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Oskar Lafontaine: Deutschland bald Schlusslicht in der Bildung

Geschrieben am 18-09-2007

Berlin (ots) - DIE LINKE übt harsche Kritik an der deutschen
Bildungspolitik, nachdem im heute vorgelegten OECD-Bericht das
deutsche Bildungssystem im internationalen Vergleich von Platz 10 auf
Platz 22 weiter zurückgefallen ist.

"Der OECD-Bildungsbericht stellt Deutschland ein verheerendes
Zeugnis für eine verfehlte Bildungspolitik aus, die den Einzelnen wie
dem Land mehr Chancen raubt als die Zukunft zu öffnen", kritisiert
Oskar Lafontaine, Fraktionsvorsitzender DIE LINKE. "Einmal mehr wird
bestätigt, dass das dreigliedrige Schulsystem mit seiner scharfen
sozialen Auslese eine der Hauptursachen für das deutsche Versagen in
der Bildung ist. Wie in den nordischen Staaten muss auch in
Deutschland längeres gemeinsames Lernen endlich in den Vordergrund
rücken", so Lafontaine weiter und fordert die Anhebung der Ausgaben
für Bildung auf das Niveau der anderen OECD-Staaten.

Nele Hirsch, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE
erklärt: "Der OECD-Bericht ist ein alarmierendes Zeichen und zeigt,
dass die Politik der Bundesregierung in der Bildungspolitik in die
komplett verkehrte Richtung weist. Die Zahl der Studierenden konnte
in den letzten 10 Jahren lediglich um 5 Prozent gesteigert werden,
während die anderen Staaten im Schnitt um 29 Prozent zulegten. Seit
drei Jahren sinkt die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger in
Deutschland sogar. Angesichts dieser Ergebnisse kann die
Bundesregierung die Bildungsmisere hierzulande nicht länger
vertuschen, sondern muss sich ihrer Verantwortung stellen". Sie
fordert ein bundesweites Gebührenverbot für alle Bildungsbereiche,
die sofortige Anhebung der BAföG-Sätze um 19 Prozent und die
Abschaffung des gegliederten Schulsystems.

"Mit den skandalösen Ergebnissen im OECD-Bericht liegt nun die
Quittung für eine verfehlte Bildungspolitik vor. Statt mehr junge
Menschen für ein Studium zu begeistern, versperrt die Politik der
Bundesregierung den Zugang zu den Hochschulen. Schuld daran sind
steigende lokale Numerus Clausi, die Einführung allgemeiner
Studiengebühren in den Bundesländern und das hohe Verschuldungsrisiko
durch Studienkredite. Zugleich verhindert interner Koalitionshickhack
die dringend notwendige Anhebung des BAföGs", bemängelt Hirsch
weiter. "Schavan und die Bundesländer müssen hieraus endlich
Konsequenzen ziehen und ihre verfehlte Hochschulpolitik grundlegend
auf den Prüfstand stellen".

Sie schlägt im Zuge der Föderalismusreform II einen nationalen
Bildungspakt vor und fordert die Anhebung der Bildungsausgaben um
mindestens sechs Prozent des Bruttoinlandsproduktes. "Außerdem muss
die Bildungsfinanzierung eine Gemeinschaftsaufgabe werden und unter
den Ländern feste Bildungsbeteiligungsquoten und
Ausstattungsstandards festgelegt werden", so Hirsch abschließend.

Originaltext: DIE LINKE
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41150
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_41150.rss2

Pressekontakt:
DIE LINKE.
Fraktion im
Bundestag
Hendrik Thalheim
Tel.: 030/22752800
Mobil: 0172/3914261
Mail: pressesprecher@linksfraktion.de


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