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Südwest Presse: Kommentar zur "Gorch Fock"

Geschrieben am 20-01-2011

Ulm (ots) - Die Meuterei auf der "Gorch Fock". Kein Stoff für
einen Film, wohl aber für eine Eingabe an den Wehrbeauftragten
Hellmut Königshaus. Besatzungsmitglieder der Marine begehren auf,
weil sie sich von Vorgesetzten unter Druck gesetzt fühlen. Das hat
etwas. Oder sollte alles ganz harmlos gewesen sein, wie Königshaus'
moderate Aussagen gestern nahelegten? Die Vorgänge auf dem
prestigeträchtigen Windjammer bedürfen rückhaltloser Aufklärung -
alleine schon, um das Ansehen jener Soldaten zu wahren, die ihren
Dienst korrekt versehen. Denn die Vorwürfe - übertriebener Druck,
rüder Umgangston, sexuelle Belästigung - passen in das Bild der
Anschuldigungen, die in steter Regelmäßigkeit Eingang in die
Jahresberichte der Wehrbeauftragten des Bundestages finden - und in
aller Regel als "Einzelfälle" individuellen Versagens, das nichts mit
der Bundeswehr als solcher zu tun hat, abgehakt werden. Nun gibt es
einen "Einzelfall" mehr. Einen besonders tragischen sogar, sollte
sich am Ende bewahrheiten, dass die Auseinandersetzungen an Bord
etwas mit dem unsensiblen Stil nach dem Tod einer Offiziersanwärterin
zu tun haben. Königshaus macht es sich zu einfach, wenn er die Sache
mit der Bemerkung abbügelt, angehende Offiziere müssten mit
mangelndem Komfort umgehen können. Wer so redet, gefährdet seinen Ruf
als Ansprechpartner für die Nöte der Soldaten - und er nährt den
Verdacht der Vertuschung.



Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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