetragen hat
eine akribische Arbeit der Polizei, die in monatelanger Puzzlemanier
Stück für Stück zum Ablauf dieses schrecklichen Verbrechens
zusammengesucht hat. Beharrlich haben die Ermittler an ihrer Aussage
festgehalten: Wir finden den Täter. Zwischenzeitlich wurden sie
bereits mitleidig belächelt oder als Versager dargestellt. Nichts da.
Die Ermittler haben sich nicht aus der Ruhe bringen lassen und
hervorragende Arbeit geleistet.

Von diesem Fahndungserfolg geht ein wichtiges Signal aus: Der
Staat scheut weder Kosten noch Mühe, ein solches Verbrechen
aufzuklären. Hundertschaften der Polizei durchkämmten auf der Suche
nach Mirco die zum Teil unwegsamen Gelände des Niederrheins.
Tauchmannschaften und Spürhundetrupps wurden eingesetzt, Flugdrohnen
und sogar Kampfjets der Bundeswehr beteiligten sich an der Fahndung,
und über Monate arbeitete die Sonderkommission mit üppiger
Personalausstattung an dem spektakulären Fall.

Dies stärkt das Vertrauen in unsere Ordnungskräfte. Denn Fälle wie
das Verschwinden des kleinen Mirco lasten schwer auf der
Gemeinschaft. Nachbarn werden misstrauisch beäugt, Unschuldige
verdächtigt. Kinder dürfen nicht mehr auf die Straße, das Miteinander
gerade im ländlichen Leben erhält einen Knacks.

Denn auch das macht dieses schreckliche Verbrechen wieder
deutlich: Die Täter leben mitten unter uns. Unbehelligt, scheinbar
ganz normale Bürger wie Du und ich. Deshalb brauchen wir gelebte
Nachbarschaft, die sich nicht scheut, genauer hinzusehen.

Das klare Signal aus Grefrath aber lautet: Solche
Kapitalverbrechen werden mit aller Härte verfolgt, die Polizei steckt
nicht auf. Und das ist gut so.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211 / 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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