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Weltklimakonferenz in Cancun: Deutschland und EU müssen Kyoto-Protokoll verteidigen und Klimaschutz-Hausaufgaben machen

Geschrieben am 25-11-2010

Berlin (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) sieht trotz der im Vorfeld heruntergeschraubten Erwartungen an
den Weltklimagipfel im mexikanischen Cancun (29.11. bis 10.12.) noch
Chancen für Fortschritte. In Mexiko müssten sich die Vertragsstaaten
einschließlich der Europäischen Union auf eine Weiterführung des
Kyoto-Protokolls für die Zeit nach 2013 einigen, sagte der
BUND-Vorsitzende Hubert Weiger in Berlin. Weiter auf die USA oder
andere Bremserstaaten zu warten, sei keine Option. Der
Obama-Administration fehle es derzeit an innenpolitischer
Unterstützung, die USA in ein verbindliches internationales
Klimaschutzabkommen einzubinden.

"Die erste Periode des Kyoto-Protokolls endet 2012. Es wäre fatal,
wenn die Weltgemeinschaft dann keine Vorgaben zur Minderung ihrer
CO2-Emissionen mehr hat. Die EU muss endlich wieder ihre frühere
Vorreiterrolle einnehmen und sich für eine zweite
Verpflichtungsperiode einsetzen. Sie muss als ersten Schritt in
Cancun die Reduzierung ihrer CO2-Emissionen bis 2020 um mindestens 30
Prozent zusagen. Und zwar ohne Vorbedingungen. Dass eine solche
Vorwärtsstrategie aufgehen kann, hat die Weltnaturschutzkonferenz in
Japan vor vier Wochen gezeigt", sagte Weiger.

Leider habe auch Deutschland seine Vorbildrolle beim Klimaschutz
aufgegeben. So unterstütze die Bundesregierung die Pläne zum Neubau
von rund 20 klimaschädlichen Kohlekraftwerken, verhindere strenge
Auflagen zur CO2-Reduzierung von Autos und Flugzeugen und bremse die
erneuerbaren Energien aus, indem sie Atomkraftwerken längere
Laufzeiten gewähre. Schlupflöcher für die Konzerne und Ausnahmen beim
Klimaschutz dürfe es nicht geben. "Die Energiekonzerne und andere
Industriezweige setzen derzeit massiv auf den Klimaablasshandel und
decken sich mit CO2-Emissionszertifikaten aus Entwicklungs- und
Schwellenländern ein", sagte Manuel Graf, BUND-Experte für
internationalen Klimaschutz. Die Projekte, die sie im Gegenzug in
diesen Ländern förderten, bewirkten jedoch kaum echte
CO2-Minderungen.

Graf: "Die Weltgemeinschaft erwartet, dass in Cancun ein faires
Klimaabkommen auf den Weg gebracht wird, das die Erderwärmung wirksam
begrenzt. Die bisherige Weigerung der Industriestaaten, dabei
voranzugehen, schadet vor allem den Menschen in den ärmsten Ländern
der Welt. Diese spüren Folgen des Klimawandels wie Überschwemmungen,
Stürme und Dürren am stärksten. Wenn sich die Industriestaaten in
Cancun zu einer ernsthaften Klimaschutzpolitik durchringen, werden
auch die Schwellen- und Entwicklungsländer bereit sein, größere
Beiträge zur Bewältigung der Klimakrise zu leisten."

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7666
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Pressekontakt:
In Cancun ab 29.11.: Manuel Graf, BUND-Experte für internationalen
Klimaschutz: Tel. 0049-173-6071601 bzw.
Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425, Fax: -440
Mobil: 0049-171-8311051
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net


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