Rupprecht/Hübinger: Erforschung vernachlässigter Krankheiten maßgeblich gestärkt
Geschrieben am 18-11-2010 |
Berlin (ots) - Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages
hat einen Änderungsantrag der Forschungspolitiker der Fraktion zum
Haushalt 2011 für zusätzliche Mittel zur Erforschung von
vernachlässigten Krankheiten beschlossen. Dazu erklären der
forschungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert
Rupprecht, und die zuständige Berichterstatterin, Anette Hübinger:
Wir stärken durch zusätzliche Mittel für
Produktentwicklungspartnerschaften (PDPs) die Forschungsanstrengungen
bei den wirklich vernachlässigten Erkrankungen. Unter Leishmaniose
oder dem Dengue-Fieber leiden viele Menschen in Entwicklungsländern.
Wir als CDU/CSU-Fraktion haben daher die entsprechenden
Forschungsmittel für 2011 von drei auf fünf Millionen Euro
aufgestockt. So wollen wir schneller zu wegweisenden
Forschungsergebnissen kommen.
"Vor allem Atemwegs- und Durchfallerkrankungen spielen bei der
Kindersterblichkeit und beim Verlust an gesunden Lebensjahren in
Entwicklungsländern eine verheerende Rolle. Daher müssen wir hier die
Forschung für Therapie und Heilung ausbauen", betonte Rupprecht. Er
fügte hinzu: "Produktentwicklungspartnerschaften (PDPs) sind der
richtige Weg. Dieses Modell hat sich seit Mitte der 90er Jahre
international als innovativer Ansatz bei der Erforschung von solchen
Krankheiten bewährt."
"Die Erhöhung der jährlichen Förderung für vernachlässigte
Erkrankungen, die oft durch Armut bedingt sind, wird auch in den
kommenden Jahren unser Ziel sein. Jeder in diesem Bereich investierte
Euro kann Menschenleben retten oder das Leben vieler Menschen in
Entwicklungs- und Schwellenländern lebenswerter machen", stellte
Hübinger klar, die zugleich Mitglied im Ausschuss für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung ist.
Hintergrund:
PDPs sind internationale Non-Profit-Organisationen, die
Präventionsmethoden, Impfstoffe, Medikamente oder Diagnostika gegen
vernachlässigte Krankheiten entwickeln und kostengünstig auf den
Markt bringen.
Die globale Forschung zu armutsassoziierten Erkrankungen
konzentriert sich stark auf die großen Drei: Tuberkulose, Malaria und
HIV/AIDS. Dabei wird oft vergessen, dass diese Krankheiten zusammen
nur für etwas mehr als die Hälfte der Todesfälle infolge
armutsassoziierter Erkrankungen weltweit verantwortlich sind.
Neben den drei Großen zählen beispielsweise Chagas, das
Dengue-Fieber oder Leishmaniose zu den vernachlässigten Krankheiten.
Diese Krankheiten betreffen weltweit mehr als eine Milliarde
Menschen. Die meisten leben in Entwicklungs- und Schwellenländern. Da
die betroffenen Menschen nur sehr geringe Einkommen zur Verfügung
haben und somit auch wenig Geld für Medikamente ausgeben können, ist
die Erforschung für Pharmaunternehmen nicht attraktiv. Deshalb ist
auch staatliches Engagement zwingend erforderlich.
Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
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