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Rheinische Post: Keine Irak-Strategie

Geschrieben am 14-09-2007

Düsseldorf (ots) - Von Frank Herrmann

Viel Lärm um nichts. So kann man, bissig formuliert, das Spektakel
beschreiben, das diese Woche über die Washingtoner Bühne ging. Am
Anfang erstattete der Irak-Kommandeur David Petraeus dem Kongress
Bericht, ein Auftritt, der sich wegen der Flut präsentierter Grafiken
im Gedächtnis festhaken wird. Am Ende verdichtete George W. Bush die
Bilanz des Generals zu einer Strategie, die keine ist. Keine Ziele,
keine Fahrpläne, keine klaren Konzepte. Kein Wort davon, wie die
härteste Nuss geknackt werden soll, die Aussöhnung zwischen Sunniten
und Schiiten, die zwingende Voraussetzung für jeglichen Erfolg. Nicht
ein Vorschlag, wie die Diplomatie greifen soll. Experten empfehlen
eine internationale Irak-Konferenz, um sowohl schwierige Nachbarn wie
Iran und Syrien ins Boot zu holen als auch die zaudernden, gleichwohl
unersetzlichen Europäer. Auch dazu: keine Silbe. Bush hat lediglich
Zeit gewonnen. Aber Zeit wofür? Zugegeben, es wäre falsch, die GIs
Hals über Kopf abzuziehen, denn dann bräche der Bürgerkrieg erst
recht aus, in voller Schärfe. Doch ein Blankoscheck ist genauso
falsch, ein unbefristetes Bleiben verheerend - und gar nicht
durchzusetzen beim Wähler. Wie also soll der Feldzug im Irak enden?
Vorerst bleibt alles nebelhaft.

Originaltext: Rheinische Post
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