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Kauder: Christen brauchen unsere Unterstützung

Geschrieben am 09-01-2011

Kairo (ots) - Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Volker Kauder hat am Sonntag seine Gespräche in Kairo zur Lage der
Christen in Ägypten beendet. Zum Abschluss seiner Unterredungen war
er unter anderem mit Großscheich Ahmad Al-Tayyeb zusammengekommen,
der obersten religiösen Autorität des sunnitischen Islam in Ägypten.
Außerdem traf Kauder den ägyptischen Religionsminister Mahmud
Zaqzouq.

Bereits am Samstag war der Fraktionsvorsitzende von Papst Shenouda
III., dem Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche in Privataudienz
empfangen worden. Er hatte auch eine koptische Gemeinde besucht und
Gespräche mit Repräsentanten der anderen christlichen Kirchen
geführt. Kauder wollte sich auf seiner Reise nach dem Anschlag vom
Neujahrstag auf eine koptische Kirche in Alexandria, bei dem 23
Menschen getötet worden waren, vor Ort ein Bild von der Lage der
Christen in Ägypten machen. Kauder wurde von der Kirchenbeauftragten
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Maria Flachbarth und der
stellvertretenden Vorsitzenden des Menschenrechtsausschusses des
Bundestags Ute Granold begleitet.

Zum Fazit seiner Reise erklärt Kauder:

"Durch unsere zahlreichen Gespräche haben wir ein sehr
differenziertes Bild von der Lage der Christen in Ägypten gewonnen.

Nach dem furchtbaren Anschlag in Alexandria war es wichtig, den
Christen in Ägypten unsere Anteilnahme persönlich auszusprechen.
Papst Shenouda habe ich auch eine entsprechende Botschaft der
Bundeskanzlerin überbracht. Christen werden im Nahen und Mittleren
Osten immer häufiger Opfer sinnloser Gewalt von Terroristen. Deshalb
war es für uns wichtig, nach der Bluttat von Alexandria mit dieser
Reise ein besonderes Zeichen der Solidarität mit den Christen in
Ägypten zu setzen. In Ägypten hat das Christentum eine seiner
ältesten Wurzeln. Insbesondere wir Christdemokraten müssen angesichts
dieser Entwicklungen besonders wachsam sein.

Deutschland und Ägypten müssen bei der Bekämpfung des Terrorismus
eng zusammenarbeiten. Gewalt darf nicht die Oberhand gewinnen.
Fanatiker müssen zurückgedrängt werden. Die ägyptische Regierung hat
dargelegt, dass sie das Verbrechen von Alexandria mit Nachdruck
aufklären will. Diese Anstrengungen gilt es zu würdigen.

Sowohl die ägyptische Regierung als auch der oberste Repräsentant
der Muslime Großscheich Al-Tayyeb haben zu unserer Freude die Kopten
als eine Säule der ägyptischen Gesellschaft bezeichnet. Deutschland
sollte die Beziehungen zu Ägypten intensivieren und zu einem
gleichberechtigten Zusammenleben der Religionen beitragen. An einem
stabilen ägyptischen Staat haben die Christen ebenfalls ein
elementares Interesse.

Deshalb sollte Deutschland den Dialog der Religionen in Ägypten
positiv begleiten. An der deutschen Universität in Kairo und an
deutschen Schulen wird bereits Hervorragendes geleistet. Kopten und
Muslime lernen hier, wie uns berichtet wurde, miteinander. Das ist
ein gutes Beispiel, das ausgebaut werden sollte.

Deutschland hat Interesse an einem gedeihlichen Zusammenleben der
Religionen in Ägypten. Allerdings berichteten uns Vertreter der
Zivilgesellschaft von vielfältigen Benachteiligungen, die Kopten im
täglichen Leben erfahren. Dies habe ich in meinen Unterredungen auch
deutlich angesprochen. Ich habe die Vertreter der ägyptischen
Regierung aufgefordert, ein Klima der Diskriminierung nicht
zuzulassen."

Hintergrund:

Auf Initiative der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat der Deutsche
Bundestag am 17. Dezember bereits einen Antrag verabschiedet, der
sich für die Verteidigung der Religionsfreiheit in aller Welt und
insbesondere den Schutz der Christen einsetzt (BT-Drs. 17/2334).

Die Reise findet kurz nach dem koptischen Weihnachtsfest statt. Im
ägyptischen Alexandria waren bei einem Anschlag auf die Neujahrsmesse
23 Menschen ums Leben gekommen, rund 100 wurden zum Teil schwer
verletzt.

In mindestens 64 Ländern der Erde, in denen fast 70 Prozent der
Weltbevölkerung leben, ist die Religionsfreiheit sehr stark
eingeschränkt oder nicht vorhanden. Im Irak lebten vor 20 Jahren 1,4
Millionen Menschen christlichen Glaubens. Heute sind es weniger als
200.000. Vor 60 Jahren waren in der Türkei 20 Prozent der Menschen
Christen. Heute beträgt ihr Anteil ganze 0,15 Prozent. Das zeigt:
Seit Jahren gibt es einen steigenden Exodus von Christen aus ihrer
Heimat. Im indischen Bundesstaat Orissa wurden zwischen 2007 und 2009
50.000 Christen vertrieben oder ermordet.



Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: pressestelle@cducsu.de


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