(Registrieren)

Deutsche Umwelthilfe stoppt BILD und Rewe bei irreführender Werbung für Ramsch-Energiesparlampen

Geschrieben am 22-10-2010

Berlin (ots) - DUH erwirkt vor dem Landgericht Berlin eine
einstweilige Verfügung gegen BILD: Verbrauchertäuschende Anzeige für
Energiesparlampen zur "Aktionswoche zur Nachhaltigkeit" nicht
zulässig - DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch warnt beim Kauf von
Energiesparlampen vor "Billigware" mit niedriger Qualität

Unter dem Motto "Aktionswoche zur Nachhaltigkeit" haben BILD und
die Rewe-Gruppe in einer gemeinsamen Aktion billige Energiesparlampen
der Marke Logo auf Seite 1 der BILD-Zeitung beworben. Mit einer "Nimm
3, zahl 2"-Aktion sollte der Absatz von Lampen der Rewe-Eigenmarke in
den Filialen der toom BauMarkt GmbH erhöht werden. Laut Anzeige
wurden die Lampen als Energiesparlampen der Energieklasse A beworben.
Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) stellte aber fest, dass die
beworbene glühlampenförmige Lampe die entsprechenden
Energieeffizienzkriterien nicht erfüllt: Sie entsprach nur der
Energieklasse B. Die toom BauMarkt GmbH gab daraufhin eine
Unterlassungserklärung gegenüber der DUH ab. Der Aktionspartner BILD
hingegen war nicht bereit, eine entsprechende Unterlassungserklärung
abzugeben, daher erwirkte die DUH vor dem Landgericht Berlin
gegenüber der Axel Springer AG eine einstweilige Verfügung.

"Im Rahmen einer 'Aktionswoche zur Nachhaltigkeit' haben BILD und
Rewe Energiesparlampen mit niedriger Energieeffizienz verramscht. Mit
falschen Angaben zur Energieeffizienz wurden die Verbraucher
getäuscht und zum Kauf niederwertiger Energiesparlampen verleitet.
Unter dem Deckmantel des Klimaschutzes wird mit solchen den
Verbraucher täuschenden Aktionen eine grundsätzlich positive
Technologie wie die Energiesparlampe diskreditiert", kritisiert
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Er warnt grundsätzlich vor
Ramschangeboten bei Energiesparlampen, wie sie gerade bei Discountern
üblich sind. "Es existieren große Qualitätsunterschied bei
Energiesparlampen. Billigware ist oft keine gute Wahl, weder für die
Umwelt, noch - wenn man Lebensdauer und Stromkosten berücksichtigt -
für den Geldbeutel."

Als Faustregeln für den Kauf guter Energiesparlampen empfiehlt die
DUH den Verbrauchern, auf vier einfache Merkmale zu achten: Die
Energiesparlampen sollten Energieklasse A haben, mehr als 10.000
Stunden Lebensdauer ausweisen, mehr als 20.000 Schaltzyklen (An- und
Ausschalten) aushalten und weniger als zwei Milligramm Quecksilber
beinhalten.

Die Axel Springer AG hatte sich gegenüber der DUH geweigert,
Verantwortung für die Anzeige zu übernehmen. Man hafte "als
Trägermedium" nicht für die Inhalte von Anzeigen. Dabei wurde die
Anzeige deutlich gemeinsam von Rewe und BILD präsentiert. Daraufhin
hat die DUH beim Landgericht Berlin einen Antrag auf Erlass einer
einstweiligen Verfügung gegen die Axel Springer AG gestellt. Am
14.10.2010 wurde die einstweilige Verfügung erlassen. Der Axel
Springer AG ist es nunmehr gerichtlich untersagt, "Produkte anderer
Unternehmen mit dem Text 'Energiesparlampe Energieklasse A' in einer
'Aktionswoche zur Nachhaltigkeit' zu präsentieren, wenn [...] eine
Energiesparlampe mit der Energieklasse B bildhaft dargestellt und
verkauft wird". Rechtsanwalt Dr. Remo Klinger, der die DUH in dem
Verfahren vertreten hat, wertet dies als "einen Erfolg für den
Umwelt- und Verbraucherschutz. Die Entscheidung des Landgerichts
zeigt, dass die Medien bei der Bewerbung angeblicher Ökoprodukte
Verantwortung tragen."

Die Rewe-Zentralfinanz eG hatte sich bereits am 08.10.2010 für die
toom BauMarkt GmbH durch eine Unterlassungserklärung mit
Vertragsstrafeversprechen gegenüber der DUH verpflichtet, es
zukünftig zu unterlassen, in Werbeanzeigen mit dem Text
"Energiesparlampe Energieklasse A" zu werben, wenn in der Anzeige
eine Energiesparlampe mit der Energieklasse B abgebildet ist.

"Die Aktion von Rewe und BILD mag vielleicht besonders dreist
sein, ist aber kein Einzelfall, wie Handel und Medien die
Verantwortung für die von ihnen verkauften und beworbenen Produkten
verweigern", stellt Jürgen Resch fest. Die DUH hatte in den
Sommermonaten (Juni-August 2010) die Rückgabemöglichkeiten von
Energiesparlampen in insgesamt 22 toom BauMakt-Filialen untersucht.
In keiner einzigen Filiale waren für den Kunden gut sichtbare
Rückgabemöglichkeiten oder Hinweise auf Rückgabemöglichkeiten
vorhanden. In einer Filiale wurde die fälschliche Auskunft erteilt,
dass es für Energiesparlampen keine Sammelboxen gebe, weil die
Hersteller sie nicht zurück nehmen würden. In einer anderen Filiale
wurde den DUH-Testkäufern empfohlen, die ausgedienten
Energiesparlampen über die Altglassammlung oder mit dem Restmüll zu
entsorgen. In der toom BauMarkt-Filiale wäre es nicht anders.

Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren enthalten geringe Mengen
Quecksilber und müssen laut dem Elektroaltgerätegesetz vom Hausmüll
getrennt gesammelt und umweltgerecht entsorgt werden. Verbraucher
können alte Energiesparlampen kostenlos bei den kommunalen
Sammelstellen wie z.B. Wertstoffhöfen abgeben. Zusätzlich bieten auch
einige Händler eine kostenlose Rücknahme an. Weitere Informationen
zur Entsorgung von Energiesparlampen (inkl. PLZ-Suche für
Sammelstellen in Ihrer Nähe) stehen unter
http://www.duh.de/energiesparlampe.html zur Verfügung.

Originaltext: Deutsche Umwelthilfe e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/22521
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_22521.rss2

Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Mobil.: 0171 3649170, E-Mail:
resch@duh.de

Dr. Remo Klinger, Rechtsanwaltskanzlei Geulen & Klinger,
Schaperstraße 15, 10719 Berlin, Tel. 030 88472-80, 0171 2435458,
klinger@geulen.com

Maria Elander, Leiterin Kreislaufwirtschaft, Deutsche Umwelthilfe
e.V., Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-41,
Mobil: 0160 5337376, E-Mail: elander@duh.de

Ulrike Fokken, Politik & Presse, Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-86, Mobil: 0151
55017009, E-Mail: fokken@duh.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

296529

weitere Artikel:
  • ZDF-Politbarometer Oktober II 2010 / CDU/CSU wieder, Grüne weiter im Aufwind / Fachkräftemangel: Mehrheit hält Zuwanderung nicht für notwendig Mainz (ots) - Im Vergleich zu vor drei Wochen hat sich die politische Stimmung relativ stark verändert: Erstmals seit August kann die Union wieder zulegen, gleichzeitig bleiben die Grünen auf hohem Niveau stabil: Die CDU/CSU steigt in der Stimmung auf 36 Prozent (plus 6), die FDP fällt hingegen auf 3 Prozent (minus 1). Die SPD kommt nur noch auf 30 Prozent (minus 2), während die Grünen 21 Prozent (unverändert) erreichen und die Linke nur noch 7 Prozent (minus 2). Wenn bereits am nächsten Sonntag gewählt würde, würden längerfristige mehr...

  • Mogelpackung Vorkasse: Warnung vor Kostenfalle für gesetzlich Krankenversicherte Berlin (ots) - Ein tiefer Griff in die Tasche der Versicherten sind die Pläne der Bundesregierung zur Ausweitung der Kostenerstattung im Gesundheitswesen. Das kritisieren der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), der Sozialverband VdK Deutschland (VdK) und der Vorstand des AOK-Bundesverbandes. Die Organisationen fordern die Bundesregierung auf, die geplante Gesetzesänderung aufzugeben und den Verbraucher vor dieser Kostenfalle zu schützen. Um die Transparenz im Gesundheitswesen zu erhöhen, sprechen sich die drei Verbände mehr...

  • Dahlbender (BUND Baden-Württemberg): Milliardenrisiken bei S21-Absage vertretbar / Menschen wurden "um Beteiligung betrogen" Bonn (ots) - Bonn/Suttgart, 22. Oktober 2010 - Vor dem Beginn der Schlichtungsgespräche zu Stuttgart 21 hat die BUND-Landesvorsitzende Baden-Württemberg, Brigitte Dahlbender, erklärt, man sei bei einer Absage des Projekts auch bereit, Milliardenrisiken in Kauf zu nehmen. Im PHOENIX-Interview sagte Dahlbender auf die Frage, ob man im Falle eines Wahlsieges der Suttgart-21-Gegner bei der Landtagswahl bereit sei, für eine Absage des Projekts Milliardensummen zu zahlen: "Da wir überzeugt sind, dass dieses Projekt falsch ist, wären wir mehr...

  • Unterricht mit Überschall bei der Luftwaffe Köln (ots) - In wenigen Wochen soll sich ihr persönlicher und beruflicher Traum erfüllen: Eurofighter-Pilot bei der Luftwaffe. Leutnant Ronny Sauer und Leutnant Mario Röser absolvieren im Jagdgeschwader 73 "Steinhoff" in Rostock / Laage die Eurofighter-Waffensystemausbildung, den sogenannten B-Kurs. Werfen Sie in einem aktuellen Beitrag auf www.luftwaffe.de einen Blick über die Schulter dieser jungen Piloten bei ihrem anspruchsvollen Training. Der Eurofighter ist in der Luftwaffe für den Einsatz in der Luftverteidigungs- mehr...

  • Öffentliche Anhörung zum Entwurf des GKV-Finanzierungsgesetzes / BZÄK: Grundlegende strukturelle Reformmaßnahmen erforderlich Berlin (ots) - Am 25.10.2010 findet im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages eine öffentliche Anhörung zum Entwurf des GKV-Finanzierungsgesetzes (GKV-FinG) statt. Die Bundesregierung will hiermit das drohende finanzielle Defizit der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) begrenzen. Mit der Wiederanhebung des Beitragssatzes auf 15,5 Prozent, der Einführung einkommensunabhängiger Zusatzbeiträge und der Bereitstellung weiterer Steuermittel soll die Einnahmenseite konsolidiert werden. Ferner sind Ausgabenkürzungen geplant, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht