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Dramatischer Nachwuchsmangel in der ärztlichen Versorgung - Studie von BÄK und KBV zur Arztzahlentwicklung vorgestellt

Geschrieben am 09-10-2007

Berlin (ots) - In den kommenden fünf Jahren werden über 41.000
Ärztinnen und Ärzte in den Ruhestand gehen. Ausreichender Nachwuchs
ist jedoch nicht in Sicht - weder im ambulanten noch im stationären
Bereich. Besonders betroffen ist die hausärztliche Versorgung, aber
auch in einigen fachärztlichen Gruppen droht Ärztemangel. Dramatisch
ist die Situation in ländlichen Gebieten und in ostdeutschen
Krankenhäusern, wo die Versorgung nur noch durch ausländische Ärzte
aufrechterhalten werden kann. Das geht aus der "Studie zur
Altersstruktur- und Arztzahlentwicklung" der Kassenärztlichen
Bundesvereinigung und der Bundesärztekammer hervor, die heute in
Berlin vorgestellt wurde.

"Uns bricht der Nachwuchs weg", kommentierte Prof. Dr.
Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer, die prekäre
Lage. "Der Anteil der Absolventen und jungen Ärzte sinkt Jahr für
Jahr, obgleich das Angebot an freien Stellen so groß wie nie zuvor
ist. Viele dieser jungen Leute aber wollen nicht mehr um den Preis
ihrer eigenen Gesundheit 60- oder gar 80-Stunden-Dienste in der Woche
schieben, um sich dann auch noch die Qualität ihrer Arbeit von der
Politik mies machen zu lassen." Dringend notwendig sei daher eine
Abkehr von der Rationie¬rungspolitik der vergangenen Jahre, sonst
drohe eine veritable Versorgungskrise, sagte Hoppe.

"Wir laufen in einen eklatanten Ärztemangel hinein", warnte auch
Dr. Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen
Bundesvereinigung (KBV). Der Ärztemangel sei nicht nur ein Problem
der neuen Bundesländer, er betreffe inzwischen auch vorwiegend
ländlich geprägte Gegenden der alten Länder. "Die Rahmenbedingungen
der ärztlichen Tätigkeit müssen dringend verbessert werden, damit
junge, gut ausgebildete Ärztinnen und Ärzte in die
Patientenversorgung gehen und dort auch bleiben. Dazu brauchen wir
attraktive Arbeitsbedingungen, weniger Bürokratie und eine
leistungsgerechte Bezahlung ärztlicher Arbeit", forderte der
KBV-Chef.

Die Studie der ärztlichen Spitzenorganisationen zeigt, dass vor
allem junge Ärzte bereit sind, eine Tätigkeit in alternativen,
medizinverwandten Berufen aufzunehmen oder im Ausland zu arbeiten.
Etwa ein Viertel der Medizinabsolventen geht so der kurativen Medizin
in Deutschland verloren. Schon jetzt sind nachweislich knapp 16.000
deutsche Ärzte im Ausland tätig - Tendenz steigend.

Originaltext: Bundesärztekammer
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9062
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_9062.rss2

Pressekontakt:
Bundesärztekammer, Pressestelle der deutschen Ärzteschaft, Tel.
030/400456-700
Kassenärztliche Bundesvereinigung, Dezernat Kommunikation, Tel.
030/4005-2201


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