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UN-Vertragsstaatenkonferenz zur biologischen Vielfalt (CBD): Lichtblicke aus dem Land der aufgehenden Sonne

Geschrieben am 29-10-2010

Nagoya, Berlin (ots) - Die Konferenz über den Erhalt der
biologischen Vielfalt (CBD) hat wichtige Blockaden für den Schutz der
Natur aus dem Weg geräumt. Der WWF ist mit dem Ergebnis der
Verhandlungen zufrieden. "Auch wenn bei internationalen Verhandlungen
meist der Langsamste das Tempo vorgibt, sind wir einen wichtigen
Schritt vorangekommen", fasst Eberhard Brandes, Vorstand des WWF
Deutschland, die Ergebnisse der Konferenz zusammen. Es seien
ehrgeizige Ziele formuliert worden. Jetzt gehe es darum, sich
energisch auf den Weg zu machen, um diese Ziele auch bis 2020 zu
erreichen.

Als wichtigsten Fortschritt bewertet der WWF die Einigung über das
so genannte ABS-Protokoll (Access and Benefit Sharing), also den
gerechten Vorteilsausgleich bei der Nutzung von natürlichen
Ressourcen. "Es ist entscheidend, dass Länder mit einem großen
Naturreichtum auch an den Schätzen ihrer Tiere und Pflanzen beteiligt
werden", so der WWF. Pharma-, Chemie- oder Medizinfirmen müssen
künftig die Herkunftsländer an den Gewinnen beteiligen, wenn sie
deren natürliche Ressourcen nutzen. Positiv sei auch, dass das
Protokoll Krankheiterreger einschließe. In Notfällen, etwa dem
Auftauchen neuer Epidemien wie der Vogelgrippe, können neue
Medikamente entwickelt werden, um schnell reagieren zu können. Im
Nachhinein müsse aber ein Vorteilsausgleich erfolgen. "Das
ABS-Protokoll wird zwar nicht rückwirkend gelten, aber immerhin
müssen Firmen bei der Neuentwicklung von Medikamente mit bereits
genutzten Rohstoffen Verträge mit den Herkunftsländern oder lokalen
Gemeinschaften abschließen", erläutert Brandes.

Die Konferenz konnte sich auch beim Strategischen Plan auf Ziele
einigen. So sollen vermehrt Schutzgebiete an Land und vor allem auf
hoher See ausgewiesen werden. Für den WWF ist es entscheidend, dass
die Staatengemeinschaft sich darauf geeinigt hat, schädliche
Subventionen bis 2020 abzubauen, zu reformieren oder zu beenden. Der
WWF verweist darauf, dass weltweit Jahr für Jahr 670 Milliarden Euro
an Staatshilfen in Branchen fließen, die wesentlichen Anteil an der
Zerstörung der Natur haben. Es sei höchste Zeit, dass diese fatale
Fehlentwicklung gestoppt werde. Die Vergabe der Mittel müsse an
ökologische Kriterien geknüpft werden. Nur so lasse sich eine
nachhaltige Wirtschaftsweise fördern und die Leistungen der Natur für
die Menschheit sichern.

Offen blieb in Nagoya die Frage, wie viel Geld benötigt wird, um
den Zielkatalog bis 2020 umzusetzen. Forderungen in Höhe von
mindestens 30 Milliarden bis zu 300 Milliarden Euro pro Jahr wurden
laut. Bis zur nächsten Konferenz 2012 in Indien wird zu ermitteln
sein, wie viel Geld bereits ausgegeben, viel benötigt wird und wo das
zusätzliche Geld herkommen soll. Japan hat als Startgeld zwei
Milliarden US-Dollar für die biologische Vielfalt in den nächsten
drei Jahren bereitgestellt.

Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6638
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6638.rss2

Pressekontakt:
WWF World Wide Fund For Nature, Jörn Ehlers, Pressestelle, Tel.: 0 30
/ 30 87 42-12; Günter Mitlacher. Leiter Biologische Vielfalt beim WWF
Deutschland z.Zt. in Nagoya, Tel. in Japan: +81 80 1012 8991


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