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Deutsche AIDS-Hilfe e.V.: Gesundheit für alle Bürger muss Vorrang vor Parteitaktik haben - Einführung der heroingestützten Behandlung jetzt!

Geschrieben am 26-09-2007

Berlin (ots) - Nach dem deutlichem Votum des Bundesrats für die
heroingestützte Behandlung fordert die Deutsche AIDS-Hilfe die
CDU/CSU-Fraktion im Bundestag auf, endlich ihren Widerstand gegen die
heroingestützte Behandlung aufzugeben.

"Diamorphin, also medizinisch reines Heroin, muss schnellstmöglich
als verschreibungsfähiges Betäubungsmittel eingestuft werden, damit
die heroingestützte Behandlung für Drogenabhängige in die
Regelversorgung überführt werden kann. Das ist unabweisbares Gebot
einer gerechten Gesundheitspolitik für alle Bürgerinnen und Bürger,
unabhängig von ihrer Lebensweise", erklärt Dr. Luis Carlos Escobar
Pinzón, Bundesgeschäftsführer der Deutschen AIDS-Hilfe e.V. (DAH).
"Die Verzögerungstaktik der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, jetzt ein
weiteres Modellprojekt zu fordern, obwohl sich die durchgeführten
Projekte eindeutig als erfolgreich erwiesen haben, ist nicht
hinnehmbar. Hier werden Menschen bewusst ausgegrenzt - mit der Gefahr
schwerer Schäden für ihre Gesundheit und ihr Leben", fährt Escobar
Pinzón fort.

Dirk Schäffer, DAH-Referent für Drogen und Menschen in Haft,
kritisiert: "Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion stellt sich nicht nur
gegen die Mehrheit der Bundesländer und gegen
CDU-Ministerpräsidenten, in deren Ländern erfolgreiche Projekte zur
heroingestützten Behandlung laufen, sondern auch gegen den
überwältigenden Konsens der Fachleute aus Wissenschaft und
Drogenhilfe. Dabei versuchen sie mit völlig überzogenen Darstellungen
möglicher Kosten, vom eigentlichen Grund ihrer starren Haltung
abzulenken: Moralische Vorbehalte gegenüber Drogengebrauchern. Deren
Gesundheit ist aber genauso förderns- und schützenswert wie die
Gesundheit aller anderen Bürgerinnen und Bürger!"

Schäffer schätzt, dass bundesweit etwa 3.000 bis 5.000
Drogenabhängige für die heroingestützte Behandlung in Frage kommen -
und nicht, wie von Unions-Abgeordneten geäußert, bis zu 80.000. Auch
die Bundesdrogenbeauftragte Sabine Bätzing hält etwa 3.500
Behandlungsplätze für realistisch und entkräftet auch Zweifel an der
Abstinenzorientierung des Programms: Innerhalb von zwei Jahren seien
24 % der Patienten in eine klassische Substitutions- oder sogar in
eine Abstinenztherapie gewechselt. "Darüber hinaus senkt die
heroingestützte Behandlung die gesellschaftlichen Folgen des
Drogenkonsums", erläutert DAH-Drogenreferent Dirk Schäffer: "Die
Beschaffungskriminalität sinkt, der Kostenfaktor Inhaftierung wird
deutlich reduziert, und Studien zeigen, dass durch die
gesundheitliche Stabilisierung und durch die Vermeidung
lebensbedrohlicher HIV- und Hepatitisinfektionen auch die
Krankenkassen entlastet werden."

Der DAH-Bundesgeschäftsführer Dr. Escobar Pinzón fordert die
Unionsfraktion im Bundestag daher schon jetzt dazu auf, bei einer
Abstimmung im Bundestag den Fraktionszwang aufzuheben: "Wir müssen
verhindern, dass die Bedenken einiger weniger Abgeordneter diesen
wichtigen Baustein der Drogenhilfe weiterhin blockieren."

Originaltext: Deutsche AIDS-Hilfe e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/14407
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_14407.rss2

Pressekontakt:
Dirk Schäffer, Drogenreferent der Deutschen AIDS-Hilfe e.V.,
Wilhelmstraße 138, 10963 Berlin
Telefon: 030 / 690087-56
E-Mail: dirk.schaeffer@dah.aidshilfe.de


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