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Lausitzer Rundschau: Der Dalai Lama im Kanzleramt Merkel und der Mönch

Geschrieben am 23-09-2007

Cottbus (ots) - Als private Unterredung war das Treffen von Angela
Merkel mit dem Dalai Lama apostrophiert worden. Doch mit dem
Kanzleramt als Ort der Zusammenkunft wurde daraus fast ein
staatstragendes Ereignis. Dass sich die Hausherrin vom massiven
Protest Pekings nicht beirren ließ, ist ihr hoch anzurechnen. Weder
Helmut Kohl noch Gerhard Schröder haben sich getraut, das religiöse
Oberhaupt der Tibeter überhaupt zu empfangen. Doch nicht nur darin
unterscheidet sich Merkel wohltuend von ihren Vorgängern. Sie beweist
durch praktische Gesten, dass Menschenrechte unteilbar sind. Seit
China den Mönchsstaat am Himalaja vor fast 60 Jahren besetzt hat,
werden Demonstrationen der Einwohner brutal unterdrückt und die
tibetische Kultur läuft Gefahr, für immer verloren zu gehen.
Angesichts der enormen wirtschaftlichen Bedeutung Chinas haben die
allermeisten Politiker von Australien bis Amerika ihre Augen davor
verschlossen - zumal, wenn sie erst einmal in hohen Ämtern waren. Die
Kanzlerin handelt ganz anders. Das ist für Peking eine völlig neue
Erfahrung. Mag sein, dass sich die deutsche Wirtschaft deshalb Sorgen
macht. Die politische Glaubwürdigkeit wiegt jedoch in diesem Falle
stärker. 2008 finden in China die olympischen Spiele statt. Schon
deshalb kann Peking nicht ernsthaft an diplomatischen Verstimmungen
mit Berlin gelegen sein. Im August des kommenden Jahres ist die Welt
zu Gast im Reich der Mitte. Peking täte gut daran, sich nicht nur
sportlich auf dieses Ereignis vorzubereiten, sondern auch politisch.
Der "private Gedankenaustausch" Merkels mit dem Dalai Lama war dafür
ein öffentliches Signal.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
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