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Westdeutsche Zeitung: 2010 kamen in Deutschland mehr Babys zur Welt als 2009 = von Wolfgang Radau

Geschrieben am 29-12-2010

Düsseldorf (ots) - Eine statistische Momentaufnahme markiert noch
keine Trendwende. Dennoch stellen die Kennzahlen eine positive
Nachricht dar: In den ersten neun Monaten 2010 sind in Deutschland im
Vergleich zum Vorjahr 3,6 Prozent mehr Babys zur Welt gekommen - rund
20 000. Das ist ein Zuwachs, wie wir ihn in den vergangenen zehn
Jahren nicht hatten. Und dieser Zuwachs ist um so bemerkenswerter vor
dem Hintergrund, dass die Zahl potenzieller Mütter im gleichen
Zeitraum gesunken ist. Wie gesagt - ein Trend kann erst in zwei, drei
Jahren ausgemacht werden, falls die Geburtenrate stetig nach oben
steigt. Natürlich stellt sich die Frage nach den Ursachen für die
Steigerung. Die Antwort: Es ist keine Ursache erkennbar. Läge sie im
Elterngeld, hätte die Aufwärts-Entwicklung schon 2008/2009 sichtbar
werden müssen. Wäre Existenzangst ein Indikator, müsste die Tendenz
im Nach-Krisenjahr 2010 eher nach unten zeigen. Nicht mal die These,
dass zugewanderte Mütter den Geburtenschnitt entscheidend anheben,
trifft zu: Sie bekommen, statistisch gesehen, nicht mehr Kinder als
deutsche Frauen. Richtig ist: Deutschland braucht Nachwuchs - Kinder,
die später einmal dieses Land bewirtschaften und seine besondere
Kompetenz in Wissenschaft, Handel und Handwerk hochhalten. Richtig
ist, gebildeten Schichten mit dem Elterngeld einen Anreiz zu bieten,
einen Kinderwunsch nicht zu Gunsten der Karriere auf den
Sankt-Nimmerleins-Tag zu verschieben. Gleichermaßen richtig ist,
Kinder aus Familien, die von Transferleistungen oder Geringverdienst
leben, so natürlich wie möglich an der Gesellschaft und an den
Bildungsmöglichkeiten teilhaben zu lassen. Den Trend zu stoppen, dass
schon im Kindesalter die Weichen in Richtung Hartz IV gestellt
werden, ist das wichtigste Reformvorhaben für 2011. So erfreulich die
Nachricht ist, dass 2010 in Deutschland 20 000 Kinder mehr geboren
wurden als 2009, so beängstigend ist die Statistik, dass in unserem
so reichen Land zwei Millionen Kinder als arm und bedürftig gelten.
Wir gehen ins neue Jahr mit der Hoffnung, dass sich der statistische
Aufwärtstrend verfestigt. Bei den Geburten und damit längerfristig
auch bei den jungen Bürgern, die aus eigener Kraft für sich selbst
und ihre Familie sorgen können.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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