(Registrieren)

MONITOR: Bleigefahr durch Kinderschmuck - EU will nicht handeln

Geschrieben am 09-12-2010

Köln (ots) - Trotz dringender Warnungen von Experten sieht die
Europäische Union bei der Bleigefährdung in Kinderschmuck keinen
Handlungsbedarf. In der neuen EU-Spielzeugrichtlinie, die ab Mitte
nächsten Jahres in Deutschland angewendet werden muss, ist
Kinderschmuck ausdrücklich ausgenommen. Und das obwohl
Untersuchungsämter und Toxikologen vor hohen Bleikonzentrationen in
Kinderschmuck warnen. Das berichtet das ARD-Magazin MONITOR in seiner
heutigen Sendung (Das Erste, 22.00 Uhr). Das Schwermetall Blei kann
zu Hirnschäden und Entwicklungsstörungen führen und bei Verschlucken
sogar zum Tod.

Das niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit hat in den letzten Jahren knapp 250 in
Deutschland vermarktete Kinderschmuckartikel auf ihren Bleigehalt
geprüft. "Fast 30 Prozent davon wiesen Bleikonzentrationen auf, die
über den in den USA geltenden Höchstwerten lagen", erklärt Oliver
Schmidt, staatlicher Produktprüfer, gegenüber MONITOR. In einem Fall
lag der Bleigehalt eines Kettenanhängers bei rund 68 Prozent.
"Verbraucher haben keine Chance, den hohen Bleigehalt der
Schmuckstücke zu erkennen, weil sie meistens verchromt oder
kindgerecht gefärbt sind.". In den USA ist 2006 ein vierjähriger
Junge nach dem Verschlucken eines bleihaltigen Kettenanhängers durch
eine Bleivergiftung gestorben.

Produktprüfer und Verbraucherschützer hatten sich von der neuen
EU-Spielzeugrichtlinie eine gesetzliche Regelung für Blei in
Kinderschmuck erhofft, weil im ersten Entwurf der Richtlinie
Kinderschmuck nicht als Ausnahme gekennzeichnet war. In der
endgültigen Fassung wurde Kinderschmuck dann aber wieder explizit
ausgenommen. "Dies ist keine Regelung im Sinne des vorsorgenden
Verbraucherschutzes", erklärt Oliver Schmidt.

Auf Nachfrage erklärt eine Sprecherin der Generaldirektion
"Unternehmen und Industrie" der Europäischen Kommission, es reiche
aus, dass Kinderschmuck der "Richtlinie über die allgemeine
Produktsicherheit" folgen müsse. Dies sehen deutsche Produktprüfer
als nicht ausreichend an: "Das ist für uns nicht verständlich, denn
in dieser Richtlinie ist kein Grenzwert für Blei in Kinderschmuck
vorgeschrieben," erklärt der staatliche Produktprüfer Oliver Schmidt.

Originaltext: ARD Das Erste
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6694
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6694.rss2

Pressekontakt:
Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Telefon 0221 220 2770,
www.presse.wdr.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

305494

weitere Artikel:
  • Friedensnobelpreis für Liu Xiaobo "Zeichen der Hoffnung für die gewaltlosen politischen Gefangenen in Tibet" / Gemeinsame Erklärung mehrerer Nichtregierungsorganisationen Berlin (ots) - - Querverweis: Eine gemeinsame Erklärung liegt in der digitalen Pressemappe zum Download vor und ist unter http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar - Die Verleihung des Friedensnobelpreises an den inhaftierten chinesischen Dissidenten Liu Xiaobo ist nach Einschätzung der International Campaign for Tibet (ICT) ein "Zeichen der Hoffnung für die gewaltlosen politischen Gefangenen in Tibet". ICT-Geschäftsführer Kai Müller verwies auf die zahlreichen tibetischen Insassen chinesischer Gefängnisse, mehr...

  • LVZ: de Maizière rechnet bei Sicherheits-Reform nicht mit Koalitions-Konflikt Leipzig (ots) - Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) geht im Zusammenhang mit seinen Umbauplänen im Sicherheitsbereich nicht davon aus, dass es zu einem nennenswerten Koalitionskonflikt, insbesondere mit der FDP, kommen werde. Gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Freitag-Ausgabe) sagte der Bundesminister: "Ich sehe nicht, dass die FDP auf Konflikt aus ist." Thomas de Maizière und der Vorsitzende seiner Expertengruppe, Eckart Werthebach, hatten bereits am Mittwoch die Koalitionsexperten über die Eckpunkte des Organisationsmodells mehr...

  • Cancún: Welthungerhilfe-Vizepräsident Töpfer fordert Führungsrolle Deutschlands Bonn (ots) - 9.12.2010. Die gegenwärtig laufende Klimakonferenz im mexikanischen Cancun muss nach Auffassung des Vizepräsidenten der Welthungerhilfe, Prof. Dr. Töpfer, entscheidende Fortschritte zum Schutz des Weltklimas erreichen. "Bereits gegenwärtig leiden bis zu einer Milliarde Menschen auf dieser Welt unter Hunger, Unterernährung und Fehlernährung. Der weitere Anstieg der Weltbevölkerung auf bis zu neun Milliarden Menschen in der Mitte dieses Jahrhunderts, wird den Druck auf die Nahrungsmittelproduktion noch zusätzlich mehr...

  • 100.000 Proteststimmen gegen den Wortbruch Berlin (ots) - Einladung an die Presse Oberst Kirsch präsentiert Protestpostkarten der Menschen in der Bundeswehr Bald hat die Bundesregierung es schwarz auf weiß: Kaum eine andere Maßnahme hat die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr so erzürnt wie der Vertrauens- und Wortbruch bei der Sonderzahlung ("Weihnachtsgeld"). Vorgesehen und zweifach gesetzlich festgeschrieben war, den Soldaten und Beamten auf Bundesebene ab 2011 die seit 2006 halbierte Sonderzahlung wieder in der vorherigen Höhe zu gewähren. Am 30.9. beschloss mehr...

  • bpa schlägt Sofortprogramm für Qualifizierung von Pflegehilfskräften vor Berlin (ots) - Um dem drastischen Fachkräftemangel in der Pflege zu begegnen, will sich Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler gemeinsam mit den Bundesländern innerhalb der Koalition dafür einsetzen, die in diesem Jahr auslaufende staatliche Förderung für die Ausbildung zu verlängern. "Es wäre ein völlig falsches Signal, die Förderung auslaufen zu lassen. Wir müssen Menschen fachlich und finanziell motivieren, sich zu Altenpflegern umschulen zu lassen. Deshalb werden wir den Bundesgesundheitsminister in seinem Bemühen, das mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht