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Westdeutsche Zeitung: Wir brauchen eine Debatte über die Integration von Muslimen = von Wibke Busch

Geschrieben am 04-10-2010

Düsseldorf (ots) - Die Äußerungen des Bundespräsidenten zum Islam
waren ein wichtiges Signal: Christian Wulff hat in seiner Rede zum
"Tag der deutschen Einheit" anerkannt, dass der Islam durch die
Zuwanderung Teil der deutschen Realität geworden ist. So wie das
Eingeständnis der Politik, dass es Probleme bei der Integration gibt,
erst vor wenigen Jahren eine wirklich ernsthafte Debatte über die
Integration von Zuwanderern in Gang setzte, so kann auch die Rede
Wulffs zur Initialzündung werden. Zur Initialzündung für die
überfällige Diskussion, wie die Integration speziell von Muslimen in
Deutschland gelingen kann. Zu dieser Debatte gehört, die Erfolge zu
benennen, die es bereits gibt. Dazu gehört aber vor allem, die
vorhandenen Probleme anzusprechen. Und zwar sachlich, vorurteilsfrei
und ohne Schaum vor dem Mund. Eine Politik, die diese Probleme und
damit auch die Sorgen vieler Bürger aber einfach ignoriert, handelt
fahrlässig. Wie fahrlässig, das zeigt nicht zuletzt der politische
Aufstieg des Rechtspopulisten Geert Wilders in den Niederlanden. Zu
dieser Debatte gehört zweitens, klare Anforderungen an die
muslimischen Zuwanderer zu stellen. Diesen notwendigen Schritt hat
die Kanzlerin gestern im Nachgang zu Wulffs Rede vollzogen. Indem sie
die Muslime aufrief, sich an den deutschen Grundwerten zu
orientieren. Wer in Deutschland lebt, muss sich an deutsche
Spielregeln halten - das gilt für alle, nicht nur, aber auch für
Bürger muslimischen Glaubens. Nicht zuletzt gehört zu der Debatte,
auf die Zuwanderer zuzugehen. Das betrifft insbesondere den seit
langem diskutierten islamischen Religionsunterricht in deutscher
Sprache und mit in Deutschland ausgebildeten Lehrern. Er muss zur
Selbstverständlichkeit an den Schulen werden. Das positive Echo auf
Wulffs Rede zeigt, dass seine Worte auf fruchtbaren Boden fallen
könnten. Anschließen müssen sich nun konkrete Schritte. Denn eine
Initialzündung allein reicht leider nicht aus. Dass gerade diese
Detailarbeit schwierig wird, zeigen die bisher eher mühsamen
Diskussionen zwischen Staat und Islamverbänden. An ihr geht aber kein
Weg vorbei. Und sie muss schnell in Fahrt kommen - damit nicht noch
mehr wertvolle Zeit ungenutzt verstreicht.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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