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Landtagswahl: Überparteiliches Bündnis ruft Bürgerinnen und Bürger zur Wahl von Energiewende-Kandidaten auf

Geschrieben am 04-01-2011

Stuttgart (ots) - Gemeinsame Pressemitteilung

"Klimabündnis Baden‐Württemberg" engagiert sich für
zukunftsorientierte Energieversorgung ohne Atomenergie und neue
Kohlekraftwerke -Kandidatencheck soll Wahlentscheidung erleichtern -
Breite Allianz aus Institutionen, Verbänden, Unternehmen und
Einzelpersönlichkeiten

Unter dem Titel "Wir wählen Zukunft: Erneuerbare statt Atom!" wird
sich in den kommenden Wochen und Monaten eine neu gegründete Allianz
aus Umweltverbänden und Bürgerinitiativen, kirchlichen und sozialen
Gruppen, aus Stadtwerken, mittelständischen Unternehmen
unterschiedlicher Branchen sowie renommierten Persönlichkeiten in den
bevorstehenden Landtagswahlkampf einschalten. Das überparteiliche
"Klimabündnis Baden‐Württemberg" ruft die Bürgerinnen und
Bürger auf, ihr Kreuz am 27. März ausschließlich bei Kandidatinnen
und Kandidaten zu machen, die sich glaubwürdig zu den Erneuerbaren
Energien bekennen und die Verlängerung der Atomkraftnutzung ablehnen.

"Wir wollen ein modernes, innovatives und wirtschaftlich starkes
Baden‐Württemberg. Unsere zukünftige Landesregierung soll sich
stark machen für Erneuerbare statt Atom, für Energieeffizienz statt
Verschwendung, für mittelständische Unternehmen statt Großkonzerne",
heißt es im Gründungsaufruf des Klimabündnisses, den bisher rund 100
Organisationen, Unternehmen und Einzelpersönlichkeiten unterzeichnet
haben und das bei der bundesweit agierenden Klima‐Allianz
angesiedelt ist. In den kommenden Wochen sollen die Kandidatinnen und
Kandidaten der im Landtagswahlkampf chancenreichen Parteien
schriftlich aufgefordert werden, den Aufruf für Erneuerbare Energien
und gegen eine Verlängerung der Atomkraftnutzung mitzutragen. Die
Ergebnisse der Befragung werden dann publiziert und sollen den
Bürgerinnen und Bürgern als Entscheidungshilfe für die Landtagswahl
dienen.

Die aktuelle Landesregierung kritisieren die Initiatoren des
Bündnisses dafür, in den vergangenen Jahren eine rückwärtsgewandte
Energiepolitik betrieben zu haben, welche die Zementierung
überkommener Strukturen und die Interessen von einzelnen
Großkonzernen zwar befördert, einen funktionierenden Wettbewerb am
Strommarkt aber massiv behindert habe. Demgegenüber bietet eine
gezielte Beschleunigung der Energiewende auf Basis von Sonne, Wind,
Wasser und Biomasse gerade in Baden‐Württemberg große Chancen
zur regionalen Wertschöpfung und für zukunftsfähige Arbeitsplätze in
Industrie und Handwerk. In der internationalen Perspektive ergäben
sich aus der Etablierung der Erneuerbaren Energien zudem auch große
Chancen für den Technologietransfer und die Zusammenarbeit mit
Entwicklungs‐ und Schwellenländern, wie sie für die Eindämmung
des Klimawandels im Interesse aller, aber insbesondere künftiger
Generationen, unerlässlich ist. Vor dem Hintergrund immer knapperer
und teurerer Energierohstoffe macht die Energiewende hin zu
Erneuerbaren Energien die Welt insgesamt gerechter und nicht zuletzt
auch sicherer.

"Wenn Baden‐Württemberg beim Klimaschutz künftig eine
Spitzenposition einnehmen will, muss es möglichst schnell aus der
Atomenergie aussteigen und auf den Neubau von Kohlekraftwerken
verzichten", erklärte Rainer Baake, der Bundesgeschäftsführer der
Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH), die ihren Stammsitz in Radolfzell
am Bodensee hat. "Erneuerbare Energien und Atomkraft passen nicht
zusammen", sagte Baake. Die vom Wetter abhängige Stromeinspeisung aus
Sonne und Wind erfordere einen ergänzenden Kraftwerkspark, der sich
den Schwankungen flexibel anpassen kann. Atom‐ und
Kohlekraftwerke seien dazu nur eingeschränkt in der Lage, weshalb
schon heute in bestimmten Situationen überflüssiger Atom‐ und
Kohlestrom ins Ausland verschoben werden müsse. "Es geht bei der
Entscheidung zwischen Erneuerbaren Energien und Atomkraft also um ein
Entweder‐oder und nicht um Sowohl‐als‐auch, wie uns
die gegenwärtige Landesregierung glauben machen will".

Der Stuttgarter Energiewissenschaftler und einer der führenden
Experten für Erneuerbare Energien in Deutschland, Dr. Joachim Nitsch,
betonte, dass die ständig wachsenden Klima‐ und
Katastrophenrisiken des gegenwärtigen Energiesystems mittelfristig
nur über den dynamischen Ausbau der Erneuerbaren und eine
effizientere Energienutzung zu überwinden seien. "Die technologische
Vielfalt der regenerativen Energiequellen haben eine große
Branchen‐ und Unternehmensvielfalt entstehen lassen", sagte
Nitsch. "Baden‐Württemberg mit seiner speziellen
Industriestruktur, die von der Großserienproduktion mit globaler
Verflechtung bis zu regionalen und handwerklichen Strukturen reicht,
profitiert schon heute von diesen Schlüsselbranchen des 21.
Jahrhunderts und wird das noch vielmehr tun, wenn wir jetzt die
Weichen richtig stellen."

Die Geschäftsführerin der Elektrizitätswerke Schönau (EWS), Ursula
Sladek, erinnerte daran, dass die Regierenden in Berlin und Stuttgart
mit der Entscheidung über die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke
einen unter schwierigen Bedingungen ausgehandelten gesellschaftlichen
Konsens aufgekündigt hätten, um einigen wenigen, den Strommarkt
dominierenden Konzernen zu Diensten zu sein. "Die Tatsache, dass mit
der Aufkündigung des Atomkonsenses ein jahrzehntealter Großkonflikt
neu aufgelegt wird, dass führende Verfassungsrechtler den Schwenk für
grundgesetzwidrig erklären, dass von der Regierung selbst bestellte
Sachverständige und Experten in großer Zahl Einspruch erheben und
hunderttausende auf der Straße protestieren, habe die Regierenden im
Lande dabei ebenso wenig berührt wie beim Bahnprojekt Stuttgart 21",
sagte Sladek. Deshalb habe sich das Klimabündnis
Baden‐Württemberg entschlossen, bei der Landtagswahl anders
vorzugehen. "Wir formulieren unsere Anforderungen an die Politiker
dieses Mal selbst, unabhängig und parteilos. Und zwar vor der Wahl
‐ nicht nach der Wahl. Denn nach der Wahl scheinen sich
Regierungen weder von Großdemonstrationen noch von Massenpetitionen
nachhaltig beeindrucken zu lassen."

Link zum Aufruf Erneuerbare statt Atom:
http://www.duh.de/pressemitteilung.html?&tx_ttnews[tt_news]=2470



Pressekontakt:
Rainer Baake, Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe / Radolfzell
Mobil: 0151 55016943, E‐Mail: baake@duh.de

Dr. Joachim Nitsch, Energiewissenschaftler, Stuttgart
Tel.: 0711‐7801907, E‐Mail: jo.nitsch@t‐online.de

Ursula Sladek, Geschäftsführerin der Elektrizitätswerke Schönau (EWS)
Tel.: 07673 ‐ 888 50, E‐Mail:
u.sladek@ews‐schoenau.de

Weitere Informaitonen unter: www.erneuerbarestattatom.de
Koordinationsbüro, c/o MetropolSolar Rhein‐Neckar e.V.,
Geschäftsführer Daniel Bannasch, Naumannstraße 13, 68199 Mannheim,
Tel: 06 21/85 57 93, info@metropolsolar.de


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